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Wenn Hochburgen ins Wanken kommen

27. September 2021, 00:04 Uhr
Wenn Hochburgen ins Wanken kommen
Elisabeth Kölblinger blieb in Vöcklabruck unter den Erwartungen.

LINZ. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl brachte in Vöcklabruck, Bad Ischl, Gosau und Ansfelden große Überraschungen.

Beinahe 70 Prozent konnte Herbert Brunsteiner (VP) bei der Wahl im Jahr 2015 einfahren. Nach seinem Rücktritt Ende des Jahres 2020 machte sich Vöcklabrucks Langzeitbürgermeister für seine Nachfolgerin stark, rief ein Unterstützungskomitee für Elisabeth Kölblinger ins Leben. Doch das gewünschte Ergebnis blieb gestern aus: Im Vergleich zu ihrem Vorgänger verlor Kölblinger 35,3 Prozentpunkte und fiel damit sogar hinter SP-Kandidat Peter Schobesberger zurück, der nun auch in der Stichwahl die besseren Karten hat. Auch bei der Gemeinderatswahl verlor die ÖVP in Vöcklabruck deutlich: minus 15 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl von vor sechs Jahren.

Wie überraschend die gestrige Bürgermeisterwahl in Oberösterreichs Gemeinden teilweise war, zeigte sich auch in der roten Hochburg Lenzing: Die SPÖ verlor dort nicht nur ihre absolute Mehrheit (minus 13 Prozent), sondern auch die Chance, direkt einen Bürgermeister zu stellen. Rudolf Vogtenhuber muss gegen den freiheitlichen Kandidaten Josef Zauner in die Stichwahl. Die Grünen zogen beim ersten Antreten überhaupt mit fünf Mandaten in den Gemeinderat ein.

Auch in Bad Ischl ist die Bürgermeister-Frage nach dem gestrigen Wahltag noch offen: Amtsinhaberin Ines Schiller (SP) muss mit großer Wahrscheinlichkeit gegen Herausforderer Hannes Mathes (Zukunft Ischl) in die Stichwahl. Ein genaues Ergebnis lag zu Redaktionsschluss noch nicht vor.

In Gosau erlebte Friedrich Posch (SP) im wahrsten Sinne des Wortes einen schwarzen Abend: Er muss nicht nur mit einem satten Minus von 28,3 Prozentpunkten in die Bürgermeister-Stichwahl, sondern die rote Bastion am Fuß des Dachsteins auch an die ÖVP abtreten.

In Ansfelden zeichnete sich gestern zu Redaktionsschluss eine Stichwahl zwischen dem amtierenden Bürgermeister Manfred Baumberger (SP) und Vizebürgermeister Christian Partoll (FP) ab. Letzterer dürfte dem Vernehmen nach mit deutlichem Vorsprung in die neuerliche Wahlauseinandersetzung gehen.

Ein Desaster erlebte die SPÖ gestern in Attersee am Attersee. Holte Walter Kastinger vor sechs Jahren bei der Bürgermeisterwahl noch die absolute Mehrheit, rutschte sein Nachfolger Erwin Emhofer gestern ins Nichts ab. Emhofer verlor im Vergleich zu 2015 mehr als 47 Prozentpunkte, erreichte lediglich 16,5 Prozent und damit nicht einmal die Stichwahl am 10. Oktober. Diese wird nun zwischen Rudolf Hemetsberger (Grüne) und Philip Weissenbrunner (ÖVP) ausgetragen. Auch bei der Gemeinderatswahl verlor die SPÖ in Attersee Platz zwei an die Grünen.

Gunskirchen: SP-Zugewinne

Ein Plus von 10,5 Prozent erreichte die SPÖ in Gunskirchen (36,7 Prozent). Stärkste Kraft bleibt die ÖVP mit 47,2 Prozent, allerdings muss VP-Bürgermeister Christian Schöffmann (48,42 Prozent) in die Stichwahl gegen den SPÖ-Kandidaten Christian Renner (40,5 Prozent).

Grüne verlieren in Losenstein

Die Ökopartei wurde von vier auf zwei Mandate halbiert. Ebenfalls zwei Mandate betrug der Aderlass der Freiheitlichen, die jetzt mit nur noch einem Sitz im Gemeinderat vertreten sind. Für Bürgermeister Leopold Arthofer (VP) war heute ein Feiertag: Seine VP legte auf zehn Mandate zu und eroberte damit die absolute Mehrheit.

Sieben Mandate für Ortsliste

Die Bürgerliste Fischlham, die mit ehemaligen VP-und SP-Mandataren ins Wahlrennen gegangen war, holte beim ersten Antreten überraschend gleich sieben Mandate (33 Prozent der Stimmen) und ist nun zweitstärkste Kraft im Ortsparlament.

MFG stark in Auerbach

Die Gemeinde Auerbach weist mit etwa 35 Prozent die niedrigste Impfquote aller Gemeinden in Oberösterreich auf. Diese Impfskepsis spiegelt sich auch im Wahlergebnis wider. 13,1 Prozent der Auerbacher gaben bei der Landtagswahl der MFG-Partei ihre Stimme. Die FPÖ verlor in Auerbach 16,9 Prozentpunkte und erreichte nur noch 27,9 Prozent. Damit verloren die Freiheitlichen Platz 1 in der Gemeinde an die VP, die 42,9 Prozent erreichte und damit 3,6 Prozentpunkte zulegen konnte.

Bürgerliste in Steyregg voran

In Steyregg bleibt die „Steyregger Bürgerinitiative für Umwelt und Stadtleben“ stärkste Kraft im Gemeinderat. Mit 40,4 Prozent toppte sie das Ergebnis von 2015 um 8,3 Prozentpunkte. Mit 34,4 Prozent belegt die SPÖ Rang zwei.

SPÖ legt in Obertraun zu

Obertraun ist traditionell eine Hochburg der Sozialdemokratie. Das zeigt sich auch beim gestrigen Wahlergebnis. Die Sozialdemokraten konnten ihren Stimmenanteil im Vergleich zur Landtagswahl 2015 um 5,8 Prozentpunkte auf 46,2 Prozent ausbauen. Die Freiheitlichen verloren mehr als die Hälfte ihres Stimmenanteils: Erreichte die FPÖ im Jahr 2015 noch 16,4 Prozent, sind es bei der Wahl 2021 nur noch 7,1 Prozent.

FP verliert Hochburg

In der blauen Hochburg St. Georgen am Fillmannsbach im Bezirk Braunau hat man die Freiheitlichen ordentlich abgestraft. Sogar FP-Bürgermeister Franz Wengler hat sein Amt an die VP verloren. Gerhard Luger heißt der neue Bürgermeister von St. Georgen am Fillmannsbach. Knapp 10 Prozent der Stimmen wanderten von der FPÖ zur ÖVP im Gemeinderat. Auf Landtagsebene hat die FP fast 15 Prozentpunkte verloren.

St. Johann: Neuer Ortschef

Bürgermeisterwechsel in St. Johann/ Walde: Konrad Nagl von der VP löst Gerhard Berger von der SP als Ortschef ab.

Mühlheim: Quereinsteiger siegte

Mit Josef Berger (VP) siegte bei der Bürgermeisterwahl in Mühlheim ein Quereinsteiger. Erst 2015 holte Franz Schöberl (SP) den Bürgermeistersessel von der ÖVP, heuer musste er ihn wieder abgeben. Josef Berger kam bei der Wahl auf 246 Stimmen, Franz Schöberl (SPÖ) auf 233. Dem neuen Bürgermeister ist es gelungen, 58 Stimmen gegenüber dem Wahljahr 2015 wieder zur ÖVP zurückzuholen.

Klarer Ausgang in Pramet

VP-Kandidat Eduard Seib wurde mit überlegenen 72,5 Prozent der Stimmen als Bürgermeister von Pramet bestätigt. Herausforderer Helmut Fischer (FP) schaffte 27,5 Prozent.

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