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Pflege: "Es braucht einen Schulterschluss aller politischen Kräfte"

02. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Pflege: "Es braucht einen Schulterschluss aller politischen Kräfte"
Bernhard Hatheier, Martin König: „Es liegt in vielen Bereichen am Wollen.“ Bild: Volker Weihbold

LINZ. Interessensvertreter der Pflegeheime: 400 Pflegebetten können im Land derzeit wegen Personalmangels nicht belegt werden.

"Die Sorgen und Herausforderungen in der Pflege sind seit langem bekannt. Es braucht einen Schulterschluss aller politischen Kräfte." Mit diesem dringenden Appell wenden sich die Interessensvertreter der oberösterreichischen Pflegeheime, Martin König und Bernhard Hatheier, an die politisch Verantwortlichen.

Der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn in dieser Woche beginnen in Oberösterreich die Verhandlungen über Gehälter in Gesundheits- und Pflegeberufen. Derzeit können in Oberösterreichs Pflegeheimen rund 400 Betten nicht belegt werden, weil man das nötige Personal zur Betreuung nicht habe, so Hatheier und König. Hatheier ist Heimleiter in Esternberg und Obmann der Arbeitsgemeinschaft der Alten- und Pflegeheime Oberösterreich; König ist Geschäftsführer der "Soziales Netzwerk GmbH", einer Plattform, die Projekte und Ausbildung für die Altenheime koordiniert.

Beide betonen, dass der Pflegeberuf zwar verantwortungsvoll und anstrengend sei, aber eben auch viele schöne Momente biete. "Wir wollen diesen Beruf ja nicht krankreden, im Gegenteil. Aber wenn wir Pflegekräfte finden wollen, ist die Konkurrenz aus der Wirtschaft vor allem in einer Phase guter Konjunktur, in der Fachkräftemangel herrscht, groß", sagt König. Daher solle man auch den Vorschlag, Pflege als Lehrberuf zu etablieren, nicht von vornherein wegwischen. "Wir können es uns nicht leisten, dass wir junge Menschen verlieren, die sich für den Pflegeberuf interessieren würden", sagt König. Bis 2025 benötige man 1600 zusätzliche Pflegekräfte in Oberösterreich. Die Herausforderungen haben sich in den vergangenen Jahren enorm gewandelt. Die Heimbewohner kommen mit einem viel höheren Pflegebedarf (Pflegestufe 4) in ein Heim, viele leiden unter Demenz. Die durchschnittliche Verweildauer im Heim liegt bei eineinhalb bis zwei Jahren.

Man brauche eine Modernisierung des Mindestpersonalschlüssels, denn der aktuelle sei vor 25 Jahren entstanden. "Der sollte an die Ist-Zeit angepasst werden", sagt Hatheier. Zur Pflege gehöre auch das Thema Migration: "Wir haben in Linz ein Heim, in dem Menschen aus 14 Nationen arbeiten – und es funktioniert bestens. Wir werden es ohne Zuwanderung nicht schaffen", sagt König. (wb)

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Selten (13.716 Kommentare)
am 02.12.2019 23:58

Es bräuchte vor allem mehr Geld für die Pflege daheim, vor allem für Pflege durch Familienangehörige.

Dann bräuchte man diese 400 Plätze, hier Betten genannt, woran man erkennt, wie weit es mit der Lebensqualität in diesen Institutionen her ist, nämlich gar nicht.

Die Bruttostundensätze für pflegende Angehörige liegen zwischen € 1,70 und € 9,38.

Die Heime werden schon jetzt mit durchschnittlich € 610/Pflegling/Monat gefördert.

Dh Heime kassieren das Pflegegeld mindestens der Stufe drei, die gesamte Pension bis auf ein Taschengeld, das bei den meisten Kindern wesentlich höher sein dürfte und zusätzlich € 610.

Entweder ehrliche realistische Stundensätze für alle oder Subventionen für alle.

Es geht nicht an, dass sich Institutionen überproportional am Sozialkuchen laben und Private auf der Strecke bleiben.

Und es ist ziemlich link, immer wenn man noch mehr Subventionen will, die Löhne des Personals solcher Institutionen ins ins Treffen zu führen.

