Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Gemischte Gefühle bei Oberösterreichs Grünen

Von Alexander Zens und Heinz Steinbock, 03. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Gemischte Gefühle bei Oberösterreichs Grünen
Andreas Kaindlstorfer (2.v.l) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Rundruf bei Funktionären an der Basis: "Keine Freude" mit Plänen wie Sicherungshaft, aber insgesamt "optimistisch".

Die erste Regierungsbeteiligung der Grünen auf Bundesebene ist Chance und Risiko zugleich für die Ökopartei. Beim Bundeskongress in Salzburg und davor wird es noch Diskussionsbedarf über das Regierungsprogramm geben, eine klare Mehrheit für den Pakt wird aber erwartet. Das zeigt ein Rundruf an der Basis in Oberösterreich.

Gemischte Gefühle hat etwa der Gmundner Bezirkssprecher der Grünen, Reinhard Ammer, der am Samstag auch als Delegierter dabei sein wird. Türkis-Grün sei für ihn alternativlos, er habe hohes Vertrauen in die Verhandler der Grünen und sei optimistsich. Das Thema Sicherungshaft sei eines, bei dem er "eine Erklärung" erwarte, sagt Ammer, der mit intensiven Diskussionen rechnet. Ob er zustimmen wird, könne er noch nicht sagen, er müsse das Programm – wie alle anderen gestern befragten Grünen – noch genau studieren. "Ich gehe davon aus, dass meine Fragen so beantwortet werden, dass ich zustimmen kann." Das Gesamtkonzept müsse passen, auch wenn er bei einzelnen Punkten wohl "schlucken" werden müsse.

Als Ersatz-Delegierte abstimmen wird am Samstag die Linzer Stadträtin Eva Schobesberger. Sie will zu den Inhalten wie alle Linzer Grünen-Vertreter noch nichts sagen. Persönlich sehe sie die Regierungsbeteiligung aber als Chance für eine "Stimmung in Richtung Zusammenhalt in Österreich".

"Gewundert" über Pläne wie Sicherungshaft und Kopftuchverbot habe er sich, sagt Michael Wöss, Sprecher der Grünen in St. Martin im Mühlkreis. Es sei aber klar, dass das Programm nicht zu 100 Prozent grün sein könne. "Ich denke, dass unsere Verhandler das Maximum herausgeholt haben." Zu sehen sei das am Schwerpunkt Klimaschutz. Er sei "optimistisch".

Monika Czamler, Gemeinderätin in Scharten, stammt aus der kritischen Eferdinger Bezirksgruppe. Sie ist voriges Jahr wegen der Statutenreform der Landes-Grünen als stv. Bezirkssprecherin zurückgetreten. Beim Regierungspakt habe sie "keine Freude" mit Dingen wie der Sicherungshaft. "Als jahrelang im Sozialbereich Tätige sehe ich das sehr kritisch." Wichtig sei der Klimaschutz als "wesentlicher Faktor". Ob sie dem Pakt zustimmen würde, wenn sie Delegierte wäre, könne sie noch nicht sagen.

Positiv sieht die Regierungseinigung Andreas Kaindlstorfer, Grünen-Stadtrat in der Grünen-Hochburg Gallneukirchen. Er sei "froh, dass das blaue Gespenst verschwunden" ist, die "Hoffnung auf Vernunft" habe sich durchgesetzt.

Mangel an Alternativen

Vom Bundeskongress am Samstag erwartet er eine große Mehrheit: "Wann, wenn nicht jetzt eine grüne Regierungsbeteiligung? Was wären die Alternativen gewesen?", sagt Kaindlstorfer. Die Kompromisse verteidigt er: "Natürlich muss man in der Politik auch nachgeben." Dass Infrastruktur und Verkehr in der Hand der Grünen sind, freue ihn. Auch, dass Rudi Anschober Minister werde, sei richtig.

Keine Stellungnahme gab es gestern von Oberösterreichs Grünen-Landeschef Stefan Kaineder. Er war laufend in Sitzungen.

mehr aus Landespolitik

Gemeindepaket soll heute präsentiert werden

Digitaluni: Fast 400 Bewerbungen für zehn Stellen

Medikamente: Drängen auf sichere Versorgung

NR-Wahl: Grünes Quartett aus Oberösterreich steht

Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
Autor
Heinz Steinbock
Redakteur Innenpolitik
Heinz Steinbock

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
thukydides (1.204 Kommentare)
am 07.01.2020 16:08

Unsinn, die meisten sich richtig angepisst. Aber aus parteipolitischen Gründen halten die halt still.

So wie bei allen anderen Parteien auch, die Grünen sind da keine Ausnahme, sondern Teil des Systems.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 04.01.2020 14:55

> Lesen Sie: Wie Landeshauptmann Thomas Stelzer auf die türkis-grüne Einigung reagierte.

Und wie hat der Schwimmverein "Platsch"(ÖVP) reagiert?

lädt ...
melden
antworten
lastwagen (2.021 Kommentare)
am 03.01.2020 17:04

Den Grünen geht es ja auch nur um den Futtertrog (cashen, cashen....) Dem Landesrudi geht´s ja auch nur ums Geld und sonst nichts!

lädt ...
melden
antworten
thukydides (1.204 Kommentare)
am 03.01.2020 10:46

Gemischte Gefühle ist gut. AHAHAHAHA

Die Grünen haben sich über den Tisch ziehen lassen. Die ÖVP hat sich durch ihre übliche präpotente Art durchgesetzt.
Und zwar so richtig böse durchgesetzt.

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 04.01.2020 14:49

> Die Grünen haben sich über den Tisch ziehen lassen.

Wenn das REGIEREN nicht so undemokratisch-wichtig wäre, dann hätten sich die 14%-Grünen nicht so demütigen lassen müssen. Die Alternative wäre fatal: Türkis-blau.

Der Grossteil der Entscheidungen fällt nicht im Nationalrat sondern in den Ministerkonferenzen, wo die Grünen gerade halt noch mit der NR-Präsidentin mitreden dürfen.

Irgendwann kommt die Zeit, wo keine Diskussionen mehr außerhalb des Parlaments stattfinden, im Fernsehen und in den Zeitungen und in der Regierung sondern wo die Abgeordneten auf all die Einflüsse, Auswahlen der Wichtigtuer und Manipulationen von außen pfeifen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen