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Pflege: Harte Verhandlungen über Gehälter und Personal

Von Heinz Steinbock, 30. November 2019, 00:04 Uhr
Pflege: Harte Verhandlungen über Gehälter und Personal
Hauptthema Pflege in Spitälern Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Beginn im Dezember, Gewerkschafter präsentierten Forderungen.

In den Gängen der Spitäler, wie gestern in der Kepler-Uniklinik (KUK), waren mannshohe Pappfiguren zu sehen: Sie sollten den "Fehlbedarf", den die Personalvertreter sehen, symbolisieren. Die Gewerkschaften (siehe Kasten) stimmen sich auf die Verhandlungen über ein oberösterreichisches "Pflegepaket" ein.

Beginn soll nun voraussichtlich am 6. Dezember sein. Die Verhandlerteams der Gewerkschaften und des Landes sind nominiert, es wird um Personal, Rahmenbedingungen und Entlohnung gehen. Dass es dem Vernehmen nach bis März 28 Termine geben könnte, deutet auf langwierige und harte Gespräche hin.

Zahlreiche Berufsgruppen

Das diplomierte Pflegepersonal, etwa die Hälfte der rund 25.000 Spitalsbediensteten in Oberösterreich, ist zwar die Hauptgruppe. Allerdings wollen die Personalvertreter nicht nur das Personal in der mobilen Pflege und in den Alten- und Pflegeheimen, die vorwiegend im Gemeindeeigentum stehen, sondern auch die Hilfs- und technischen Dienste in den Spitälern in das Pflegepaket einbeziehen. Über Letzteres gibt es bisher grundlegende Differenzen.

Das Spitals-Pflegepersonal stehe deshalb im Vordergrund, weil "sich vieles andere danach richten wird, was man hier erreicht", sagt Branko Novakovic, ÖGB-Landesvorsitzender der Fachgruppe Gesundheits- und Sozialberufe. Es handle sich nicht "nur" um Gehaltsverhandlungen, wobei die finanziellen Forderungen natürlich eine zentrale Rolle spielen. Angelpunkt der Forderungen: Pflege-Bedienstete verdienen in Oberösterreich schlechter als in anderen Bundesländern, sagen die Gewerkschafter. Wobei der Vergleich schwierig ist: Zulagen, Feiertags- und Nachtdienste werden überall unterschiedlich berechnet. Die Gewerkschafter präsentieren eine auf "40 Wochenstunden bereinigte" Vergleichsrechnung, wonach die Gehälter für Diplomierte in Oberösterreich zwischen 2709 (bei Einstieg) und 3441 Euro (nach 40 Dienstjahren) brutto liegen: im Schnitt um 195 Euro unter jenen Rest-Österreichs. Die oö. Gesundheitsholding nennt eine andere Rechnung: Unter Annahme durchschnittlicher Nacht- und Wochenenddienste komme man auf 3000 bzw. 4000 Euro für Einsteiger bzw. langjährig Dienende.

Gefordert werden auch ein spürbarer Personalzuwachs und attraktivere Ausbildungsbedingungen. Ausbildungsplätze seien "halbleer", mit Überstunden-Überhängen und Unterbesetzung in manchen Stationen sei der Betrieb "kaum mehr zu stemmen".

Gesundheitsreferentin LH.-Stv. Christine Haberlander (VP) versprach bei der Vorstellung des Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG) 300 zusätzliche Pflege-Planposten für die oö. Spitäler. Von der Kollegialen Führung der KUK kam gestern eine kritische Reaktion auf die Aktion der Gewerkschaft: Man bedaure, dass "dieser hoch anerkannte, attraktive und sichere Beruf negativ dargestellt wird und Probleme stärker in den Blick genommen werden als positive Perspektiven und Lösungsansätze". "Objektivierbaren Bedarf" leitet die KUK-Führung aus den Forderungen nicht ab, man stehe im "konstruktiven Dialog, um die Bedürfnisse gemeinsam zu bearbeiten"."

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Autor
Heinz Steinbock
Redakteur Innenpolitik
Heinz Steinbock

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4  Kommentare
4  Kommentare
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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 01.12.2019 10:37

Auf die Gefahr hin, dass niemand diesen Kommentar liest,
weil die Berichterstattung über Widerstände im Bereich der
Krankenhäuser dubios unauffindbar ist, möchte ich
trotzdem Folgendes schreiben:

Der Artikel ist schlecht recherchiert -
es werden Themen vermischt :
Bei der Aktion ging es um das fehlende Personal im Krankenhaus
und nicht in Pflegeheimen,.....
Wer ist Eigentümer der Klinik, wo die Aktion stattgefunden hat?
Wieviele Mitarbeiter hat die Gesundheitsholding ?
Wie hoch ist die Drop-Out- Rate des Pflegepersonals ?
Die Personalberechnungsmodelle stammen aus den 90er Jahren
und entsprechen in keinster Weise mehr der Realität
in Krankenhäusern der Jetztzeit -
Aus der Beantwortung dieser und vieler anderer Fragen
und Analyse der Ergebnisse, liebe KUK- Geschäftsführung, könnte,
mit dem nötigen Mut zum ehrlichen Blick auf die Pflegerealität,
ein objektivierbarer Bedarf abgeleitet werden.
Die kritische Reaktion auf die Aktion der Gewerkschaft
löst genau gar keine Probleme !

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rmach (14.916 Kommentare)
am 01.12.2019 12:22

Wir brauchen das Personal, das dazu fähig ist, diesen Beruf auszuüben. Dass es dabei harter Verhandlungen bedarf, ist für mich schon ein Armutszeugnis für alle Beteiligten. Es kann nur notwendige Anpassungen an neue Bedürfnisse geben, egal welcher Natur diese notwendig sind. Das ist keine Spielwiese für Beamte, Politiker und sonstige Wichtigmacher. Hier ist Fachwissen gefragt, um eine sinnvolle Lohndifferenzierung und sinnvolle Personalplanung machen zu können.

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salbeitee (3.135 Kommentare)
am 02.12.2019 00:46

Oma >>>> die Gefahr ist eher, dass doch jemand die Sache liest. Das mit der mangelhaften Recherche ist jedenfalls hinsichtlich des ersten Anklagepunkts unzutreffend. Es ist im ganzen Artikel vom Pflegepersonal in den Krankenhäusern die Rede.
Nur in einer Passage ist, ganz präzise, erwähnt, dass diverse ähnliche Berufsgruppen anzuhängen wären, wie Hausbetreuung/pflege, im Altenheim tätige Diplompfleger(innen) und gleich auch technisches Hauspersonal der Spitäler.

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 02.12.2019 12:29

Liebe/r Salbeitee,
unter der Überschrift
" Zahlreiche Berufsgruppen"
gibt es meiner Meinung nach eine deutliche Themenvermischung.
Spitalsbedienstete sind zum Großteil nicht
dieselben Personen, die in der mobilen Pflege
und in Alters-und Pflegeheimen arbeiten.
Natürlich treffen die Rahmenbedingungen alle, wobei aber unterschiedliche Träger zuständig sind.

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