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soling (7.432 Kommentare)
am 02.12.2019 09:47

Da die Pflege in OÖ bei der Frau Gerstorfer angesiedelt ist wäre angebracht, wenn sich diese Dame langsam verabschieden würde.
SPÖ und Gerstorfer stehen für Chaos und Rückschritt.

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azways (5.835 Kommentare)
am 02.12.2019 08:12

Weil der schwarz / blauen Landesregierung die Menschen egal sind.

Aber solange die Menschen so dumm sind, und eine dieser Parteien wählen, sind sie selber schuld. Also nicht jammern, sondern anders wählen.

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tarantella (876 Kommentare)
am 02.12.2019 06:30

"Die Heimbewohner kommen mit einem viel höheren Pflegebedarf (Pflegestufe 4) in ein Heim"

nonaned ... weil Pflegekräfte fehlen und daher Pflegebetten leer stehen MÜSSEN. wurde kurzerhand die Pflegestufe hinauf gesetzt, damit Menschen mit Pflegestufe 3 keinen Anspruch mehr haben ... da beißt sich die Katze doch in den Schwanz traurig

Gerstorfer ist jetzt wie lange im Amt? und was hat sie vollmundig gleich zu Beginn versprochen? alles nur Wischiwaschi ... das ernste Thema wird von ungeeigneten Leuten einfach falsch angepackt und die Dramatik ignoriert ... man setzt einfach die notwendige Pflegestufe hinauf und die Sache hat sich !!!!!
auf der Strecke bleiben Alte, Kranke und immer wieder die Frauen, die entweder als Fachpflegekraft unwürdig bezahlt werden oder zu Hause mit der Pflege ihrer Angehörigen im Stich gelassen werden ...

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 02.12.2019 08:43

Zum Thema Dramatik und Pflegepersonal-Berechnungsschlüssel erlaube ich mir folgende Frage:

Wieviele Pflegebedürftige ( ab Stufe 4)
werden im Nachtdienst in großen Pflegeheimen standardmäßig von
wievielen Pflegepersonen "betreut" ?

Kann es sein, dass da dringend eine Neuberechnung stattfinden sollte, um das
Wort "Pflege" überhaupt noch
im wahrsten Sinn seines Wortes
verwenden zu können ?!
Vor einer aktuellen Bedarfsberechnung,
die zuletzt in den
90-er-Jahren gemacht wurde,
scheut sich jede/r politisch Verantwortliche/r,
weil da offensichtlich würde, wo es krankt
und dass es viel Geld kosten würde,
menschenwürdige Pflege für beide Seiten
des Krankenbettes zu ermöglichen.
Der Personalmangel in der Pflege entsteht
nicht durch Schlechtreden sondern
durch reale Frustration aufgrund der zunehmend schlechter werdenden Rahmenbedingungen.

https://pflege-professionell.at/streik-der-pflegepersonen-in-den-krankenhaeusern-in-den-niederlanden?

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 02.12.2019 00:43

DIE PFLEGE
besteht aus verschiedensten Berufsgruppen:
von der Hebamme über die Diplomkrankenschwester, die Pflegefachassistentin, die Pflegeassistentin und all die anderen, hauptsächlich weiblichen Pflegekräfte bis hin zur Altenfachbetreuerin,....
haben sich all diese Menschen eine
gerechte und angemessene Entlohnung und
Wertschätzung verdient.
Die zunehmend schlechter werdenden Rahmenbedingungen sind der wahre
Grund für hohe Aussteiger*innen-Raten und den herrschenden Pflegepersonalmangel.

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 02.12.2019 00:35

Eine Frage an die Redaktion :
Warum sind Artikel wie dieser

https://www.nachrichten.at/politik/landespolitik/pflege-harte-verhandlungen-ueber-gehaelter-und-personal;art383,3193942

nur wenige Minuten online und dann
nur mit aktiver Suche wiederauffindbar ?

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azways (5.835 Kommentare)
am 02.12.2019 08:10

weil die schwarz/blaue Landesregierung solche Artikel nicht will.

Die werden nur pro forma online gestellt.
Aber bald gibt es sowieso nur mehr Artikel, bei denen die Leser persönlich bekannt sind (OONplus).

Die Zensur lässt grüßen - á la Russland und China

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