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Liebeserklärung an den Gardasee

10. März 2019, 00:04 Uhr
Liebeserklärung an den Gardasee
Der erste Eindruck vom Gardasee: Torbole am Nordufer, Ausgangspunkt für eine Tour um das Gewässer Bild: Dworzak

Gustav A. Dworzak nimmt mit auf eine wunderschöne Tour um seinen Lago di Garda.

Ein Navigationsgerät zum Auffinden des Gardasees ist überflüssig, denn die Brennerautobahn A22 weist den Weg. Bozen (Bolzano) – Trient (Trento) – und dann kommt auch schon die Ausfahrt Rovereto Süd / Lago di Garda.

Beim Städtchen Nago windet sich die Straße in Serpentinen talwärts und gibt den Blick auf den von Bergen umrahmten See frei. Eine mäßige Brise weht, die Zypressen wiegen leicht im Wind. Bunte Häuser reihen sich aneinander, die Fensterläden sind der Mittagssonne wegen großteils geschlossen. Schöne Außenfassaden mit Bogengängen, eine idyllische Uferpromenade, eine kleine Schiffsanlegestelle. Das ist der erste Eindruck von Torbole am Nordufer des Gardasees.

Goethe und der Wind

Dass sich viele Windsurfer, Kitesurfer und Segler hier ein Stell-dichein geben, liegt an der guten Thermik in diesem Abschnitt. Denn am Vormittag weht der Wind zuverlässig von Norden her, am Nachmittag vom Süden Richtung Land. Schon Johann Wolfgang von Goethe kam vor 200 Jahren zu dieser Ansicht, denn er schrieb in seinem Italien-Reisebericht: "Nach Mitternacht bläst der Wind von Norden nach Süden, wer also den See hinab will, muss zu dieser Zeit fahren; denn schon einige Stunden vor Sonnenaufgang wendet sich der Luftstrom und zieht nordwärts. Jetzo nachmittags wehet er stark gegen mich und kühlt die heiße Sonne gar lieblich." Und Goethe schreibt weiter: "Die Menschen leben ein nachlässiges Schlaraffenleben: erstlich haben die Türen keine Schlösser; der Wirt aber versicherte mir, ich könnte ganz ruhig sein, und wenn alles, was ich bei mir hätte, aus Diamanten bestünde." Nun, heute ist freilich einiges anders. Die Fahrräder vor dem COOP-Supermercato sind allesamt angekettet, die Fensterscheiben der Autos auf dem Parkplatz geschlossen, die Haustüren verriegelt.

Liebeserklärung an den Gardasee
Goethe-Tafel in Torbole Bild: Dworzak

Die Landschaften wechseln, je weiter der Besucher von Norden nach Süden reist. Imposante Bergkulissen rund um Torbole, Riva, Limone, doch dann wird die Gegend zunehmend offener, flacher. Und die Ansiedlungen werden größer. Aber eines ist überall allgegenwärtig. Südliches Flair – Palmen, blühende Oleander in Strauch- und Baumform, meterhoch rankende rosa-lila Bougainvilleen, bunte Häuser.

Eine Landratte als Seefahrer

Die Fahrt rund um den See beträgt an die 170 Kilometer. Mit dem Auto ein schöner Tagesausflug. Mit dem Fahrrad dauert es naturgemäß länger, doch das ist nicht jedermanns Sache. Im Hotel werden wir mit einer weiteren Möglichkeit konfrontiert. "Lass dein Auto auf dem Parkplatz, du brauchst es nicht, fahr mit dem Schiff", rät der freundliche Rezeptionist und gibt mir den Folder "Navigazione Lago di Garda". Und tatsächlich eröffnet die Linienschifffahrt ganz neue Perspektiven. Die Landratte wird zum begeisterten Seefahrer.

Liebeserklärung an den Gardasee
An gewissen Plätzen lädt das sonst belebte Malcesine sogar zum Meditieren ein. Bild: Dworzak

Im 30-Minuten-Takt sind die geräumigen Großboote unterwegs und verbinden alle Pflichtdestinationen. Besonders das an den steilen Felsen liegende Limone mit dem bekannten "La Limonaia del Castel", einem Zitronengewächshaus der besonderen Art, ist einen Ausflug wert. Und die Weiblichkeit wird von den unzähligen, guten, aber teils auch teuren Ledergeschäften angetan sein. Wem die Auswahl hier noch zu dürftig erscheint, der kann seine Kauflust in Veronas Shoppingmeile "Via Mazzini" befriedigen, die bequem per Linienbus zu erreichen ist, ohne Stress, mit Zustiegsstellen bei vielen Hotels und dem Endpunkt nahe der berühmten Arena. Und das "Biglietto", das Ticket zum vernünftigen Preis, ist in jedem Tabacchi-Shop erhältlich. Zumindest war es bis vor kurzem noch so.

Weiter nach Süden liegt Toscolano-Maderno. Das Antico Monastero, ein zum Hotel umgebautes altes Kloster mit angrenzendem Campingplatz, lädt zum Übernachten ein. Weiter nach Süden, in Gardone, ein unbedingter Stopp für alle "Botaniker". Der von André Heller angelegte Traumgarten an den Hängen des Gardasees. Zwischenzeitlich hat er seine Anlage zwar veräußert und das Geld in ein Projekt in Marokko investiert, doch der Garten wird unter Heller weitergeführt.

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Die mittelalterliche Wasserburg von Sirmione Bild: Dworzak

Sirmione ganz im Süden des Sees, auf einer schmalen Halbinsel gelegen, ist eine weitere Pflichtdestination. Mittelalterliche Befestigungsanlagen, enge, romantische Straßen, die nur mit eingeklappten Außenspiegeln zu befahren sind (sofern Ihnen eine Fahrgenehmigung erteilt wurde), exzellente Restaurants, schöne Boutiquen. Besonders nach der Dämmerung lohnt ein Spaziergang, wenn das alte Gemäuer im Scheinwerferlicht erstrahlt. Von Sirmione führt die Straße wieder nordwärts. Malerische Orte folgen. Beispielsweise Lazise mit seiner, von einer Stadtmauer umschlossenen Altstadt (autofrei). Am kleinen Hafenbecken und an der belebten Uferpromenade reihen sich Cafés, Restaurants und Geschäfte. Noch ein Stück weiter folgen bekannte Orte, wie Bardolino (der bekannte Rotwein), Garda, Brenzone. Malcesine mit seinen 3700 Einwohnern, eine der Perlen des Gardasees, bietet dem per Schiff ankommenden Besucher ein schönes Fotomotiv. Von hier ist es nun nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt Torbole – der See ist umrundet. Die Entscheidung, in welchem Ort ein Urlaub bzw. Kurzbesuch gebucht wird, fällt wahrlich schwer.

Doch man muss einfach einen Anfang machen. Für Selbstfahrer bieten die kleinen Reisebüros günstige Aufenthalte mit Frühstück an. Mehr braucht es auch nicht – alles andere ergibt sich dann ganz von selbst.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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hain (89 Kommentare)
am 10.03.2019 07:38

Gardasee - wunderschön und ein Juwel.
Aber sicher nicht zu den Ferienzeiten der Deutschen, da ist alles überlaufen, die Straßen sind verstopft und Italien scheint weit entfernt......

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jago (57.723 Kommentare)
am 10.03.2019 12:40

Mein Laborchef war ein Preiss, der selber sagte: "Wo immer isch hinghomme, sind se schon daa, de Dootschn"

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 10.03.2019 07:29

Wie immer fehlt der Hinweis : Die Reise wurde unterstützt und gesponsert von -........

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