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Covid-19-Fallzahl in Oberösterreich erneut gestiegen

06.Juli 2020

Von Sonntag 17.00 Uhr bis Montagnachmittag stieg die Anzahl von 393 auf 418. Die stärksten Zuwächse wurden in den Bezirken Linz-Stadt, Linz-Land und Perg verzeichnet. Stand Montagfrüh wurden 22 Patienten in Spitälern auf Normalstationen und einer auf der Intensivstation behandelt. 2.854 Personen waren in Quarantäne.

Die Konsequenz der Situation in unserem Bundesland: Das Land verschärft ab morgen, Dienstag, wieder die Maskenpflicht in seinen Amtsgebäuden, teilte Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) mit. "Bis auf weiteres" müsse auch in den Bezirkshauptmannschaften wieder verpflichtend ein Nasen-Mund-Schutz getragen werden.

Stelzer rief auch die Städte und Gemeinden auf, in ihren Wirkungsbereichen wieder eine Maskenpflicht zu verordnen. Der Krisenstab appellierte erneut, Menschenansammlungen zu vermeiden und alle Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.

Maskenpflicht in Linz und Wels

Nach dem Land Oberösterreich haben auch die Städte Linz und Wels eine Maskenpflicht in ihren Amtsgebäuden verfügt. Ab Dienstag muss dort Mund-Nasen-Schutz getragen werden. In Wels wurden Montagmittag 27 Erkrankte gezählt, in Linz waren es 112.

Cluster wächst weiter

Immer größer wird indes jener Infektionscluster, der rund um die "Pfingstkirche Gemeinde Gottes" in Linz festgestellt wurde. Waren es am Samstag noch 127 Fälle, wurden einen Tag später bereits 151 Infizierte gezählt. "Vereinzelt" sei es bei den Betroffenen zu Quarantäneverstößen gekommen. Der Rat der Freikirchen in Österreich ersuchte seine Gemeinden, die Gottesdienste für zwei Sonntage auszusetzen.

Ihren Gesundheitszustand genau zu überprüfen, wurde gestern jenen Zugpassagieren empfohlen, die am Sonntag vor einer Woche mit dem Railjet um 17.46 Uhr ab Linz bis nach Jenbach in Tirol gefahren sind. Denn eine positiv getestete Schülerin aus dem Bezirk Schwaz saß im Wagen 34.

Ebenso achtsam sein sollten die Besucher des Lokals "Poseidon" in Pasching. Dort habe sich am 26. Juni (Freitag) von 15 bis 18 Uhr und zwei Tage später von zwölf bis 15 Uhr eine infizierte Person aufgehalten, teilte der Krisenstab mit. Ebenso im Lokal "Millennium" in der Franckstraße in Linz, wo am 27. Juni zwischen 20 Uhr und 1 Uhr eine positiv getestete Person anwesend war.

Weitere Coronainfektionen bei Kindern wurden aus den Kindergärten in Schwertberg, Mauthausen, Neuhofen an der Krems und St. Florian gemeldet. Weitere Fälle betrafen auch Kinder, die die Volksschulen in Schwertberg, Doppl-Hart, Leonding und Kremsdorf besuchten. Je einen Fall gab es auch bei der Berufsschule Ried und der Neuen Mittelschule Schwertberg. Ebenso positiv getestet wurde eine Lehrerin der Neuen Mittelschule in Hofkirchen an der Trattnach.

Wieder über 1000 Fälle in Österreich

In Gesamt-Österreich liegt die Zahl der aktiv am Coronavirus erkrankten Menschen erstmals seit dem 19. Mai wieder über 1.000. Nach den am Montag veröffentlichten Zahlen des Innenministeriums waren am Montag 1.012 Menschen aktiv an SARS-CoV-2 erkrankt. Insgesamt gab es in Österreich bisher 18.365 positive Testergebnisse, 706 sind bisher an oder mit Covid-19 gestorben, 16.647 sind wieder genesen.

Video: Wieder mehr als 1.000 CoV-Erkrankte

Derzeit befinden sich 78 Menschen aufgrund des Coronavirus in Spitalsbehandlung, davon zehn auf Intensivstationen. Gegenüber Sonntag sind 85 Infektionen hinzugekommen, die weitaus meisten erneut in Oberösterreich mit 57. Wien folgte an zweiter Stelle mit 21. Fünf gab es in Niederösterreich, je einen in Salzburg und der Steiermark. In den anderen Bundesländern wurden keine weiteren Fälle registriert.

Auch bei den aktiv Erkrankten insgesamt liegt Oberösterreich mit 414 derzeit an erster Stelle, gefolgt von Wien mit 347. 99 betrafen Niederösterreich, 59 die Steiermark. 31 Erkrankte gibt es in Salzburg, 26 in Tirol, 16 in Kärnten, 14 im Burgenland und sechs aktiv Erkrankte in Vorarlberg.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kommentierte die Entwicklung so: "Die Situation bleibt daher genau so, wie es für die Phase 3 mit den neuen Öffnungsschritten zu erwarten war - regionale Ausbreitungscluster müssen mit aller Kraft gezielt und mit engagierten regionalen Gegenmaßnahmen eingegrenzt werden." Es sei erfreulich, dass bei den regionalen Ausbreitungen sehr genau analysiert werden könne, wo die Ursachen seien und wie die Ausbreitung erfolge. "Es liegt uns bislang kein einziger Cluster ohne Klarheit über Entstehung und Hintergrund vor", betonte der Gesundheitsminister.

Ages-Experte: Virus wohl nicht auszurotten

Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der Agentur für Ernährungssicherheit (Ages), rechnet offenbar damit, dass das Coronavirus ein mehr oder weniger ständiger Begleiter sein wird und im Herbst wieder verstärkt auftritt. "Ich glaube, wir können uns davon verabschieden, dass das Virus auszurotten ist", sagte Allerberger im ORF-Ö1-Mittagsjournal. Er glaube, "dass uns im Herbst etwas blühen wird", das genauso häufig wie Grippe und andere Winterinfekte sei. Er betonte die Wichtigkeit der Screenings gerade in fleischverarbeitenden Betrieben

Ulrich Herzog, stellvertretender Sektionsleiter für Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen im Gesundheitsministerium, sagte im Mittagsjournal, für die Fleischverarbeitungsbetriebe und Schlachthöfe seien zunächst 40 Betriebe für die Screenings ausgewählt worden. Man müsse sehen, dass in gekühlten Räumen das Infektionsrisiko wegen der Reizung der Atemwege ein besonderes sei und wegen der Fließbandarbeit. Die Screenings sollen zudem Erntehelfer, die Logistikbranche und die Bauwirtschaft umfassen.

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24. April 2024