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Sonnige Aussichten

Von Roswitha Fitzinger, 18. November 2018, 18:00 Uhr
Sonnige Aussichten
Die Lagunenstadt El Gouna liegt 26 Kilometer nördlich von Hurghada. Bild: FTI

Ägypten als Urlaubsdestination verspürt wieder Aufwind. Die Voraussetzungen, für wenig Geld viel Sonne zu tanken, sind anderswo kaum besser als in El Gouna am Roten Meer. Vor 30 Jahren auf Wüstensand gebaut, ist hier vieles schön, vieles künstlich und so einiges überraschend.

Schilder weisen den Weg nach Downtown, in die Marina, auf den Golfplatz, zum Tauch- oder Kite-Center. Plakate am Straßenrand kündigen den Halbmarathon an, verweisen auf den örtlichen Fußballklub oder auf das "Film Festival", nicht zu übersehen sind auch die Wegweiser zu den 18 Hotels.

Stadt oder Resort? El Gouna ist beides. Geplant auf dem Reißbrett, erstreckt sich die künstliche Touristenstadt über eine Länge von zehn Kilometern. Sie verfügt über mehr als 60 Restaurants, 15 Bars und Clubs und 24 Lagunen mit fünf Zugängen zum offenen Meer, aber auch über ein eigenes Krankenhaus, eine Apotheke und eine internationale Schule. Alles hochgezogen auf Geheiß des ägyptischen Unternehmers Samih Sawiris, ein Multimillionär und Visionär, der an der Technischen Universität in Berlin studiert hat. Dass Reiseanbieter FTI bis Oktober bei Ägypten-Reisen zweistellige Zuwachsraten (820.000 Gäste, 85.000 aus Österreich) verbuchen konnte, freut auch den 61-Jährigen. 2014 ist er bei dem Ägypten-Marktführer als Gesellschafter eingestiegen.

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Die Marina Abu Tig von El Gouna: Yachthafen, Shoppingmeile und jede Menge Bars und Restaurants Bild: rofi

Sawiris Vision, aus El Gouna die grünste Stadt Ägyptens zu machen, ist bereits Realität geworden. Und so gibt es unter anderem eine Entsalzungsanlage, der Müll wird getrennt, das Abwasser gereinigt und damit die Palmen bewässert. Einige sind höher als der Rest, entpuppen sich als künstliche Attrappen, hinter denen sich Sendemasten verbergen. Die Urlauber wollen nicht offline in der Sonne schmoren, und so funktioniert das Internet überall perfekt. Die Bilder vom türkisblauen Meer sollen schließlich in die Welt des World Wide Web entlassen werden. Ist das Wasser etwa das einzig Natürliche hier...? Wie dem auch sei, El Gouna geizt nicht mit Reizen.

Man spricht Deutsch

Das Personal glänzt mit europäischer Servicebereitschaft, Aufdringlichkeit ist tabu, ob Tuk-Tuk-Fahrer, Tauchguide oder Zimmerpersonal, jeder spricht Deutsch – was für so manchen Vielreisenden ganz schön verwirrend sein kann. Wer nicht faulenzt, befindet sich dennoch am oder im Wasser, ob als Stand-up-Paddler im ruhigen Lagunengewässer oder als Kitesurfer, die vorzugsweise am Mangroovy Beach über die Wellen jagen. Der beständige Wind schafft die perfekten Voraussetzungen dafür. Andere wählen als Fortbewegungsmittel ein Boot, das sie hinausbringt zu den Riffen, um mit Sauerstoffflasche oder Schnorchel die Unterwasserwelt in Augenschein zu nehmen. Das Wasser ist angenehme 27 Grad warm, die Sicht auf Korallen und Fischlein entpuppt sich Ende Oktober zwar leicht getrübt, aber das sei normal für diese Jahreszeit, erklärt der Tauchlehrer – natürlich auf Deutsch. Der Freude über die Wasserschildkröte am Meeresgrund tut das keinen Abbruch.

Und weil jeder Erholungssuchende ein Dach über dem Kopf braucht, wird versucht, für jeden Gast/jede Brieftasche auch das passende Hotel bereitzustellen. Familien checken gerne im 4*-Labranda Paradisio oder im Sheraton (5*) ein, das sich über neun Inseln erstreckt und die weitläufigste Anlage bildet. Kitesurfer zieht es meist ins 4*-Hotel Mosaique. Wer in einem orientalischen Märchenschloss nächtigen möchte, wählt wohl das 6* La Maison Bleue. Paare und Golfer beziehen besonders gern im 5* Ancient Sands Quartier. Die größte Anlage in El Gouna ist das Mövenpick, ein 5*-Hotel mit mehr als 400 Zimmern.

