Kampf um SPÖ-Spitze: 1000 neue Mitglieder in Oberösterreich

LINZ. Die Debatte um die zukünftige Führung der Partei beschert der SPÖ in Oberösterreich einen Zustrom an neuen Mitgliedern.
1000 Personen - 590 Männer und 410 Frauen - sind im März in Oberösterreich als neue Mitglieder hinzugekommen, gab die Partei am Samstag in einer Aussendung bekannt. SP-Vorsitzender Michael Lindner freue sich "über den großen Zuspruch" und das "enorme Interesse", sich in der Sozialdemokratie zu engagieren, heißt es. Rund ein Viertel der Neumitglieder ist in die Bezirksorganisation Linz eingetreten.
"Die Mitgliederbefragung hat jetzt schon enorme Dynamik ausgelöst", sagte Lindner am Freitag zu den OÖNachrichten. Allein in dieser Woche bis gestern seien 500 Personen in die SPÖ eingetreten. "Ich war immer überzeugt, dass sich solche Elemente direkter Demokratie auszahlen." Mit mehr Mut der Bundespartei zu diesem Prozess hätte man sich viel Aufregung erspart und früher Klarheit gehabt, so der Landesparteichef.

Rendi-Wagner wendet sich mit Video an Mitglieder
Unterdessen hat sich nun Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner in einem Video an die Mitglieder gewandt. Darin wirbt sie für die eingeschlagene Vorgangsweise mit Mitgliederbefragung und Parteitag, damit "Debatten über uns selbst, die uns als Bewegung lähmen", endgültig beendet werden können.
Als Parteivorsitzende sei es ihr wichtig, "diese notwendigen Entscheidungen" rasch zu treffen, "damit die drängenden Lösungen und Themen, die wir für unser Land haben, wieder im Vordergrund stehen". Mit den jüngsten Beschlüssen werde sicher gestellt, dass es eine "demokratisch legitimierte Entscheidung" gebe.
In dem knapp eineinhalbminütigen Video, das Rendi-Wagner mit eher ernster Miene im Freien zeigt, nannte die Parteichefin die gegenwärtige Situation keine einfache für der Sozialdemokratie nahe stehende Menschen. Aber sie wisse auch, dass man diese Situation meistern werde. Die SPÖ sei eine Partei der Zuversicht, weshalb sie die kommenden Wochen auch als Chance sehe, so Rendi-Wagner, die das Video mit einem "tief empfundenen" Freundschaft und Glück auf beendet.