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Neue Grenzerfahrungen

Von Monika Raschhofer, 30. September 2018, 06:59 Uhr
Neue Grenzerfahrungen
Die Burg Landstejn kommt in Sicht. Wo der Eiserne Vorhang war, gibt es nun schöne Radrouten. Bild: mora

Verwandte Architektur, kultureller Aufbruch, kulinarische Verbindungen – und ein Radweg, der entlang der ehemals eisernen Grenze zu Südböhmen Entdeckungen ermöglicht.

So nah und doch so unbekannt: Was der Eiserne Vorhang lang verborgen hat, ist nun frei zu besichtigen. Schon einmal im Renaissance-Städtchen Slavonice (Slabings) die Sgraffiti-Fassaden und Angeber-Giebel bewundert? Oder die Burg Landštejn besichtigt? Oder in Trebon auf den Spuren der Fürstenfamilie Schwarzenberg gewandelt und deren Regent-Bier getrunken? Oder in Nova Bystrice Auto-Veteranen angesehen?

All diese Attraktionen liegen gleich hinter der Grenze. Und auch davor, im Waldviertel, lohnt sich ein Halt. In der Schrammel-Stadt Litschau stehen dem steilen Platz zwei Schlösser gegenüber. In Weitra erinnert eine Ausstellung an die jüngere Geschichte, als der Eiserne Vorhang noch unmenschlich dicht war. Ein breiter Streifen Niemandsland säumte den Grenzzaun auf der drüberen Seite, Dörfer waren dafür zerstört worden.

Jetzt wird dieses grüne Band quer durch Europa eine der beeindruckendsten Radrouten. Sie erschließt Langsam-Touristen auch die Grenzregion Waldviertel–Südböhmen hervorragend. Man kann dort die Grenze im wörtlichen Sinn er-fahren. Der Iron Curtain Trail hat die EuroVelo-Nummer 13 und ist gut ausgeschildert (siehe auch Infos unten). Er verläuft auf diesem Abschnitt entlang von Feldern, Wäldern, Wiesen, Weiden und vielen Karpfenteichen, verbindet Orte, an denen sich das Innehalten lohnt, und ist einmal asphaltiert, einmal geschottert – ideal mit einem E-Mountainbike zu befahren.

Jenseits der Grenze sprechen viele Menschen (wieder) Deutsch, vor allem in der Gastronomie. Wer Tschechisch-Ambitionen hat, kann ja diesen schwierigen Mischlaut aus Sch und R üben, der zu sprechen ist, wenn über dem R ein Hacek, also ein Häkchen, ist. Wie in Trebon und Bystrice zum Beispiel. Klingt wie ein weiches Sch, dass es gleichzeitig zischt und rollt im Mund, wie es sein soll, schaffen die Menschen aus Rakousko (Österreich) nicht wirklich. Aber die Einheimischen freuen sich über den Versuch. "Ahoi", der freundschaftliche Gruß, geht da schon viel leichter. Und "na zdravi" fürs Zuprosten mit einem der Biere aus der Region – zum Beispiel dem Schwarzenberg’schen Regent – geht auch noch.

Neue Grenzerfahrungen
In der Renaissance-Stadt Slavonice werden alte Sgraffiti restauriert, die Vorlagen existieren noch. Bild: mora

Mit Ausstellungen und Festivals werden neue Verbindungen hergestellt. Die Kulinarik hat sich sowieso jeder Ausgrenzung entzogen und ist verwandt geblieben. Und die alte Architektur ist ein Beweis für die kulturellen Beziehungen in früheren Zeiten. Manche der beeindruckenden Sgraffiti können in Slavonice renoviert werden, weil es die Vorlagen noch gibt und gleiche Kratzungen auf Waldviertler Fassaden. In der Altstadt fallen Giebel ohne Hintermauerung auf – auch in der Renaissance-Zeit sollte Größe vorgetäuscht werden.

Bier ist ein passendes Mitbringsel aus der Region. In der Stadtapotheke Litschau gibt’s selbsthergestellte Kartoffelcreme. In Slavonice, wo "Kafe und Hrnky" steht, können Sie Tassen bemalen, brennen lassen und mitnehmen. Das Restaurant "U Ruze" (Zur Rose) in Slavonice ist empfehlenswert, das "Bily jednorozec" (Weißes Einhorn) in Trebon auch. Karpfen sind typisch, Ente gibt’s oft – und sehr gute Mehlspeisen.

 

EuroVelo 13

Der Fernradweg (Cyklotrasa) EuroVelo 13 entsteht auf 6800 Kilometern vom Barentssee bis zum Schwarzen Meer, entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs (Iron Curtain). Nachhaltiger Tourismus ist eine Leitlinie des Projekts, es geht um die europäische Geschichte und die einzigartige Natur in einem Gebiet, das jahrzehntelang für Menschen nicht zugänglich war. Die Regionen Waldviertel und Südböhmen haben für den entsprechenden Teilabschnitt der EuroVelo-Route 13 eng zusammengearbeitet. Die Radkarte besteht aus zwei Teilen.

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1  Kommentar
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honguito (344 Kommentare)
am 08.11.2018 08:15

Der richtige Artikel für Barentssee ist "die", nicht "der", da es sich nicht um einen See, sondern um einen Meeresteil handelt.
Und eBike sucks!

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