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Land sucht "freiwillige Helden" für Massentests

Von nachrichten.at/apa   27.November 2020

Das Land Oberösterreich sucht in Kooperation mit dem Team Österreich "freiwillige Helden": Gemeint sind Leute, die mithelfen wollen, die Corona-Massentests von 11. bis 14. Dezember abzuwickeln. Interessierte können sich unter www.teamoesterreich.at/toe/ oder unter www.treffpunkt-ehrenamt.at anmelden. Beim Einsatz ist man über das Rote Kreuz versichert, informierten Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) am Freitag.

Nach den Tests für die Lehrer am 5. und 6. Dezember sowie die Polizei am 7. und 8. Dezember können sich von 11. bis 14. Dezember rund 1,4 Millionen Oberösterreicher testen lassen. Etwa 570 Teststraßen sollen installiert werden, 1.700 Mitarbeiter pro Tag werden allein für die Testabnahme benötigt, insgesamt dürfte der Bedarf bei 3.500 Leuten täglich liegen. Der Knackpunkt ist somit das Personal.

Gesucht werden Ärzte, Sanitäter und Medizin-Studierende für Testabnahmen, aber auch Leute für administrative und Ordnertätigkeiten sowie Personen, die sich um die Versorgung und den Nachschub von Material kümmern. Freiwillige, die sich beim Team Österreich registriert haben, werden - so in ihrer Region noch Hilfe gebraucht wird - per SMS verständigt. Bei der Registrierung werden bereits Ausbildung, Verfügbarkeit etc. abgefragt, damit das Rote Kreuz die Leute punktgenau einsetzen kann.

Die Massentests könnten helfen, die Infektionsketten zu brechen und seien "auch ein wichtiger Schritt für ein halbwegs vertrautes Weihnachtsfest im kleinen Kreis der Familie", appellierten Stelzer und Haberlander an die Oberösterreicher, sich testen zu lassen. Damit die "Mammutaufgabe" gelinge, brauche es aber auch viele Freiwillige, die bereit seien mitzuhelfen. Bei all jenen bedanke man sich bereit jetzt.

Auch für die Tests der rund 38.000 oberösterreichischen Lehrer und Elementarpädagogen am 5. und 6. Dezember laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Die Bezirksbehörden haben mögliche Örtlichkeiten eingemeldet, das Bundesheer werde diese in den kommenden Tagen auf ihre Eignung prüfen, berichtete Haberlander. Bis Anfang kommender Woche sollen die Lokalitäten fixiert werden. Für Haberlander sind diese Tests auch "ein wichtiger Schritt für die Wiederöffnung der Schulen".

Kritik an der Bundesregierung 

Was die Kosten für die Massentests angeht, so sieht man in Oberösterreich den Bund in der Pflicht. Man werde zwar in Vorleistung gehen, agiere aber in der mittelbaren Bundesverwaltung, hieß es, damit habe der Bund die - noch nicht realistisch abschätzbaren Kosten - zu tragen. Ähnlich schätzte das am Freitag der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ein. Er und Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) sahen sich vom Bund organisatorisch im Regen stehen gelassen, zu vieles sei noch unklar - etwa die Frage von zusätzlichen PCR-Tests und Contact-Tracing-Maßnahmen nach einem positiven Schnelltest.

LHStv. Manfred Haimbuchner (FPÖ) schloss sich dieser Kritik an: Die Bundesregierung habe Städte und Gemeinden "nach ihrer umstrittenen und unausgegorenen Ankündigung von Massentestungen mit der konkreten Planung und Durchführung selbiger im Stich gelassen". Es gebe offenbar massive Bedenken, was beispielsweise die rechtlichen Grundlagen für einen Einsatz des Bundesheers, die IT-Systeme oder die Personaldecke angehe. Er würde die Maßnahmen der Bundesregierung mittragen, wenn "der dahinter stehende strategische Ansatz und die entsprechenden Folgen offen kommuniziert würden", so Haimbuchner. Derzeit halte er die Massentests aber eher für "ein Ablenkungsmanöver und ein Spiel auf Zeit".

Der oberösterreichische AK-Präsident Johann Kalliauer befürchtet, dass bei derzeitiger Rechtslage nach einem positiven Antigen-Test ein weiterer Test erfolgen müsse und Absonderungsbescheide erst nach einem zweiten positiven Test ausgestellt würden. "Für mich sind die Massentests hinausgeworfenes Geld, wenn Personen, die positiv sind, nicht sofort einen Quarantänebescheid bekommen", so Kalliauer. Positiv getestete Arbeitnehmer müssten sofort und unter Entgeltfortzahlung von ihrer Arbeit freigestellt werden, forderte er.

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28. März 2024