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Wahl-Debatte von Schülern: Klima, Bildung, Tampons

Von René Laglstorfer, 21. September 2019, 00:04 Uhr
Debatte in der Schule über Klima, Bildung, Tampons
Stefan Kaineder, Nina Andree, Bernd Nussbaumer, Barbara Eidenberger (OÖN), Felix Eypeltauer, Claudia Plakolm und Silvio Hemmelmayr (v.l.) Bild: Volker Weihbold

ROHRBACH. Sechs Jungpolitiker von VP, SP, FP, Neos, Liste Jetzt und Grünen diskutierten mit 400 Jugendlichen in Rohrbach.

Die wohl bestbesuchte Wahl-Diskussion Oberösterreichs fand gestern im Mühlviertel statt: Schülervertreter von drei berufsbildenden Schulen luden Jungpolitiker der sechs größten Parteien ins Veranstaltungszentrum Centro in Rohrbach ein. OÖN-Politikredakteurin Barbara Eidenberger moderierte die Veranstaltung.

400 Schüler nutzten ihre Handys und ein interaktives Online-Tool, das in Echtzeit alle ihre Fragen auf eine Leinwand projizierte. Es ging vor allem um Klimaschutz, die neuen Herbstferien und Bildung.

Konkret waren etwa die von Türkis-Blau eingeführten Deutschförderklassen ein Thema. Claudia Plakolm (24), Zweite der VP-Landesliste, und der FP-Listensechste Silvio Hemmelmayr (22) verteidigten sie. „In Wien hat mehr als die Hälfte der Schüler nicht mehr Deutsch als Umgangssprache“, so Hemmelmayr. Der grüne Spitzenkandidat Stefan Kaineder (34) kritisierte, Freiheitliche und Türkise würden Kinder „auseinanderdividieren“. Für SP-Kandidatin Nina Andree (25) ist Bildung vererbbar, das Bildungssystem gehöre entrümpelt. Zuspruch erhielt sie vom Neos-Listenzweiten Felix Eypeltauer (27): „Es ist wissenschaftlich ein Humbug, Kinder durch Deutschklassen zu separieren.“ Liste-Jetzt-Kandidat Bernd Nussbaumer (43) erinnerte, dass in Wien schon vor 100 Jahren viele Leute andere Sprachen redeten.

Eine weitere Schülerfrage war, warum Frauen für Hygieneartikel wie Tampons und Binden zahlen müssen. Dabei sprach sich Kaineder für eine Abschaffung der 20-prozentigen Mehrwertsteuer auf Hygieneartikel aus, Eypeltauer zumindest für eine Senkung. Andree und Nussbaumer forderten nicht nur kostenlose Tampons, sondern auch Gratis-Verhütungsmittel. „Man kann nicht pauschal alles kostenlos machen“, sagte Plakolm. Sie könne sich aber eine Senkung der Mehrwertsteuer vorstellen. Hemmelmayr äußerte sich nicht dazu.

Als die Debatte hitziger wurde, löste die Schülerfrage „Sagt einmal etwas Nettes über euren politischen Gegner“ Heiterkeit aus. Hemmelmayr schätzt das grüne Engagement für den Umweltschutz. Kaineder mag an der FPÖ, dass sie die Demokratie herausfordere. Andree findet an der ÖVP gut, dass junge Frauen gefördert würden, und Plakolm lobte die Zusammenarbeit mit der SPÖ. Für Eypeltauer ist die Aufklärungsarbeit von Liste-Jetzt-Gründer Peter Pilz wertvoll. Nussbaumer schätzt an den Neos, dass sie die politische Starrheit aufbreche.

Auch gewählt wurde von den Schülern – vor und nach der Debatte: Die Grünen verdoppelten sich fast auf 60 Prozent, während die ÖVP von 28 auf 17 Prozent zurückfiel. Die SPÖ legte von sechs auf neun Prozent zu, die FPÖ blieb bei acht Prozent. Die Neos fielen von fünf auf zwei Prozent zurück, die Liste Jetzt halbierte sich auf ein Prozent.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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10  Kommentare
10  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 24.09.2019 13:51

Als ob Parteien was mit Demokratie zu tun hätten.

Da sitzens dort oben, wo besser ein Orchester sitzen soll, keine Vorsager und Schwätzer.

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jack_candy (7.829 Kommentare)
am 25.09.2019 16:19

Wir haben nun mal eine repräsentative Demokratie.
Haben Sie einen besseren, in der alltäglichen Praxis umsetzbaren Vorschlag?

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.09.2019 13:23

1. Bis zu fünf statt 1 Kreuzel (oder 7 oder 10)
2. Kandidaten aus geographischer Nähe, berufliche/Standesvertretung,Altersvertretung,
ideologisch/religiös, sportliche, verkehrsmässige, naturschutzmässige usw. die jetzt in eine Partei gepfercht werden müssen und einem Machtmenschen gehorchen.
2a) Parteien dürfen auch antreten, wenn sie wer wählt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.09.2019 13:34

> Wir haben nun mal eine repräsentative Demokratie.

Leider nicht! Leider haben wir eine Tortenstückdemokratie: DIVIDE ET IMPERA
die nur der Macht der Funktionäre in der Hierarchie dient. Das Staatsvolk "darf sich" gegenseitig prügeln und heruntermachen.

In den Parlamenten gibt es keine ausgleichende Diskussion zum gewichteten Nutzen aller Staatsbürger sondern ständigen Wahlkampf der Funktionäre und ihrer Hierarchien "Regierung gegen Opposition", für 5 Jahre "the winner takes it all".

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magni (1.361 Kommentare)
am 23.09.2019 10:17

Die Grünen verdoppelten sich fast auf 60 Prozent.... die votieren gegen ihre Zukunft und wissen es nicht einmal.

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magni (1.361 Kommentare)
am 23.09.2019 10:17

Die Grünen verdoppelten sich fast auf 60 Prozent.... die votieren gegen ihre Zukunft und wissen es nicht einmal.

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franck (6.819 Kommentare)
am 22.09.2019 21:56

Was hat die ÖVP der Jugend anzubieten? Eine Zukunft mit länger arbeiten, weniger verdienen, mehr Druck, mehr Konkurrenz, Existenzängste, weil die Umwelt verdreckt, das Klima kippt und die Jobs rar werden, weil Wirtschaft über den Menschen steht.
Die Neos denken nicht logisch, sie widersprechen sich selbst.
Jetzt und Pilz sind besser, aber denen fehlt die gewachsene Basis, aber für ein Einpersonenprogramm nicht schlecht.
Andree könnte Karriere machen, wenn die SPÖ gute Leute nicht rauswirft.
Kaineder als grüner Profipolitiker hat leichtes Spiel bei der Jugend, die Grünen sind die einzigen mit einer echten Zukunftsorientierung.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 23.09.2019 10:08

...........ihr überseht alle, dass die Manuel arbeitende Gesellschaft 1929-1935 im aussterben begriffen ist die haben noch gelernt füreinander da zu sein und für die nächste Generation was auf die Kante zu legen ob es richtig war?? müssen sich heute viele fragen?? immer mehr Bau-Substanzen übernehmen die Nachfolger nicht , heute läuft einiges unter dem Motto "die Freiheit muss Grenzenlos sein! Ohne Rücksicht auf die Umwelt. Die Jugendlichen erkennen es leider auch nur durch Lenkung der Medien es wird geflogen und verbaut auf Teufel komm raus nur weil's zu billiger ist.

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franck (6.819 Kommentare)
am 23.09.2019 19:30

Es gibt immer noch genug manuell arbeitende Menschen, körperlich schwer arbeitende. Die Jugend ist nicht schlecht, sie finden eine Welt vor, die Erwachsene gemacht haben. und machen es hoffentlich besser als die Alten.

Das Zubetonieren Österreichs wurde von einer Politik gesteuert, die Wirtschaftswachstum um jeden Preis wollte. Schwarzblau wollte Wirtschaft in die Verfassung schreiben, dümmer geht es wirklich nicht mehr.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.09.2019 13:57

> machen es hoffentlich besser als die Alten

Wenn sie unendlich viel Glück*) haben, dann werden sie das Alter auch erreichen, in dem sie den Jungen sagen: "Ich bin auch ein mal jung gewesen aber du noch nicht alt".

*) Wenn sie den Krieg überlebt haben, den alle wegträumen aber der schon lang fällig ist.

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