Zeitlebens ein Grenzgänger: Jörg Haider wäre morgen 70 geworden
KLAGENFURT. Der gebürtige Oberösterreicher veränderte mit aggressiver Oppositionspolitik das Land, machte den Rechtspopulismus salonfähig.
Jörg Haider war für die Parteispaltung und den Hypo-Milliardenskandal verantwortlich, doch die Kärntner FPÖ steht treu zu ihm: Sie ehrt ihren langjährigen Obmann am Sonntag mit einer Kranzniederlegung. Haider wäre an dem Tag 70 Jahre alt geworden.
Die Zeremonie findet an seinem Grab im Bärental in der Gemeinde Feistritz statt. Dort ist neben einer alten Kapelle die Urne bestattet.
Haider stammte aus Bad Goisern. Er kam aus einer Familie ehemaliger Nationalsozialisten, maturierte in Bad Ischl und schloss sich in Wien dem rechtsradikalen Studentenmilieu an. Mit 20 wandte er sich der Politik zu, 1979 wurde er – inzwischen Wahlkärntner – Nationalratsabgeordneter. Durch eine Kampfabstimmung wurde er 1986 Bundesparteiobmann; diesen Posten behielt er 14 Jahre. Im April 2005 spalteten sich unter seiner Führung viele Funktionäre von der FPÖ ab und gründeten das BZÖ.
Von 1989 bis 1991 sowie von 1999 bis zu seinem Tod war er Landeshauptmann von Kärnten.
Haider war ein Grenzgänger. Er reizte immer aus, wie weit er seine aggressive Politik treiben konnte. Früh erkannte er die Brisanz des sogenannten Ausländerproblems, aber auch die Auswüchse des Proporzsystems und die fehlende Bereitschaft der rot-schwarzen Koalition, Reformen durchzuführen. In TV-Duellen waren seine Taferl mit Gehältern von SPÖ-Funktionären der Schrecken des damaligen Kanzlers Franz Vranitzky.
1999 schaffte die FPÖ mit 26,9 Prozent ein historisches Ergebnis. Haider machte Wolfgang Schüssel (ÖVP) zum Bundeskanzler.
Doch das zerstörerische Element in seiner Persönlichkeit siegte auch diesmal, wie zuvor schon bei seinen vielen "Ausrutschern" (Stichwort "ordentliche Beschäftigungspolitik im Dritten Reich").
Als Rechtspopulist erregte der Blaue zeitweise in ganz Europa Aufsehen. Heute ist freilich vieles, was damals ungeheure Empörung auslöste, sagbar geworden.
Was bleibt von Haider? Die Erinnerung an den begabten, aber skrupellosen Politiker. Und eine tiefrote Spur in Kärntens Finanzen. Am Hypo-Skandal ging das Land fast pleite. Haiders Nachfolger wurden davongejagt, es gab fünf U-Ausschüsse, die meisten Verantwortlichen landeten vor dem Kadi. Gegen Haider konnte kein Gerichtsverfahren geführt werden: Er starb 2008 bei einem Autounfall. (chk)
" Hypo-Milliardenskandal"
Einen Toten die Schuld zu geben ist an Dreistigkeit der Linken Versager nicht zu überbieten.
Bekanntlich waren es die Bankmanager der Banken die alles in den Sand Gesetzt haben!
"Bekanntlich waren es die Bankmanager....."
Ah da schau her, die Bankmanager haben im Namen des Landes Kärnten Garantien in Höhe etlicher Landesbudgets vergeben. Euer heiliger Jörgl hat sich sicher mit Händen und Füssen dagegen gewehrt.
Wie "Fähig und Kompetent" die Banker sind/waren hat diese Berufsgruppe ja eindrucksvoll gezeigt seit 2008!
Den Rest haben dann die Polit-Versager gemacht! Wäre Haider nicht Gestorben hätten sich vermutlich einige Dinge anders entwickelt.
Reminiszenzen an einen gewissenlosen Politschurken sollte sich die OÖN besser sparen.
Ja leider gibt es ihn nicht mehr. Weil einen ungute Politiker raeumt man aus dem Weg. Und petzner steckte mit den moerdern unter einer Decke. Und bei strache versuchte es man mit Ibiza. Aber der lässt sich Gott sei Dank nicht unterkriegen. Also waere es besser, strache haette einen Personenschutz, als die zadic.
Es war eine schlagartige Verhaltensänderung zu erkennen. Plötzlich bekannten sich viele Unzufriedene zu Haider. In Kärnten war er vom Propheten zum Messias geworden. Als sein Vater das goldene Verdienstkreuz erhielt, hatte er sein wichtigstes Ziel erreicht. Dafür habe ich ihn wirklich bewundert, da er damit die mangelnde Moral in der Politik aufzeigte. Zum Machterhalt wird die Moral mit Füssen getreten