Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Pflege: Poker um Gehälter, Nachtdienste, Personal

Von Alexander Zens, 26. Juni 2020, 00:04 Uhr
Pflege: Poker um Gehälter, Nachtdienste, Personal
Christine Haberlander, Landeshauptmann-Stellvertreterin (VP) Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Heute wird verhandelt: Gewerkschaften fordern "substanzielles Angebot" von Land, Städte- und Gemeindebund

Um die Gehälter und Arbeitsbedingungen für rund 30.000 Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen in Oberösterreich wird gepokert. Nach dem Start der Verhandlungen für Mitarbeiter in Spitälern, Heimen oder mobilen Diensten am Montag findet heute, Freitag, die zweite Runde statt.

Auf der einen Seite sitzen Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide VP), Klaus Luger (SP) und Andreas Rabl (FP) vom Städtebund sowie Gemeindebund-Präsident Johann Hingsamer (VP), auf der anderen Seite die Gewerkschaftschefs Andreas Stangl (Privatangestellte), Peter Csar (öffentlicher Dienst), Helmut Woisetschläger (Dienstleistung) und Christian Jedinger (Gemeindebedienstete).

Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft younion (Gemeindebedienstete) Bild: younion OÖ

Die Arbeitnehmervertreter fordern "mehr Tempo, Beweglichkeit und ein substanzielles Angebot", so Jedinger. Das habe man zuletzt vermisst. Wenn es das Land ernst meine, den Pflegekräften Wertschätzung entgegenzubringen, "dann sollten wir vor dem Sommer ein Ergebnis erzielen können."

Das bisher letzte Pflegepaket war 2015 fixiert worden, es gab Gehaltserhöhungen in Tranchen bis 2019. Von November des Vorjahres bis März 2020 wurde in Arbeitsgruppen eine Bestandsaufnahme gemacht. Nun wird konkret über ein neues Paket verhandelt.

Zwei zentrale Forderungen

Aufgabenbereiche von Pflegekräften seien erweitert worden, es gebe neue Berufsbilder, bei den Gehältern hinke Oberösterreich aber hinterher, sagt Jedinger: "Wir haben Aufholbedarf. Es kann nicht sein, dass Oberösterreich Schlusslicht ist." Vergleiche sind schwierig, weil es viele Berufsgruppen in der Pflege gibt und etwa Zulagen in den Bundesländern unterschiedlich berechnet werden. Laut Jedinger liege man in Oberösterreich im Schnitt aber rund fünf Prozent hinter den anderen Ländern. Das Einstiegsgehalt für diplomierte Pflegekräfte in Oberösterreich, von denen es laut Gesundheitsberufe-Register rund 17.000 gibt, beträgt in Oberösterreich 2772 Euro brutto. In sechs Bundesländern ist es höher. Nach zehn und 20 Jahren Dienstalter sind die Gehälter in allen anderen acht Ländern höher.

Zwei weitere zentrale Forderungen der Gewerkschaften: zwei Nachtdienst-Pflegekräfte statt einer in einem Heim mit etwa 80 Bewohnern und generell mehr unterstützendes Personal, damit die Mitarbeiter gesund bleiben. Jedinger wünscht sich vier bis fünf zusätzliche Kräfte pro Heim.

Das erste Gespräch sei gut verlaufen, zwischen den Verhandlern sei Verschwiegenheit vereinbart worden, sagt Haberlander. Sie betont, dass die Coronakrise Land, Städte und Gemeinden finanziell schwer treffe. "Dass wir es ernst meinen, haben wir mit dem 500-Euro-Bonus für Pflegekräfte gezeigt", so Haberlander. Dieser ist, wie berichtet, eine Anerkennung für den Einsatz in der Coronakrise.

mehr aus Landespolitik

Digitaluni: Fast 400 Bewerbungen für zehn Stellen

Gemeinde-Hilfspaket: 50 Millionen Euro zusätzlich für Oberösterreichs Kommunen

Leerstandsabgabe polarisiert im Landtag

Neues Netzwerk wirtschaftsstarker Regionen in der EU

Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

13  Kommentare
13  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 27.06.2020 08:37

Es gibt viele Gründe, warum zig-tausende Pflegekräfte in den letzten Jahren die Branche gewechselt haben.
Die DROPOUT-Raten sind extrem hoch
und werden von Seiten verschiedener Politiker*innen maximal mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen.
Andererseits wird in der Öffentlichkeit
beteuert, man suche HÄNDERINGEND nach Pflegekräften -
Händeringen alleine wird nicht reichen.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 26.06.2020 15:51

ich höre und lese immer nur LOHNERHÖHUNG ...LOHNERHÖHUNG ..usw usw
aber KEINE/R will mehr arbeiten , nur noch weniger Stunden und MEHR Urlaub !!
UND :
der Staat soll ALLES bezahlen ohne zusätzliche Belastungen .!

