Wirecard-Skandal - Marsalek war laut BVT keine "Vertrauensperson"
WIEN/ASCHHEIM. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) hat am Freitag dementiert, dass der gesuchte Wirecard-Manager Jan Marsalek Informant des BVT sei.
Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass der gesuchte Wirecard-Manager als "Vertrauensperson" geführt worden sei und Zugang zu streng geheimen Dokumenten gehabt haben könnte. Wie deutsche Medien berichteten, geht der Generalbundesanwalt in Karlsruhe - Deutschlands oberste Strafverfolgungsbehörde - der Frage nach, inwieweit Marsalek neben seiner Tätigkeit als Vorstand eines DAX-Konzerns für das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) aktiv gewesen sei. Dies ergab sich demnach aus einer Antwort des deutschen Justizministeriums auf eine schriftliche Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi. Das BVT dementiert nun die Berichte. Im Fall Marsalek könnten aufgrund laufender Ermittlungen aber keine weiteren Auskünfte erteilt werden, so das BVT in einer knappen Aussendung.
Stögmüller: "Alle Karten auf den Tisch"
Zuvor hatte David Stögmüller, Wehrsprecher der Grünen und Mitglied im Ibiza-Untersuchungsausschuss Aufklärung im Unterausschuss des Innenausschusses zu den kolportierten Neuigkeiten gefordert: "Es müssen jetzt alle Karten auf den Tisch in der Causa Marsalek, damit endlich nachvollzogen werden kann, ob und zu welchen Informationen aus dem BVT, dem Innenministerium und des Landesverteidigungsministerium Jan Marsalek Zugang hatte."
Die Deutschen sagen nichts und die Österreicher dementierten ein bisschen. Also wird der Marsalek vermutlich auch ein Agent des BVT gewesen sein...