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Kaineder: Studie als Argument gegen Skiverbindung im Stodertal

Von nachrichten.at/apa, 23. November 2020, 14:06 Uhr
Stefan Kaineder, Grüne
Kaineder in Vorderstoder auf einer der geplanten Skipisten Bild: Land OÖ/Dedl

LINZ. Der oberösterreichische Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) sieht ein gewichtiges Argument gegen die umstrittene Skigebietserweiterung in Hinterstoder und Vorderstoder.

Kaineder hat am Montag eine Studie über die Entwicklung der natürlichen Schneedecke in der Pyhrn-Priel-Region präsentiert. In dieser sieht er ein gewichtiges Argument gegen eine geplante, umstrittene Skigebietserweiterung in Hinterstoder und Vorderstoder. Neben dem Eingriff in die Natur müsse man sich anschauen, ob das Projekt wirtschaftlich überhaupt noch sinnvoll sein könne, betonte Kaineder in einer Pressekonferenz.

Kurz zusammengefasst sieht die Studie weniger Schnee, vor allem nicht solche Massen, die Outdoor-Aktivitäten abseits der Pisten ermöglichen, und öfter Regen in der Region. Grund ist die Erderwärmung. Für die geplante Verbindung der Höss in Hinterstoder mit den Hacklliften in Vorderstoder und 10,7 Kilometer neuer Skipisten in einer Seehöhe von unter 1.100 Metern müssten rund 42,6 Hektar gerodet werden, an Kosten veranschlagt waren im September 45 Millionen Euro. Das betreffe auch das Land Oberösterreich, das mit 16 Prozent an der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG beteiligt ist.

Für die Studie wurden zwei Schwellwerte - fünf bzw. 30 Zentimeter geschlossene Schneedecke - in den Zeiträumen 1961 bis 1990 und 1990 bis 2019 flächig verglichen, stellten Herbert Formayer vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der Universität für Bodenkultur Wien und Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klimaforschung bei der ZAMG, vor. Fünf Zentimeter Schnee bedeuten eine weiße Winterlandschaft, 30 Zentimeter seien ein Grenzwert für Outdoor-Aktivitäten im Schnee abseits der Piste, erklärte Formayer. Das Thema Beschneiung wurde nicht behandelt.

Video: Debatte um Erweiterung des Skigebiets von Hinterstoder

Die Temperatur habe sich in diesem Zeitraum im Mittel um 1,2 Grad Celsius erwärmt, am stärksten in den ersten beiden Jännerwochen und in der zweiten Aprilhälfte mit rund 2,5 Grad. Es gebe bei beiden Schneehöhen (fünf und 30 Zentimeter) eine klare Abnahme. Weniger als 50 Prozent aller Wintertage von Anfang Dezember bis Ende Februar gebe es eine durchgehende Schneedecke im Tal. In einer Höhe von 750 Metern sei die Schneedecke in den vergangenen 30 Jahren in weniger als drei Wochen 30 Zentimeter und höher - im ersten Zeitraum (von 1961-1990) seien es noch mehr als 40 Tage gewesen. Die Schwankungen in Höhen von 1.000 bis 1.500 Metern würden von Jahr zu Jahr stärker.

November und Dezember seien anfällig für mehr Regen, das mindere die Attraktivität von Freiluftaktivitäten. Die Chance auf eine geschlossene Schneedecke in Tallagen habe sich in den Jänner hinein verschoben. All das basiere auf der Erwärmung von 1,2 Grad. "Diese Erwärmung erwarten wir bis ins Mitte des Jahrhunderts hinein und sie ist auch nicht mehr zu verhindern", erklärte Formayer. 30 Zentimeter Schnee in Tallagen sieht er nur in Ausnahmewintern.

"Auf einem weißen Band ins Tal abfahren"

"Der technische Fortschritt wird dafür sorgen, dass wir Skifahren können in Höhenlagen, wo kein Schnee liegt", so Kaineder. Man müsse sich aber genau überlegen, ob man auf einem weißen Band ins Tal abfahren wolle. "Eine Umfrage zeigt, dass die Menschen skeptisch sind bei weiterem Ausbau von Seilbahnen", sprach der Landesrat eine market-Umfrage an, bei der sich 64 Prozent der 1.000 Befragten für einen generellen Ausbaustopp von Seilbahnen aussprachen.

"Meine Überzeugung ist, dass der alpine Skitourismus in Zukunft in Höhenlagen mit einer attraktiven Winterlandschaft stattfindet", so Kaineder. Denn die Beschneiung sei sehr energieintensiv und unter den Menschen herrsche die Ansicht vor, dass die Klimakrise bekämpft werden müsse. Auch die Frage der wirtschaftlichen Vertretbarkeit von Investitionen wie eben in Hinterstoder stelle sich. "Die Studie soll eine wissenschaftlich fundierte Grundlage liefern, das sehe ich als meine Aufgabe als Umweltlandesrat." Außer Zweifel stehe, dass die Region sich weiterentwickeln werde, infrage stellte Kaineder, ob es sinnvoll ist, weiter auf den alpinen Skitourismus aufzubauen.

Eine Studie aus dem Jahr 2009 gemeinsam mit Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb sei mit der aktuellen Studie nicht vergleichbar, denn damals seien österreichweit Skigebiete hinsichtlich der Schneemassen verglichen worden. Im Vergleich zu Kärnten oder Vorarlberg sei die Region um Hinter- und Vorderstoder begünstigt, weil die Niederschläge von kühleren Luftmassen gebracht würden. Diese würden sich aber angleichen. Die Begünstigung gegenüber anderen Gebieten "heißt nicht, dass die Bedingungen gut bleiben", betonte Formayer.

Die Gemeinde Hinterstoder legte am Montag eine Studie des Tiroler Zukunftsforschers Günther Aigner vor, der zu dem Schluss kommt, dass die jährlich größten Schneehöhen in den vergangenen 111 Jahren im relativ tief gelegenen Hinterstoder (590 Meter) wie auch in der Station Klein Pyhrgas nicht statistisch belegbar abgenommen hätten. In Hinterstoder habe auch die Dauer der natürlichen Schneebedeckung nicht statistisch belegbar abgenommen, an der Station Klein Pyhrgas sehr wohl.

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33  Kommentare
33  Kommentare
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Fettfrei (1.793 Kommentare)
am 23.11.2020 18:37

Dem Schröcksnadel würd‘s sicher freuen, die Folgen der Naturverschandelung haben aber dann noch Generationen zu tragen.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 23.11.2020 18:31

Stoppt dieses Vorhaben!

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 23.11.2020 17:52

Ich seh nicht ein daß hier Wald geschlägert wird, nur weil ein paar Geldschweine Kohle machen wollen. Wir regen uns über ie Abholzug des Regenwaldes auf, aber hier passiert exakt das selbe.
Jeder m2 wird versiegelt, und in den Bergen abgeholzt für Schipisten.
Interessiert eh niemanden mehr, dieses Schifahren.
Also ich werde meinen Kindern diesen Sport nicht mehr beibringen. Schneeschuhwandern, Eislaufen, ok. aber dieses Schifahren auf Kunstschneepisten ist nur noch pervers.

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grannysmith (952 Kommentare)
am 23.11.2020 17:42

Vorschlag: ein weißes Band aus Plastikplatten ….
spart jede Menge Strom für den Beschneiungs-Wahnsinn.

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 23.11.2020 17:47

Grüne Platten sind dann besser. Und man kann das ganze Jahre Schifahren.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.931 Kommentare)
am 23.11.2020 18:22

ob weiß oder grün: Mikroplastik durch Abrieb!

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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 23.11.2020 17:17

Endlich kümmern sich Grüne um Grün-Themen...

