Hightech-Kooperation der JKU mit Uni Tel Aviv
Mit dem Älterwerden der Menschen nehmen auch Augenerkrankungen zu. Unter anderem Rentis Pigmentosa, bei der Betroffene langsam erblinden. Die Lösung könnte eine künstliche Netzhaut sein, an der die Linzer Kepler-Uni (JKU) und die Universität Tel Aviv derzeit gemeinsam forschen.
Das Kernteam für dieses Projekt besteht aus Professor Niyazi Serdar Sariciftci vom Institut für Organische Solarzellen in Linz, KUK-Augenchef Matthias Bolz, der israelischen Professorin Yael Hanein und Eric Glowacki von der schwedischen Universität Linköping.
Von der Arbeit im israelischen Labor machte sich eine Delegation rund um Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) bei einem Besuch in Israel ein Bild. Es gebe verschiedene Teams, die künstliche Netzhäute entwickeln, doch die Besonderheit des österreichisch-israelischen Teams ist das Ziel, ohne externe Energiequelle auszukommen, erklärte Hanein: "Unsere künstlichen Netzhäute sind extrem dünne Folien aus organischen Halbleitern." An Tieren werden die Folien bereits getestet, ein Einsatz bei Menschen werde allerdings noch Jahre dauern. Stelzer betonte den Wert von hochkarätigen Wissenschaftern an der JKU: "Schon oft wurde versucht, Professor Sariciftci abzuwerben. Glücklicherweise gelang es uns bisher, ihn an der JKU zu halten." Sariciftci gehört zu den weltweit führenden Spezialisten, die organische Materialien als elektronische Komponenten nutzbar machen.
Ein zweiter Schwerpunkt des Besuchs an der Universität und bei einem Termin mit Kanzleramtsminister Michael Oren war Cybersecurity. Generell könne man sich von Israel einiges abschauen, sagte Stelzer: "Die Forschungsquote liegt bei vier Prozent, das ist ein Wert, wo wir erst hinkommen müssen." Man werde nun auch versuchen, einen engeren Kontakt zwischen der Universität Tel Aviv und der Fachhochschule Hagenberg zu knüpfen, wo man sich ebenfalls dem Thema Sicherheit widmet.