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Ärztekammer-Präsident darf nicht im Spital arbeiten

Von Alexander Zens   17.März 2020

Oberösterreichs Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser ist Pathologe am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz. Seinen Brotberuf als Arzt darf er aber bis 28. März nicht ausüben. Niedermoser war vorige Woche auf Skiurlaub in Lech am Arlberg. Weil der Ort in einem Risikogebiet liegt, wurde gestern, Montag, in Linz behördlich entschieden, dass für Niedermoser aus Sicherheitsgründen ein Beschäftigungsverbot gilt.

Als nachvollziehbare Maßnahme, um kein Risiko im Spital einzugehen, sieht das Niedermoser: "Auch wenn es mir gut geht, ich zeige keine Symptome. Darum wurde ich auch nicht auf das Coronavirus getestet." Seinen Job als Kammer-Präsident übt er in Heimarbeit aus.

Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Virus sind für Niedermoser richtig. "Wir müssen verhindern, dass die massive Dynamik bei den Infektionen in Italien auf Österreich überschwappt." Er sei sicher, "dass wir die Krise gut durchstehen. Unser Gesundheitssystem ist hervorragend aufgestellt." Niedermoser geht auch davon aus, dass es genug Ärzte in Oberösterreich zur Bewältigung der Krise gebe. Man müsse Zeit gewinnen, bis eine Therapie und ein Impfstoff existierten.

Ob im Krisenmanagement alles rund laufe, Maßnahmen zu früh oder zu spät gesetzt worden seien, all diese Fragen seien derzeit überflüssig. "Wenn die Krise vorbei ist, ist Zeit für Manöverkritik." Dann müsse man die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen.

Aus für die "Bussi-Bussi-Kultur"

Auch die Bürger sollten Lehren daraus ziehen. Niedermoser fordert etwa ein Ende der "Bussi-Bussi-Kultur". Sich beim Begrüßen Küsse auf die Wangen zu geben, sei angesichts der Verbreitung von Bakterien und Viren niemals klug.

Auch sollten die Menschen in der Grippesaison Menschenansammlungen öfter meiden. Und vor allem fordert Niedermoser eine Impfpflicht, sowohl gegen das Coronavirus, wenn es einen Impfstoff gibt, als auch gegen die Grippe.

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25. April 2024