Ägyptische Frauenpower

Erst kürzlich eröffnet wurde das Egyptian House – kein Hotel, sondern eine Art Flagship-Store für Textiles aus ägyptischer Baumwolle. Normalerweise ausschließlich für den Export bestimmt, wird der hochwertige Rohstoff mittlerweile seit mehr als zehn Jahren von der Fraueninitiative Malaika verarbeitet und so für Witwen, Alleinerzieherinnen, ausschließlich Frauen, eine Einkommensmöglichkeit geschaffen. Sie fertigen Bettwäsche, Handtücher in hochwertigem Design, besticken Schals, Badetücher, Kissenhüllen oder bedrucken Accessoires, alles aus feinster ägyptischer Baumwolle und Leinen.

Jordan du Nil steht auf der Flasche. Vieles würde man in El Gouna vermuten, aber nicht, dass hier Wein gemacht wird. Ägyptischer Wein aus der Wüste, auch so eine Idee von Samih Sawiris. Umgesetzt wird sie von Raina Kallas und ihrem Mann Labib. Er macht den Wein, sie die PR. Wer die vergorenen Trauben verkostet und der quirligen Libanesin, die Marketing und Wirtschaft studiert und in Bordeaux ihre Sommelierausbildung gemacht hat, zuhört, dem wird schnell klar: Beide verstehen ihr Geschäft. Ein Großteil der 7000 Hektar Weinflächen befindet sich 50 Kilometer nördlich von Kairo, direkt am Nil in der Nähe von Alexandria. 30.000 Hektoliter werden dort jährlich geerntet, nach El Gouna gebracht und hier verarbeitet. Zum Sortiment gehören Weiß-, Rot- und Roséweine sowie Champagner. Geld spielt keine Rolle, Qualität schon. Der Jardin du Nil hat bei internationalen Wettbewerben bereits abgeräumt. Exportiert werden die Weine nicht, alles wird im Inland verkauft.

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Nicht nur die Morgenstimmung, auch der Sonnenuntergang am Nil hat seinen Reiz. Bild: rofi

Abstecher an den Nil

Wir bleiben beim Nil. Heißluftballone schweben über der Bergkette, hinter der sich das Tal der Könige verbirgt. Doch noch faszinieren nicht die Tempel, sondern das Licht, das die Konturen der Berge weichgezeichnet hat und das Blau des Himmels und das Grün der Palmenhaine verschwimmen lässt. Aufwachen in Luxor. Morgenstimmung direkt am Nil. Die Palmen des Hilton Hotels spiegeln sich im Infinity-Pool, der direkt in den längsten Fluss der Erde überzuschwappen scheint. El Gouna liegt gerade einmal eine Flugstunde oder 300 Kilometer entfernt, aber der Kontrast zur Lagunenstadt könnte größer nicht sein – nichts Künstliches, dafür umso mehr Kunstvolles, erschaffen vor Tausenden von Jahren.

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Besuch des Totentempels der Königin Hatschepsut in Luxor Bild: FTI

Die Zeit ist begrenzt, reicht lediglich für einen Kurztrip. Ein Besuch im Tal der Könige muss warten, eine Ballonfahrt ebenso, stattdessen steht ein Besuch bei einer Königin an. Königin Hatschepsut lebte 1400 Jahre vor Christus und brachte dem Land Frieden und Wohlstand. Ihr herausragendstes Bauwerk ist ihr eigener Totentempel, der aus drei Terrassen und beeindruckenden Säulenhöfen besteht. Nicht minder staunend verlässt man die Tempelstadt von Karnak, die größte religiöse Anlage Ägyptens, erschaffen in 1700 Jahren. Die Lichtershow am Abend lässt den Besucher eine Zeitreise in die Antike antreten. Auch alte Steine haben ihren Reiz.

Preisbeispiele, Flugplan

 

Flüge Sommer 2019: Reiseveranstalter FTI bietet Nonstop-Flüge Linz-Hurghada von 5. Mai bis 27. Oktober (immer sonntags) mit Fly Egypt; ab Wien von 2. Mai bis 31. Oktober, immer donnerstags mit Fly Egypt.

Preisbeispiele: Eine Woche im Labranda Paradisio, El Gouna mit Abflug ab Linz (am 16. Dezember 2018) im DZ Gartensuite, all inclusive um 519 Euro/Person

Kombination eine Woche im Labranda Paradisio in El Gouna und eine Woche Kreuzfahrt auf der „Nile Crown“ in der Außenkabine, Abflug ab Linz (am 27. Jänner 2019), inklusive Transfers, all inclusive um 919 Euro pro Person

Ausflüge von El Gouna etwa nach Luxor mit dem Flugzeug ab 150 Euro inklusive Flug, Eintrittsgelder, Mittagessen.
Tagesausflug nach Kairo mit dem Flugzeug ab 180 Euro, buchbar vor Ort

Ausflug „Götter im Licht“ Lichtshow am Karnak Tempel buchbar vor Ort ab 39 Euro

Infos und Buchungen: www.fti.at, telefonisch unter 0820 / 240 458 oder im Reisebüro

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