Heeeee Leitl so kann ein Wirtschaftssystem NICHT funktionieren .
Wir ALTEN haben 40 Stunden gearbeitet ,EIN GANZES JAHR , bei NUR 3-4 Wochen Urlaub und haben den heutigen Wohlstand der Gesellschaft aufgebaut .

lädt ...
melden
antworten
loewenfan (5.471 Kommentare)
am 27.06.2020 11:05

Pepone Du wirst wie Ich oft ziemlich angegangen im Forum aber Du weist wie der Hase läuft das gefällt mir,
Hab selbst Jahrelang Zwölferschichten gemacht um mir was aufbauen zu können, heute hät Ichs nicht mehr nötig komme aber immer noch auf 45 Std . weil die Jugend oft bis 35 Hotel Mama aufsucht den Gleitzeitrahmen voll ausschöpft und Freitag Mittag den Schuh macht,
und jetzt das ganze Gejammer weil die Wohlfühl Ooase ein wenig Pause hat

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 28.06.2020 12:38

LOEWENFAN

ja ,das hast du richtig beobachtet 👍😉

aber ich habe aus Erfahrungen geschrieben und sage meine Meinung . 😊
Solange die KritikerInnen im Rahmen bleiben , gebe ich Antwort mit Argumenten , ansonsten IGNORIERE ich die Unehrlichen und Stänker .
(und wauns mi am kragen gehn , donn schiass i zruck 😜😜😜)

lädt ...
melden
antworten
heimatverliere (541 Kommentare)
am 01.07.2020 18:14

Also, wennst eh nicht mehr hacklst, bleib entspannt!

lädt ...
melden
antworten
danielsteiner (484 Kommentare)
am 26.06.2020 09:07

Oberösterreich liegt also bei den Zulagen für Pflegekräfte 5% hinter den anderen Bundesländern. In den Sonntagsreden wird jedoch die Wichtigkeit dieser Berufgruppe bei jeder Gelegenheit betont. Stelzer sollte sich in Grund und Boden schämen!

lädt ...
melden
antworten
tarantella (876 Kommentare)
am 26.06.2020 09:06

alle Pflegeberufe müssten einmal ordentliche Wertschätzung durch eine saftige Lohnerhöhung bekommen ... was diese Personengruppe leistet, ist doch jedem denkenden Menschen klar, erst recht, wenn er selbst einmal deren Hilfe braucht ... also BITTE NICHT SCHNOFLIG SEIN, SONDERN EINMAL ANSTÄNDIG ENTLOHNEN!

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.226 Kommentare)
am 26.06.2020 10:52

Lohnerhöhung einerseits.

Andererseits müssen auch die Arbeitsbedingungen wieder passen. Ständig 150% im Dauerlauf bis zum Burnout leisten zu müssen, keine Zeit für Menschlichkeit zu haben, zu vieles gleichzeitig zu machen, der Heiligen Dokumentitis zu huldigen und auch noch Haftung/rechtlichen Konsequenzen zu tragen, wenn man grade beim falschen Patienten ist, wenn ein anderer stürzt oder dement abhanden kommt.
Dh. auch der Pflegeschlüssel muss dringend auf die aktuell schwereren Fälle (Pflegestufe <4) angepasst werden, Demenz-Aufwand endlich ausreichend in der Ressourcenplanung einkalkuliert werden.

lädt ...
melden
antworten
M_04 (364 Kommentare)
am 26.06.2020 08:15

Jaja die Christl Haberlander ist auch nicht gerade die perfekte Zuständige in diesem Bereich. Vor einiger Zeit gab es in der KUK (bzw tlw gibt es ihn noch immer) massiven Personalmangel. Haberlander kam sogar persönlich vorbei um sich direkt ein Bild von der Lage zu machen, es wueden Mitarbeiter eingeladen um ein Gespräch mit ihr zu führen. ALLERDINGS, nur vorher geprüftr Fragen!! Sie kam zum Entschluss, es gibt KEINEN Personalmangel!! Die Leute sind ausgebrannt und können tlw. nicht mehr.

lädt ...
melden
antworten
PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 27.06.2020 08:32

Ja, ja, es lebe die Schweigepflicht !

Interessant, auf welche Bereiche
diese sich damals plötzlich
bezogen hat.

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 26.06.2020 08:01

Um die Gehälter und Arbeitsbedingungen für rund 30.000 Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen in Oberösterreich wird gepokert. steht im Artikel

ich habe schon mehrmals geschrieben dass eine Sozialabgabe über Lohn /Gehalt die bei der GKK abgezogen wird , das Pflege Problem teilweise lösen könnte.
Es muss dem Mensch was wert sein .
UND
es muss jedem klar sein dass er AUCH betroffenen sein könnte .

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 26.06.2020 08:25

es würde auch viel bringen, die Mittel effizienter einzusetzen.

lädt ...
melden
antworten
europa04 (21.652 Kommentare)
am 26.06.2020 08:58

@PEPONE: Was willst du mit einer Sozialabgabe erreichen, wenn die Politik trotzdem die Arbeitsbedingungen und die Löhne NICHT verbessern will.
Jetzt in der Krise wurden alle hochgelobt und nun, wo es um die Wertschätzung dieser Arbeit geht, will die Politik davon schon wieder nichts mehr wissen.
Vermögenssteuern 0,5% ab 1.000.000 €, Landtag verkleinern, Gemeinden zusammenlegen, Bezirkshauptmannschaften zusammenlegen und das frei gewordene Geld in den Gesundheit und Pflegebereich investieren.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen