Wöginger erklärt die kalte Progression und erntet Spott
Was bedeutet die Abschaffung der kalten Progression? Diese Frage versuchte VP-Klubobmann August Wöginger in einem Video zu beantworten. Für seine holprige Erklärung erntet der Spitzenpolitiker zahlreiche spöttische Reaktionen.
Die kalte Progression ist eine schleichende Steuererhöhung. Trotz Gehaltserhöhung kann es vorkommen, dass sich Menschen weniger leisten können als zuvor. Verantwortlich dafür sind einerseits die Inflation, andererseits aber auch das "progressiv" gestaltete Steuersystem - je mehr man verdient, desto höher klettert der zur Anwendung kommende Steuersatz.
So weit, so gut. "I versuach des mit am Beispü", sagte August Wöginger zu Beginn eines Videos, das er gestern in sozialen Netzwerken teilte. Sein Erklärungsversuch ging allerdings gehörig nach hinten los: Mithilfe von Geldscheinen zeigte der Spitzenpolitiker vor, wie sich die Abschaffung der kalten Progression auf das Geldbörserl auswirkt. De facto ließ er seine Follower wissen, dass auf Gehaltserhöhungen keine Lohnsteuer mehr anfällt, was aber nicht der Fall ist. "Das ist doch vollkommen falsch", stellte ein Nutzer fest. "Kompletter Blödsinn", meinte ein anderer. Donnerstagmittag wurde das Video von Wögingers Social-Media-Kanälen entfernt, auf Twitter macht es dennoch die Runde.
Das Video aus der Reihe "Gu(s)t erklärt":
Spöttische Reaktionen waren die Folge
Was ist die kalte Progression?
Gehaltserhöhungen, die ja auch dazu angetan sind, die Inflation auszugleichen, haben regelmäßig zur Folge, dass man in die nächsthöhere Tarifstufe rutscht und der Zuwachs überdurchschnittlich so besteuert wird, dass unter Berücksichtigung der Inflationsrate von der Steigerung nichts bleibt. Das bedeutet, dass der Staat die Gehaltserhöhung kassiert. Das ist also eine versteckte Steuererhöhung oder eine Inflationssteuer und hat den Finanzministern in der Vergangenheit immer wieder die Milliarden in die Kasse gespült.
