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Wirecard: FPÖ ortet "schwarzen Faden" zur ÖVP

Von nachrichten.at/apa, 13. Juli 2020, 12:07 Uhr

WIEN. Die FPÖ will nach Medienberichten über blaue Verstrickungen mit dem untergetauchten Wirecard-Vorstand Jan Marsalek den Spieß umdrehen und ortet nun einen "schwarzen Faden" zwischen der ÖVP und Wirecard.

U-Ausschuss-Fraktionsführer Christian Hafenecker kündigte bei einer Pressekonferenz am Montag eine Sachverhaltsdarstellung an, weil offenbar heikle Informationen aus dem Innenministerium drangen:  

Marsalek wird unter anderem wegen Betrugs und Bilanzfälschung im Wirecard-Skandal international gesucht. Medienberichten zufolge soll er den damaligen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus mit Informationen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) versorgt haben - und zwar über den Mittelsmann Florian Stermann, der auch bei der "Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft" aktiv ist. Mithilfe von Kontakten über diese Gesellschaft soll Marsalek 2018 auch versucht haben, mit finanzieller Unterstützung des österreichischen Verteidigungsministeriums ein angebliches Wiederaufbauprojekt für das Bürgerkriegsland Libyen zu starten.

Video: Christian Hafenecker spricht über mutmaßliche Verbindungen zwischen ÖVP und der Firma Wirecard. Die Pressekonferenz zum Nachsehen: 

Dass Marsalek ein FPÖ-Informant gewesen sei, gehe aus den U-Ausschuss-Akten nicht hervor, betonte Hafenecker. In Gudenus' Nachrichtenverläufen sei lediglich von einem "Jan" die Rede, dass es sich um Marsalek handle, sei nur eine "Vermutung" der "Presse". Gudenus habe die Nachrichten auch nicht weitergeleitet.

Im Sommer 2018 war Marsalek jedenfalls bei Beamten im Innenministerium zu Gast, um einen Vorschlag im Bereich des Asylwesens zu präsentieren, wie der damalige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zuletzt der APA mitteilte. Dass ein "damals gefeierter Topmanager" in einem Ministerium einen Termin bekomme, sei "keine außergewöhnliche Situation", meinte Hafenecker am Montag auf entsprechende Journalistenfragen. Davon könne man keine FPÖ-Verbindung ableiten.

Vielmehr handle es sich um ein "dunkelschwarzes Netzwerk", konstatierte Hafenecker. Es gebe seit Jahren "intensive Beziehungen zwischen der ÖVP und Skandalunternehmen Wirecard", eine Verbindung zur FPÖ herzustellen, seien "Nebelgranaten". Der "schwarze Faden", den die Freiheitlichen für ihre Pressekonferenz ankündigten, war dann aber vom Neuigkeitswert her doch etwas dünn: Hafenecker wiederholte bereits bekannte Aspekte wie Spenden des Wirecard-Chefs Markus Braun an die ÖVP in Höhe von 70.000 Euro und dessen Mitgliedschaft im ThinkTank von Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Zudem merkte Hafenecker etwa an, dass im Wirecard-Aufsichtsrat der Sohn des von der ÖVP aufgestellten Bundespräsidenten Thomas Klestil saß.

Der angebliche Mittelsmann zwischen Gudenus und Marsalek, Florian Stermann, habe außerdem mit dem früheren Innenminister Ernst Strasser von der ÖVP eine gemeinsame Firma geführt. In der "Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft", in der Stermann Generalsekretär ist, säßen auch zwei ehemalige schwarze Kabinettschefs aus dem Innenministerium.

Hafenecker will nun jedenfalls eine Sachverhaltsdarstellung wegen Amtsmissbrauchs, Bestechlichkeit und Verletzung des Amtsgeheimnisses gegen unbekannte Täter einbringen. Es gehe darum, wie Marsalek an Informationen aus dem Innenministerium bzw. BVT gekommen sei, also wo es "undichte Stellen" gebe. Zudem will Hafenecker Braun als Zeugen in den U-Ausschuss laden.

ÖVP ruft Sicherheitsrat an

Die ÖVP hat die Vorwürfe der FPÖ in der Wirecard-Affäre zurückgewiesen. Vizegeneralsekretär Gaby Schwarz rückte am Montag stattdessen die freiheitlichen Verstrickungen in die Causa ins Zentrum und will das auch im Nationalen Sicherheitsrat besprechen. Eine besondere ÖVP-Nähe des früheren Wirecard-Chefs Markus Braun wies Schwarz von sich.  Braun hatte die ÖVP im Wahlkampf 2017 mit 70.000 Euro unterstützt, trat gemeinsam mit Sebastian Kurz auf und wurde nach dessen Einzug ins Kanzleramt Mitglied des dort eingerichteten "Think Tanks" des ÖVP-Chefs. Dennoch betonte Schwarz, "dass Markus Braun kein ÖVP-Mann ist, sondern sich auch mit vielen anderen Menschen vernetzt hat". So habe Braun auch den NEOS 125.000 Euro gespendet und sei auch bei Veranstaltungen der Gattin des früheren SPÖ-Kanzlers Christian Kern aufgetreten.

