Als Vierjähriger allein unterwegs
Peter Umfahrer macht seinem Nachnamen alle Ehre – seit 33 Jahren zieht es ihn ständig hinaus in die Welt. Am 20. September bringt der Naturfotograf Marokko nach Gmunden.
Sein Name ist Umfahrer. Peter Umfahrer. Ziehen wir die Redensart "Nomen est omen" heran, lässt sich erahnen, dass er kein Dasein als Stubenhocker fristet. Mit dem Nomadisieren hat der gebürtige Innsbrucker zeitig begonnen. Von Neugier getrieben, entfernte er sich im zarten Bubenalter von vier Jahren aus der elterlichen Obhut. Die große, weite Welt, die es für den Kleinen zu entdecken gab, lag damals an einem Kärntner See, in dem den Ausreißer die Fische faszinierten. "Dabei muss ich die Zeit vergessen haben", sagt der Tiroler, der erst nach einem halben Tag wieder gefunden wurde.
Weißer Fleck Antarktis
Seit nunmehr 33 Jahren fährt der 57-jährige Tiroler global umher. Reisen oder Länder zählt er nicht, das sei nicht wichtig. Es sind die Menschen, die Landschaften, die Natur, die ihn hinaustreiben. Die Touren und Expeditionen führten ihn auf alle Kontinente, mit Ausnahme der Antarktis. "Das hat bisher oft terminlich nicht gepasst, außerdem ist das eine teure Geschichte", sagt Umfahrer, den auf dem südlichsten Erdteil vor allem das Queen-Maud-Land mit seinen Bergketten reizt. "Diese Felszacken sehen aus wie Haifischzähne."
Die erste große Reise führte den damals 24-Jährigen nach Südamerika. Dafür gab er gern seinen Büroberuf in der Lohnverrechnung auf, "weil ich nicht wusste, wie lange ich unterwegs sein werde, bis das Geld ausgeht". Es reichte für acht Monate, die ihn zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Peru über Ekuador, Kolumbien, die Karibik, Mittelamerika und Mexiko bis nach Kalifornien führten. Schon drei Jahre später machte sich Peter Umfahrer als Naturfotograf selbstständig.
In der Landesmusikschule Gmunden wird er am 20. September um 19.30 Uhr seinen Multivisions-Vortrag "Über alle Berge ... in Marokko" vorstellen. Das nordafrikanische Land hat er acht Mal bereist. "Es ist zwar nahe an Europa, aber noch sehr ursprünglich, und die Berber sind fantastische Leute." Zu Fuß, im Geländewagen oder mit seinem liebsten Gefährt, dem Mountainbike, bewegte sich der Globetrotter zwischen 0 und 4000 Metern, vom Rif-Gebirge bis in die schwer zugänglichen Täler und Schluchten des Mittleren und Hohen Atlas, von den pulsierenden Königsstädten Fes und Marrakesch bis in die marokkanische Sahara.
Sand-Skifahren
In der Wüste erfüllte sich Umfahrer einen lang gehegten Traum: Mit den Tourenskiern, die zuvor noch im Atlas-Schnee spurten, zog der leidenschaftliche Sportler auf den steilsten Sanddünen seine Schwünge. Afrika ist ohnedies der Kontinent, dem er am innigsten zugeneigt ist. "Es ist diese Mischung aus Natur, archaisch lebenden Menschen und wilden Tieren, die mich anzieht", sagt der in Aldrans bei Innsbruck lebende Weltenbummler.
Zum Jahresende geht es auf die Arabische Halbinsel, in den Wüstenstaat Oman, "weil es dort eine der höchsten Dünen der Welt gibt. Wüste ist nicht nur Sand, sondern einfach Schönheit", sagt Peter Umfahrer.
Zur Person
Name: Peter Umfahrer (57), verlobt mit Marie-Therese, die ihn auf den meisten Reisen begleitet; zwei Hunde
Beruf: Naturfotograf und Reisender
Internet: peter-umfahrer.at
Vortrag: „Über alle Berge in Marokko“, 20. 9., 19.30 Uhr, Landesmusikschule Gmunden
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