Med-Fakultät Linz: 800 Studenten nach fünf Jahren
LINZ. Zum Jubiläum zogen Universität und Politik Bilanz – Gründung sei "richtige Entscheidung" gewesen.
Vor fünf Jahren wurde die Medizinische Fakultät an der Linzer Kepler-Universität (JKU) aus der Taufe gehoben. Am Ende des laufenden Studienjahres werden die ersten 35 Absolventen ihr Studium beenden. Insgesamt werden derzeit 800 Studenten an der Med-Fakultät und damit auch am Kepler-Uniklinikum (KUK) ausgebildet. Im Vollausbau sollen es 1800 sein.
Die Gründung der Fakultät, die auch auf Widerstand von anderen Unis gestoßen war, sei eine "richtige Entscheidung" gewesen, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) am Dienstag, als Politik und JKU im Kepler-Salon Bilanz anlässlich des halbrunden Jubiläums zogen. Haberlander verwies auf Innovationen wie die erste laserassistierte Hornhauttransplantation und die erste Kunstherztransplantation.
JKU-Rektor Meinhard Lukas sprach von "landes- und bundespolitischer Bedeutung" der Fakultät. Immerhin habe es erst im jüngsten Nationalratswahlkampf angesichts des Ärztemangels im niedergelassenen Bereich den Ruf nach einer Erhöhung der Zahl der Medizin-Studienplätze gegeben. Es gehe darum, die Ausbildungsplätze in Österreich "bedarfsgerecht" auszubauen, sagte Haberlander. Wie berichtet, hatte sich VP-Chef Sebastian Kurz für eine Verdoppelung ausgesprochen. Wichtig sei, dass viele Absolventen in das heimische öffentliche Gesundheitssystem gehen, so Haberlander und Lukas. Das Ziel, Absolventen im Land zu halten, sei einer der Gründe für die praxisnahe Ausbildung an der Linzer Med-Fakultät, erklärte Vizerektorin Elgin Drda. Man stehe auch in engem Kontakt mit den 35 Studenten, die 2020 ihr Studium beenden. Acht von ihnen möchten Allgemeinmediziner werden. Wenn diese Quote bleibe und sie überall so hoch sei, würde es im niedergelassenen Bereich kein Problem geben, so Lukas. Die Linzer Med-Fakultät legt einen Schwerpunkt mit Praktika und Veranstaltungen auf Allgemeinmedizin.
Wettbewerb um Ärzte
JKU-Gesundheitsökonom Gerald Pruckner präsentierte gestern Zahlen, Fakten und Entwicklungen zum niedergelassenen Bereich. Fazit: Die Nachfrage nach ärztlichen Leistungen steigt weiter. Um Ärzte gibt es einen regionalen Wettbewerb. Zusammenarbeit gewinnt für junge Ärzte an Bedeutung.
Bei der Med-Fakultät selbst sieht Lukas als Meilensteine beispielsweise die "organzentrierte Struktur" der klinischen Lehre, die starke Vermittlung sozialer Kompetenz und das Engagement internationaler Top-Forscher. "Optimierungsbedarf" gebe es bei einem herausfordernden Projekt wie dem Aufbau einer Fakultät natürlich auch immer noch, so Lukas.
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