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Zwischen Impfaufrufen und Demos: Nationalfeiertag im Zeichen von Corona

Von OÖN   27.Oktober 2021

Anders als im Vorjahr, wo wegen der Corona-Pandemie der traditionelle Tag der offenen Tür in der Hofburg entfallen musste, konnte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am gestrigen Nationalfeiertag die Tore zu seinem Amtssitz wieder öffnen.

Allerdings nur für rund 300 Besucher, die zudem nicht zur Besichtigung gekommen waren, sondern unter dem Motto "Kleiner Piks. Große Wirkung" in einen temporär zur "Impfburg" umfunktionierten Teil der Hofburg. Die ersten Impfwilligen empfing Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer persönlich.

Keine Änderung gab es an der Tradition der Fernsehansprache, in der sich der Bundespräsident am Abend an alle im Land Lebenden wandte. Auch da setzte sich Van der Bellen mit der Pandemie und der deswegen aus seiner Sicht entstandenen Spaltung im Land auseinander. "Ein Riss ist durchs Land gegangen. Mitten durchs Land. Mitten durch Freundschaften. Mitten durch Familien." Ihm tue das in der Seele weh, und dieser Riss müsse wieder geheilt werden, so Van der Bellen.

Als zweiten Schwerpunkt seiner Ansprache wählte Van der Bellen die Klimakrise, diese sei die wichtigste Herausforderung unserer Zeit. "Jeder und jede weiß es. Wir alle wissen, was los ist." Wenn sich nun manche wünschen würden, dass "der Alte" endlich Ruhe geben solle mit dem Thema, "dann kann ich ihnen diese Freude nicht machen". Er werde "keine Ruhe geben, bis ich sicher bin, dass für unsere Kinder gesorgt ist. Dass der Planet, den wir übergeben, in Ordnung ist", so Van der Bellen.

Zwischen Impfaufrufen und Demos: Nationalfeiertag im Zeichen von Corona
Die Hofburg wurde für rund 300 Willige zur "Impfburg".

Abgespecktes Programm

Den Tag begonnen hatten er und die Regierungsspitze mit einem ebenfalls Corona-bedingt abgespeckten Feiertagsprogramm. Auf die Kranzniederlegung beim Heldentor folgte zwar die Angelobung von 100 Rekruten des Bundesheeres, die große Leistungsschau entfiel aber neuerlich. Lediglich der Überflug von zwei Eurofightern und einer Hercules-Transportmaschine sowie der Start von zwei Blackhawk-Hubschraubern wurden geboten – trotz des Aufrufs, sich das im Fernsehen anzuschauen, waren bei Sonnenschein viele Schaulustige zum Heldenplatz gekommen.

Andernorts fanden sich jene ein, die Van der Bellen und Schallenberg, der auch am Heldenplatz für die Corona-Schutzimpfung warb ("Nur damit und gemeinsam können wir den Spuk beenden"), mit ihren Impfaufrufen zu erreichen versuchten: So zogen mehrere tausend Demonstranten von mehreren Plätzen in Wien durch die Stadt. Die eben erst in den oberösterreichischen Landtag eingezogene MFG hatte beim Museumsquartier unweit vom Heldenplatz einen Stand aufgebaut.

Zwischen Impfaufrufen und Demos: Nationalfeiertag im Zeichen von Corona
Demos gegen Corona-Maßnahmen

Panne bei Heeres-Video

Eine peinliche Panne lieferte das Bundesheer mit einem eigens kreierten Videospiel, das Teil der Online-Leistungsschau war: User konnten in eines von fünf Einsatz-Videos ihr Bild hochladen und waren dann virtuell als Soldat Teil dieses Einsatzes.

In einem dieser vom Heer produzierten Videos war auf dem Helm eines Soldaten ein Abzeichen in Form eines Rabenbanners zu sehen, der in der rechtsextremen Szene verwendet wird. Warum dies vor Veröffentlichung niemandem aufgefallen ist, konnte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, nicht beantworten. Das besagte Abzeichen verstoße zwar nicht per se gegen das Abzeichengesetz, zivile Abzeichen seien aber generell verboten. Daher gibt es ein Nachspiel, der Vorfall wird untersucht.

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19. April 2024