Land fordert höheres Pflegegeld bei Demenz
LINZ. Das Land OÖ stellt bei der Pflegereform Forderungen an den Bund.
Bei der Pflegereform werde es einen Schwerpunkt für eine "Personaloffensive" geben, hatten Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) und Arbeitsminsterin Christine Aschbacher (VP) zu Beginn dieser Woche angekündigt. Gestern, Donnerstag, tagte im oberösterreichischen Landtag der Unterausschuss Pflege: Das Ergebnis war ein von breiter Mehrheit getragener Appell an die Bundesregierung: "Wir fordern die Bundesregierung auf, das Thema Demenzbetreuung zu einem wesentlichen Kapitel der derzeit in Ausarbeitung befindlichen Pflegereform zu machen", sagt VP-Sozialsprecher Wolfgang Hattmannsdorfer.
Angesichts der stark steigenden Fallzahlen entwickelt sich Demenz zu einer immer größeren Herausforderung im Sozial- und Pflegebereich. Das bringe insbesondere stationäre und mobile Betreuungseinrichtungen unter Druck. Es brauche daher eine Festlegung auf eine bundesweite Demenzstrategie mit konkreten Maßnahmen. "Hierzu muss vor allem die Finanzierung sichergestellt werden", erwartet sich Hattmannsdorfer:
"Darüber hinaus gibt es den Konsens: Mit einem Antrag im Landtag soll die Bundesregierung offiziell aufgefordert werden, Demenz bei der Einstufung des Pflegegeldes stärker zu berücksichtigen. Aktuell gibt es bei der Feststellung von Demenz als erschwerte Pflegesituation einen Zuschlag in Höhe von 25 Stunden Pflegebedarf pro Monat bei der Berechnung des Pflegegeldes. "Das ist insbesondere in Fällen weiter vorangeschrittener Demenz bei weitem nicht ausreichend", fordert Hattmannsdorfer eine deutliche Erhöhung.
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Die ÖVP fordert etwas? Tun würde schon reichen, weil die ÖVP in OÖ und auch im Bund in der Regierung ist.
Somit kann man diese Forderung als reines Marketing abtun.
Der Hattmansdorfer glänzt ja vor Kompetenz, es ist Sache des Bundes, du mach!!!
Einfach Abschieben, eine superfeine Sache!
Reiner Populismus! Geld wirkt nicht gegen Demenz. Die Betreuungsangebote müssten ausgebaut und vor allem flexibler an die Bedürfnisse der betroffenen Familien angepasst werden. Die bestehenden Lücken im sozialen Netz müssen dringend geschlossen werden, es gibt bei uns Menschen, die hindurchfallen. Wehrlose Menschen, die die volle Härte der Behörden zu spüren bekommen. Betroffenen fordern nicht Geld sondern Menschlichkeit.
Demenz wird schon bei der Pflegegeld-Einstufung nicht ausreichend gewürdigt.
Viel Aufwand - wenig Lohn und (zeitliche) Anerkenntnis ist schon mal ein Handicap, ein Eintrittsticket in Heimpflege zu bekommen (meist ist Stufe III - IV vonnöten).
Somit bleibt man als Angehörige(r) drauf sitzen.
Auch im Krankenhaus wird Demenz nicht ausreichend mit Betreuungspunkten gewürdigt und somit ausreichend Zeit und Personal für den tatsächlichen Pflegebedarf gewährt.
Zwei, drei Demente auf einer Station, die ständig heim zum Hühnerfüttern wollen (weil sie als Kind am Bauernhof lebten...) und meist gebrechlich herumtaumeln und sich nicht dran halten, beim Bettverlassen zu klingeln, dann stürzen, sich Katheter und Infusionen rausreißen und sonst allerlei Unfug treiben, lassen sich nicht so "nebenbei" betreuen.
Aber Herr Hattmansdorfer hat wieder "gefordert", jetzt kann man das Thema wie immer in der Versenkung verschwinden lassen.
Wenn es ihm ein Anliegen wäre, würde er seinen Finanzreferenten
... überzeugen, Kohle dafür rauszurücken. Aber das wäre politisch problematisch, hat doch die SP das Pflegeressort über und die muss man klein und erfolgsarm halten.