Gesundheitsversorgung: Wo in Oberösterreich bis 2028 investiert wird
LINZ. Ein Schwerpunkt ist der Ausbau der Primärversorgungszentren.
Wie soll sich das oberösterreichische Gesundheitswesen in den kommenden Jahren entwickeln? Wo wird investiert? Wo wird ausgebaut? Das legt maßgeblich die sogenannte Landes-Zielsteuerungskommission fest. Darin sind neben dem Land OÖ die Sozialversicherung und u. a. auch die Ärztekammer vertreten.
In der Sitzung am Mittwoch fielen einige wegweisende Beschlüsse, darunter jener für das neue Landes-Zielsteuerungsübereinkommen 2024 bis 2028. Grundlage hierfür ist der Zielsteuerungsvertrag auf Bundesebene.
Neben dem Spitalsbereich betreffen die Maßnahmen auch den niedergelassenen Bereich. „Wir planen nicht nebeneinander, sondern miteinander“, betonten die für Gesundheit zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) und der Vorsitzende des ÖGK-Landesstellenausschusses Albert Maringer. Hier ein Überblick:
Neue Geräte und Bauprojekte
Grünes Licht gab es für die Bestellung zweier neuer Großgeräte. Die Barmherzigen Schwestern in Linz bekommen ein neues PET-CT, Kostenpunkt: 3,17 Millionen Euro. Das Klinikum Wels-Grieskirchen wird am Standort in Grieskirchen erstmalig mit einem MRT-Gerät ausgestattet, dafür werden rund 1,75 Millionen Euro investiert.
Darüber hinaus stehen einige Um-, Zu- und Neubauten auf der Agenda. So wird etwa im Kepler-Universitätsklinikum der OP-Bereich der Augentagesklinik ausgebaut. Insgesamt wurden laut Haberlander Beschlüsse für Vorhaben mit einem Volumen von 24 Millionen Euro gefasst.
Primärversorgungszentren
Ein Schwerpunkt liegt in den kommenden Jahren im Ausbau der Primärversorgungseinheiten. Elf gibt es in Oberösterreich bereits, mit 1. April folgen fünf weitere – in Vöcklabruck, Schärding, Perg, Linz-Ebelsberg und Wartberg-Unterweitersdorf. Im Laufe des kommenden Jahres sollen drei weitere (zwei davon in Wels, eines in Bad Ischl) dazukommen. Darüber hinaus wurde der Bedarf für weitere Primärversorgungseinheiten – konkret in Ansfelden und Linz-Pichling – festgehalten.
Vom ursprünglichen Plan, 25 solcher Einheiten bis Ende 2025 zu errichten, wurde wie berichtet abgerückt, neuen Zielwert bis 2028 gibt es keinen. Die Nachfrage sei groß, sagt Haberlander. Patienten wie Ärzte würden von dem Konzept profitieren, ist sie überzeugt.
Prävention
Große Bedeutung wird der Präventionsarbeit eingeräumt; das Land und die Sozialversicherung stellen 2025 gemeinsam rund 6,8 Millionen Euro für Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention zur Verfügung – darunter die Bewegungsinitiative OÖ, Rauchstopp und die Zahngesundheitsförderung. Maringer spricht von einem „breiten Paket“, adressiert werden alle Altersgruppen, vom Kleinkind bis zu den Senioren.
Patientenlenkung
Teil des neuen Landes-Zielsteuerungsübereinkommens ist auch der Ausbau der Gesundheitshotline 1450. Hier spielt die „E-Health-Strategie Österreich“ hinein, diese sieht unter anderem vor, dass ab 2026 Videokonsultationen möglich sein sollen. Die Hotline soll zur zentralen Anlaufstelle für Patienten ausgebaut werden, bevor sie einen Arzt oder eine Krankenhausambulanz aufsuchen.
