Die Verdopplung vom Glück
Das Hotel Edelweiss in Großarl ist seit Jahrzehnten ein Garant für Urlaube zum Wohlfühlen. Im Frühling wird nochmals großzügig umgebaut.
Wenn die Burschen damals wagemutig in die alpinen Bergspitzen kletterten, um den Dirndln ein Strauß Edelweiß als Liebesbeweis zu brocken, konnte man etwas sentimental werden. Immerhin ist es "das schönste Bleamal auf da Welt", wie die erste Strophe eines Volkslieds die Alpenblume beschreibt. Mittlerweile gilt das Edelweiß als stark gefährdet, für Schürzenjäger gibt es aber eine Alternative – es muss kein Strauß Edelweiß sein.
Mit einer Genusswoche im Hotel Edelweiß in Großarl bringt man die Augen der Partnerin ebenso zum Glänzen. "Wir wollen eine Energietankstelle für alle sein. Vom Mitarbeiter bis zu den Gästen soll jeder das Gefühl des Heimkommens und den familiären Rahmen spüren", beschreibt Karin Hettegger die Philosophie des familiengeführten Hotels.
Von der Pension zum Hotel
Nächstes Jahr feiert der Betrieb seinen 40sten Geburtstag. 1979 hat Peter Hettegger den Grundstein gelegt und auf einer damaligen Sumpfwiese eine Pension mit 14 Zimmern und ein Kaffeehaus errichtet. Der Skitourismus in Großarl steckte noch in den Kinderschuhen und war gerade ein Jahrzehnt jung. Die Errichtung der Unterkunft galt als zukunftsweisend. Zumal zehn Jahre später die Gondelbahn direkt neben dem Hotel errichtet wurde. In den vergangenen Jahrzehnten wurde aus der Pension ein Hotel. Die Zahl der Betten stieg kontinuierlich. Zuerst von 70 auf 110. 1993 gab es bereits 150 Betten und heute steht das Vier-Sterne-Hotel Superior bei 220 Betten. Damit ist aber nicht Schluss, denn die Hetteggers verfolgen konkrete Ziele. Hinsichtlich des Hotels soll der Ganzjahrestourismus forciert und die Weichen für einen gut funktionierenden Betrieb gestellt werden. Damit auch die nachfolgenden Generationen eine Perspektive genießen können.
Ein Jahr voller Genuss
Ab April wird kräftig umgebaut. 29 große Suiten mit 80 Quadratmetern kommen dazu, die Tiefgarage wird angepasst, ein Rutschenpark für Kinder entsteht, eine neue Beautyoase wird geschaffen und ein beachtlicher Weinkeller ist geplant, der danach mit Leben und interessierten Gästen gefüllt wird.
Insgesamt entspricht der Zubau fast einer Verdopplung der jetzigen Kubatur von zirka 90.000 Kubikmeter. In der Fußballersprache kommt das einem Spielfeld gleich, wo elf Meter in die Tiefe gebuddelt wird. Die kalkulierten Kosten belaufen sich auf 32 Millionen Euro. Dafür erwartet die Gäste ein Vorzeigehotel, welches sich harmonisch in die ländliche Umgebung einfügen, aber trotzdem in zeitgemäßem Glanz strahlen wird.
Ob man sich zur Fünf-Sterne-Kategorie entschließt, ist noch ungewiss. Fix ist hingegen, dass die Philosophie der Familie und die gewohnte und bekannte Qualität des Hauses unverändert bleiben. "Wir stehen unserem neuen Edelweiss sehr positiv gegenüber und freuen uns drauf. Es soll einfach ein Ort sein, wo man sich, wie bisher, wohlfühlt", freut sich Karin Hettegger auf die neue Aufgabe.
Am besten überzeugt man sich von einem Vorher-nachher-Vergleich. Bis April 2018 ist das Hotel noch geöffnet und wird danach teilweise bis Dezember 2018 umgebaut. Die komplette Fertigstellung ist mit Sommer 2019 geplant. www.edelweiss-grossarl.com