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Trotz Gecko-Rat: Haberlander fordert Überdenken der Quarantäneregeln

Von Wolfgang Braun   23.Jänner 2022

Am Wochenende hat Gecko, das Corona-Expertengremium der Regierung, davon abgeraten, die Quarantäneregeln zu lockern. Konkret ging es um die Forderung, dass sich dreifach Geimpfte bereits nach drei Tagen aus der Quarantäne freitesten können. Diese wurde vor allem aus Wirtschaftskreisen erhoben.

Die Lage bleibe volatil, sagte Gecko-Vorsitzende Katharina Raich. "Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle noch nicht erreicht ist", sagt Raich.

Die Gecko-Experten gehen davon aus, dass Infizierte nach drei Tagen ziemlich sicher noch positiv sind. Man könne also nicht mit einer großen Wirkung für den Schutz der kritischen Infrastruktur rechnen. Den Gesundheitsbehörden würde eine Verkürzung der Test-Intervalle allerdings sehr viel mehr Arbeit machen, zudem würden die knappen PCR-Testkapazitäten weiter belastet.

Trotz dieser Gecko-Einschätzung fordert Oberösterreichs Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (VP) von der Bundesregierung, dass man in absehbarer Zeit die Quarantäneregeln für vollständig Geimpfte überdenkt – vor allem, wenn sich erhärtet, dass die Omikron-Variante milder verläuft und die Belastung der Spitäler unter Kontrolle bleibt.

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"Omikron schreibt die Regeln neu. Man sollte eine Verkürzung der Quarantäne für Geimpfte prüfen", sagt Haberlander. Ins Auge fassen könnte man eine Verkürzung der Quarantäne von zehn auf fünf Tage, wenn es sich bei den Infizierten um Personen handelt, die bereits den dritten Stich vorweisen können. Wie weit die Erleichterungen gehen könnten, müsse man mit Experten auf Basis der Erkenntnisse über die Omikron-Variante beraten.

Contact-Tracing eingeschränkt

Eine Auswirkung haben die hohen täglichen Fallzahlen im Zuge der Omikron-Welle in Oberösterreich aber bereits: Ab sofort wird das so genannte Contact-Tracing, also das Ermitteln von Kontaktpersonen von Infizierten, radikal eingeschränkt. Man könne mit diesem Mittel die Welle nicht mehr eindämmen, dazu seien die täglichen Fallzahlen zu hoch, sagt Haberlander. Dies sei auch von Experten bestätigt worden. Daher sind die Bezirksbehörden angewiesen, sich ab jetzt in erster Linie auf die positiv Getesteten zu konzentrieren. Diese bekommen neben dem Absonderungsbescheid eine Verständigung per SMS und einen Link zu einem Online-Formular, dessen Daten dann in das EPM-System (Epidemiologischer Monitor) fließen. Nur wenn bei Infizierten ein SMS-Kontakt nicht möglich ist, werden die Daten telefonisch abgefragt. Damit sollen die Behörden entlastet werden.

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Eine Auswirkung hat dieses Vorgehen vor allem auf so genannte "K1-Kontaktpersonen". Für diese sollen grundsätzlich keine Quarantänebescheide mehr ausgestellt werden – der positiv Getestete wird lediglich ersucht, seine Kontaktpersonen zu verständigen. K1-Kontaktpersonen sollen sich bei Symptomen bei der Nummer 1450 melden.

Klargestellt wird in den Vorgaben an die Bezirksbehörden auch, dass ein Freitesten in Oberösterreich weiter möglich bleibt.

Sonntags-Höchststand

Innen- und Gesundheitsministerium haben gestern mit 22.453 Fällen bei den Neuinfektionen den bundesweit höchsten Sonntagswert seit Pandemiebeginn verzeichnet.

In den Spitälern wurden bundesweit – Stand gestern – 1129 Patienten wegen Covid-19 behandelt, 192 davon auf einer Intensivstation (17 in Oberösterreich). Während die Zahl der Intensivpatienten in der vergangenen Woche um 20 abgenommen hat, gab es bei den Normalstationen Zuwächse. So mussten am Sonntag insgesamt 246 Menschen mehr als noch vor einer Woche in Spitälern behandelt werden.

Das Gefälle zwischen Geimpften und Ungeimpften bei den Neuinfektionen ist beträchtlich: Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Ungeimpften liegt in Oberösterreich bei rund 3400, bei Geimpften bei rund 800.

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