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"Jetzt muss auch die Politik endlich handeln"

27.November 2021

"Nun ist es wieder so weit!", schreibt Helmut Freudenthaler in seinem Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (VP). Freudenthaler ist Betriebsratsvorsitzender des Med Campus Linz. Neuerlich stünde das Pflegepersonal an der Belastungsgrenze. "Seit einem Jahr fordern wir die Umsetzung der dringend notwendigen Entlastungsmaßnahmen." Und wieder sei nichts geschehen.

"Impfen zu gehen und so das Gesundheitssystem zu entlasten, ist ja nur ein Teil der Lösung", sagt Freudenthaler. "Jetzt muss auch endlich die Politik handeln und uns helfen."

"Weinerlich und fertig"

Jeden Tag würden ihn Pflegekräfte um Hilfe und Rat bitten: "Die Leute sind weinerlich und richtig fertig. Viele sind kurz davor, den Hut draufzuhauen." 12,5 Stunden dauern die Dienste der Pflegekräfte, 60 Personen arbeiten im Schnitt auf einer Intensivstation. "Das klingt viel, ist es aber nicht, denn die Intensiv kann ja nicht übers Wochenende zugemacht werden. Die Patienten müssen rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche betreut werden", sagt der Betriebsratsvorsitzende.

Neben der Corona-Welle steht den Pflegenden eine weitere Welle ins Haus, die Pensionierungswelle. Bis 2030 gehen rund 41.000 Pflegekräfte in Österreich in Pension. Im Gegenzug würde man bis 2030 76.000 zusätzliche benötigen. Denn die Menschen werden immer älter, die Arbeit immer mehr. Die landesweiten "5 nach 12"-Proteste hätten auf die Lage der Pflegekräfte aufmerksam gemacht. "Viele haben sich endlich gehört gefühlt", sagt Freudenthaler. Dennoch seien die nächsten Proteste bereits in Planung. Sogar Streikmaßnahmen würden vorbereitet. (mis)

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