1,2 Millionen Euro für mehr Tagesbetreuungplätze
LINZ. Oberösterreich baut die Plätze für Tagesbetreuung für Pflegebedürftige aus. Damit könnten Menschen länger zuhause bleiben, betont Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
86 Prozent wünschen sich einen Rechtsanspruch auf ausreichende Unterstützungsleistungen durch Pflegedienste. Das ergab der heute präsentierte Sozialbarometer der Volkshilfe. 56 Prozent der Befragten sehen außerdem die Unterstützungsangebote für an Demenz erkrankte Personen und deren Angehörige als nicht ausreichend.
In Oberösterreich werden nun 1,2 Millionen Euro in den Ausbau von Tagesbetreuungsplätzen investiert. Derzeit stehen 666 Plätze in 81 Einrichtungen zur Verfügung. Die Zahl der Plätze soll in den kommenden zwei Jahren um 120 erhöht werden, kündigte Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SP) gestern an. Dabei geht es zum einen um Ausbau bestehender Einrichtung, als auch neue Zentren. Tagesbetreuung ist vor allem für jene, die nicht mehr alleine wohnen können, allerdings noch keine stationäre Pflege benötigen. „Für pflegende Angehörige sind Tageszentren eine enorme Entlastung.“
Tagesbetreuung gibt es in verschiedenen Formen, teils als eigenständige Einrichtung, teils integriert in einem Pflegeheim. Wie viele Tage und auch wie lange die Personen in der Tagesbetreuung sind, hängt von den Bedürfnissen ab. Oft geht es dabei für pflegende Angehörige auch um die Vereinbarkeit mit ihrer Berufstätigkeit. Die Kosten sind sozial gestaffelt und liegen bei 20 bis 60 Euro pro Tag.
Der Ausbau sei ein erster Schritt, betont Gerstorfer: „Allein schon die demografische Entwicklung zeigt uns, dass wir noch viel zu tun haben.“
Ein Tageszentrum für Menschen mit Demenz gibt es bereits in Linz. Leiterin Sabine Wögerbauer betont, dass durch gezielte Beschäftigung auch der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden kann: „Dadurch ist es möglich, dass die Menschen länger in den eigenen vier Wänden bleiben können.“ Die Personen sind durchschnittlich zwei bis drei Tage im Tageszentrum. Die Rückmeldungen der Angehörigen sind sehr positiv: „Diese sagen uns oft, dass sie ohne uns ihren zu betreuenden Angehörigen schon in einem Pflegeheim unterbringen hätten müssen.“ Eine Hürde sieht Wögerbauer noch in der finanziellen Belastung: „Darum müssen diese Einrichtungen co-finanziert werden.“
Eine weitere Hürde sei die Transportfrage, sagt Helga Hofstadler vom Verein Tageszentrum Bezirk Freistadt Süd. Während es in Linz einen Bring- und Holdienst gibt, sei dies auf dem Land schwerer zu organisieren. Grundsätzlich seien die Erfahrungen mit dem Tageszentrum in Hagenberg durchwegs positiv: „Angefangen haben wir mit zwei Öffnungstagen, mittlerweile sind es drei und bald wollen wir auf vier erhöhen.“ Zwischen acht und zehn Klienten sind jeden Tag anwesend.
Eine Bemerkung zum von der ÖVP vorgeschlagenen Pflegebonus von 1500 Euro pro Jahr, könnte sich Gerstorfer bei der Pressekonferenz heute nicht verkneifen: „Würde man dieses Geld nehmen, und die Einrichtungen ausbauen, wäre allen mehr geholfen.“ Allein für Oberösterreich würde der Bonus bis zu 60 Millionen Euro ausmachen, rechnete Gerstorfer vor: „Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen brauchen vor allem Unterstützungsangebote.“
weniger essen wäre angebracht
Klingt - selten, aber doch - vernünftiger als der ÖVP Vorschlag, doch es gibt halt nicht überall diese Plätze.
Denn Bewohnern werden dann 80% von ihren Einkommen als Wohnbeitrag verrechnet!
Etwas Taschengeld dürften die behalten, und am Wochenenden sollen dan die Familienangehörigen für alles selbst aufkommen, obwohl sie oft gar kein Pflegegeld erhalten, und wenn dann werden davon auch 80% von der Einrichtung kassiert,
Umsonst machen die das nicht!
In Linz ist dem nicht so:
Da war der Tagesbetrag vom Einkommen abhängig und somit auch leistbar.
Das 80% vom Monatseinkommen einbehalten werden, stimmt nicht.
Bei Mindestpensionisten werden 80% einbehalten.
Ja, und einen Beitrag an die BH müssen die Bewohner auch bezahlen.
Das wird im Artikel natürlich nicht erwähnt!
Ah, ja und wiso kenne ich dann iemand der genau in Linz in so einer Einrichtung ist, und das bezahlen muss?
Zitat von der Website: "Über das Angebot der Tagesbetreuung und den Kostenersatz informieren Sie die Sozialberatungsstellen oder die Sozialabteilungen der Magistrate und Bezirkshauptmannschaften."