SP-Gesundheitssprecher Peter Binder begrüßt die getroffenen Weichenstellungen, sie würden über die Bundesvorgaben hinausgehen. Viele von der SPÖ forcierten Themen hätten Eingang gefunden. Stichwort Diabetesambulanzen und Wundversorgung.
Die wichtigste Maßnahme wäre die Abschaffung der Wahlärzte! Für Privatärzte gibt es dann keinerlei Vergütung mehr! Mit dem gesparten Geld finanziert man dann Kassenstellen, Primärversorgungszentren und den Ausbau der Medizinstudienplätze!
So viel Unwissen in wenigen Zeilen.. Das Wahlarztsystem hilft den Krankenkassen sparen und zwar 20% bei jeder Leistung.
Und mehr Studienplätze bringen gar nichts, wir haben Absolventen genug. Die bleiben bloß nicht im öffentlichen System und in Österreich.
das einzig effektive Mittel der Patientenlenkung fehlt wie immer …. AMBULANZGEBÜHREN ….
übrigens, die letzten 10 betrunkenen Faustmänner im Nachtdienst hatten komischerweise nicht 1450 angerufen bevor sie uns die Ambulanz vollkekotzt hatten.
Wenn man so viele suboptimale Diagnosen, "Be"handlungen und Eingriffe wie ich hinter sich hat, dann will man sich die Ärzte selbst aussuchen und nicht von irgendwem "gelenkt" werden!
Sie wissen aber schon, dass in Österreich jeder/jede die Ärzte selber frei wählen kann, zu denen man gehen möchte? Um das sinnvoll tun zu können, muss man sich halt auch informieren, zu wem man gehen möchte.
Habe im Internet Facharzt gesucht und wollte dann Online gleich Termin buchen - nächster Termin Vorschlag Dezember 2025!!!!
Aber zu meiner Beruhigung wird ja bald alles besser denn laut Wahlversprechen gibt es dann ja bald innerhalb 14 Tagen Arzttermin oder?
Kassenarzt oder Wahlarzt?
Wahlarzt
Sogar 14 Tage können u.U. eine (zu) lange Zeit sein.
Das wichtigste wird in Zukunft eine Zusatzversicherung für Wahlärzte sein, sonst sind Wartezeit im Monatsbereich zu befürchten
Wäre interessant, wieviel ein Patient der Primärversorgungseinrichtung den Steuer- und Beitragszahler kostet im Vergleich zum üblichen praktischen Arzt. Aus der Ferne schätze ich jetzt einfach einmal: mindestens das Doppelte. Wir werden es nicht erfahren, wahrscheinlich wissen es die Herrschaften selbst nicht. Aber wir haben es ja.
Was genau ist ein Primärversorgungszentrum? Ein Ärztezentrum? Wer organisiert es? Wer sucht die Ärzte aus?
Wer sucht die Ärzte aus? Niemand! Man muss froh sein, dass man Ärzte dafür findet
Sehr lustig; den "üblichen praktischen Arzt" findet man halt immer schwerer. Wenn es noch welche gibt, dann nehmen die keine Patienten mehr, weil sie übervoll sind. Primärversorgungszentren sind dagegen ein sehr gutes Mittel, weil sich da beispielsweise mehrere Ärzte (zB. zwei praktische Ärzte) gemeinsam eine Ordination teilen und sich so die Ordinationszeiten aufteilen können. Das hat den Vorteil, dass die Ordination den Patienten länger als nur zwei, drei Stunden am Tag zur Verfügung steht und für die Ärzte ist es ein Vorteil, weil sie sich ihre Arbeitszeiten besser einteilen können und so auch ein Privatleben (ohne schlechtes Gewissen) haben können.
Daneben können in Primärversorgungszentren noch andere Gesundheitsdienstleistungen angeboten werden; zB. Physiotherapie oä.
Interessant ist ja, dass sich insbesondere die Ärztekammer jahrelang gegen die Forcierung von solchen Zentren massiv gewehrt hat und den Ausbau damit blockierte. Warum wohl? Könnte Gier darauf die Antwort sein?