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gent (3.909 Kommentare)
am 23.11.2020 21:05

Sehe ich anders: ein Grüner springt auf einen Zug auf, welcher von Naturfreunden, Alpenverein und regionaler Bürgerinitiative bereits auf Hochtouren gebracht wurde.

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grannysmith (952 Kommentare)
am 24.11.2020 10:02

egal, wie mans macht - manche sind nie zufrieden

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cochran (4.047 Kommentare)
am 23.11.2020 16:46

Die Grünen Kummerl sind doch eine" Refuges welcom" Partei , die sind doch nicht für so ein Thema wie Skifahren prädiitiniert. Sie wol
len Stimmenzuwachs und dann noch viele Migranten in land holen. so schauts aus

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 23.11.2020 17:01

Welcome Cochran, du schreibst für die Grünen! Ich z.B. habe einige Pokale, die Pokale weis ich jetzt nicht wirklich wo sie sind, die Urkunden habe ich.

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 23.11.2020 17:16

also, das mit den Pokalen die du bei Schi-Rennen holst, ist ja ähnlich eines Betriebsrates.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 23.11.2020 17:19

Ein echter Cochran!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (25.931 Kommentare)
am 23.11.2020 16:46

... und das weiße Band musste dann bald eingehaust werden.
Ein energiefressender Kältetunnel ermöglichte dann noch zumindest Indoor-Schifahren.

Und die Moral aus der Geschicht: In tiefgelegenen Naturschutzgebieten baue keine Pisten nicht!

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westham18 (4.332 Kommentare)
am 23.11.2020 16:21

Ein derart niedrig gelegenes Schigebiet braucht speziell in Zeiten wie diesen - Erderwärmung ist nicht wegzuleugnen - keine neue, teure Schiverbindung. Absolut null Verständnis für diesen Schwachsinnsgedanken. 😎

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 23.11.2020 15:48

Wenn das Land Oberösterreich mit 16 Prozent an der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG beteiligt ist dann gibt es von Seiten des Landes nur eine politisch korrekte Lösung und die heißt: VERBINDLICHE VOLKSABSTIMMUNG
"Eine Oberösterreich weite Volksabstimmung, wie die Steuerzahler, die ja dieses Projekt mitfinanzieren müssen, zu so einer Umweltzerstörung und Geldverschwendung stehen.
Wenn die ÖVP Demokratie leben will und die Wählerinnen und Wähler ernst nimmt, dann MUSS es eine verbindliche Volksabstimmung unter den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern geben.
Wir werden alles daran setzen, dass es eine gibt!!!
Außerdem waren schon jetzt bei einer Befragung 64 Prozent der 1.000 Befragten für einen generellen Ausbaustopp von Seilbahnen aussprachen!
Will die ÖVP den Willen der Bevölkerung ignorieren?

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 23.11.2020 15:55

Da braucht es keine Volksabstimmung, da sagt der normale Hausverstand, dass das ein vollkommener Blödsinn ist.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 23.11.2020 16:14

@DENKABISSERL: Einem Normaldenkenden Bürger sagt der Hausverstand das schon.
Aber hast du schon Politiker mit Hausverstand gesehen, wenn es um Interessen irgend einer Lobby und Spendergruppen geht? Sowas zu glauben wäre naiv!

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( Kommentare)
am 23.11.2020 16:30

Wie wir wissen, wird die Funktion des "normalen Hausverstandes" bei Politikern als erste Anpassungsmaßnahme bei Aufnahme des Jobs weggedrückt!

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DrWatts (1.079 Kommentare)
am 23.11.2020 15:46

Irgendwie fehlt den Befürwortern der normale Hausverstand. Aber in diesen Zeiten, was ist da normal. Schenkt lieber den Politikern eine Freikarte für die Lifte.

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meinunghat (54 Kommentare)
am 23.11.2020 19:51

Die kriegens sowieso. Vom LH abwärts bis zu den BGM‘s, Klerus etc.
Allein die Hiwu verschenkt jährlich mehrere hundert Saisonkarten.
Und nein, ich bin nicht neidig da ich schon vor zehn Jahren dem alpinen Schisport adieu gesagt habe.

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BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 23.11.2020 15:35

Jaja verhindern, verzögern, verbieten. Die Grüne Verbotspartei ist wieder in Hochform. Völlig unsichere bestellte Studien sollen die Rechtfertigung für die Verhinderungspolitik sein. Die Bürger der Mitte durchschauen das.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 23.11.2020 16:16

@BUERGERDERMITTE: Bei Studien ist es so, wie bei bestellten Umfragen über die Beliebtheit von der Regierung und KURZ (ÖVP)

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 23.11.2020 17:21

Also, BUERGERDERMITTE, ich weiß nicht, was und wer du bist, aber eines bist du ganz sicher nicht - in der Mehrheit!

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( Kommentare)
am 23.11.2020 15:29

Ich schliesse mich allen bisherigen Postern an.Niemand braucht dieses unsinnige Projekt.Totaler Nonsens.

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silberfuchs (144 Kommentare)
am 23.11.2020 15:13

Ich würde sagen, dass dieses Projekt nicht mit Steuergeld finanziert werden sollte, sondern dass alle Politiker, die sich so sehr dafür stark machen, persönlich für die absehbaren Verluste haften. Dann würden die Pläne schnell in der Schublade verschwinden.

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lucky890 (2.121 Kommentare)
am 23.11.2020 15:07

Zukunftsforschers Günther Aigner vor, der zu dem Schluss kommt, dass die jährlich größten Schneehöhen in den vergangenen 111 Jahren im relativ tief gelegenen Hinterstoder (590 Meter) wie auch in der Station Klein Pyhrgas nicht statistisch belegbar abgenommen hätten.

Aber auch wirklich zu jedem noch so offentlichen Thema findet sich ein Experte, der alles so lange verdreht, bis es dem Auftraggeber passt. Trump lässt grüßen.

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( Kommentare)
am 23.11.2020 16:28

Lucky....

Davon kann man ausgehen, dass im Pflichtenheft als Basis für die Beauftragung der Studie schon das Ergebnis vorweggenommen wurde!

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powerslave (1.075 Kommentare)
am 23.11.2020 18:23

Die maximalen Schneehöhen des Jahres sind da aber relativ wenig aussagekräftig. Was nützt punktuell starker Niederschlag, wenn über die Saison für eine konstante natürliche Beschneiung das Klima zu warm ist? Interessanter wäre die Anzahl der Tage mit geschlossener Schneedecke pro Jahr...

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 23.11.2020 15:06

Das ganze Projekt ist eine Schnapsidee. Schon rein wirtschaftlich nicht finanzierbar. Dazu wird Natur zerstört. Falls der Ausbau doch durchgeboxt wird bitte keine öffentlichen Förderungen, keine Finanzierung und Garantien durch die öffentliche Hand und keinerlei Unterstützung durch Bund, Land und Gemeinde. Dann werden sich allfällige Investoren schnell vertschüssen.

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KritischerGeist01 (4.908 Kommentare)
am 23.11.2020 15:12

@ Elmec..:
Das ist ein Irrtum. Es IST finanzierbar, und zwar mit unseren Steuergeldern. Ich hoffe, dass noch mehr solche Studien wie von Hrn. Kaineder auftauchen, damit auch den Entscheidungsträgern (LH Stelzer) klar wird, dass dieses Projekt vollkommener Nonsens ist.

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hasta (2.835 Kommentare)
am 23.11.2020 15:03

Um diesen Schwachsinn der lokalen Touristiker festzustellen braucht es nicht einmal einen "Grünen", wie Hrn. Kaineder.
Für jeden Bürger mit etwas Hausverstand ist dieses Vorhaben ein Schildbürgerstreich.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 23.11.2020 17:20

Ja, aber offenbar braucht es einen Grünen, der es laut ausspricht.
Und sich zum Feindbild für die schwoazn Touristiker macht.

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