Welche Verbindungen Brauns Kollege im Wirecard-Vorstand, Jan Marsalek, in der Zeit der türkis-blauen Regierung zu FPÖ-geführten Ministerien hatte, will Schwarz im "Nationalen Sicherheitsrat" besprechen. Die ÖVP hat dieses - geheim tagende und auf eine reine Beraterrolle reduzierte - Gremium einberufen. Es muss nun binnen zwei Wochen tagen. Ob Marsalek auch in den Ibiza-Untersuchungsausschuss geladen werden könnte, ließ Schwarz offen.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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penunce (9.674 Kommentare)
am 14.07.2020 12:39

https://youtu.be/L8yiAm6tpx8

... ohne vieler Worte!

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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 14.07.2020 00:29

Die Politik des Abkassierens hat vor 70 Jahren begonnen. Da haben sich ROTSCHWARZ unsere Heimat aufgeteilt. Nun haben in den letzten Jahren auch noch die Freiheitlichen mitgemacht. NEOS und GRÜNE hatten noch keine Chancen. Dazu kommt, daß seit 70 Jahren sowohl Richter wie Staatsanwälte von ROTSCHWARZ bestellt werden. Das Glück der Abzocker, die Landsleute haben sich daran gewöhnt.

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 14.07.2020 00:04

Die türkisblaue Koalition hats wegen Ibiza- Vid. zerrissen!
Das war nur die Spitze des Eisbergs an korrupter, machtgieriger machtpolitischer Selbstbedienung

hinter dem Vorhang einer demokratisch gewählter Fraktionen.

UND JETZT??

Diese Koalition wird wegen der Nachwehen der korrupten Machenschaften von türkisblau IMPLODIEREN!

Schade um alle positiven Ansätze,
die von den GRÜNEN eingebracht wurden, bzw in der Pipeline sind!

Naiv , wer dem Team "kurz" die show an keuscher politischer Reinheit und Unbestechlichkeit abgenommen hat!

Von der Schrederaffaire bis zu den Machenschafte die im U- Ausschuß so nebenbei ans Licht kommen,
die demente Unwissenheit von blümelkurz,
die div. Wahlkampfspendenaffairen,
die ministeriellen Kontakte mit diesem Malaschek oder so,
die Verwicklungen in die steuerlichen Pläne und den Postenschach der Glücksspielwirtschaft usw. usf....

Diese Koalition wird IMPODIETEN MÜSSEN,
bevor Österreich
den Weg jeder skrupellos korrupten Bananenrepublik geht!!

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hbert (2.282 Kommentare)
am 13.07.2020 22:25

Spende erhalten, in den Think-Tank einladen, aber nachher alles abstreiten.
Was können sich dies Türkisen mit ihrem Leithammel Kurz noch alles erlauben.
Sorry, Leithammel klingt so nach "dummen Schaf", wie seine Macht-Geilheit umsetzt ist sicher nicht dumm, sondern nur frech, verwegen, verachtend, ....

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 14.07.2020 14:52

österreich wird in den letzten 3-4 jahren v. den ärgsten gaunern u. verbrechern seit bestehen der 2. republik beherrscht. auch unter schüssel war dieses dreckvolk an der macht.

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am 13.07.2020 18:02

Am Ende ist dieser Faden
eine Seilschaft ?!?

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am 13.07.2020 18:53

Noch vor Kurzem drängten sich Alle

zur Seilschaft der how is how bei Wirecard zu gehören,
um von deren Einfluss u. Verbindungen zu profitieren.

Nachdem nicht nur 2 Milliarden, sondern auch die Manager fehlen,
möchte Keiner mit diesen Finanzgangstern je zu tun gehabt haben !

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KlausBrandhuber (2.065 Kommentare)
am 13.07.2020 17:31

Nach Hafenecker waren ja au h nicht Strache und Gudenus auf Ibiza, sondern Kurz und Blümel....

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 13.07.2020 17:28

Die Journalisten müssen sich bei beiden PK ganz schön verarscht vorkommen!
Das ähnelt kurz und blümel vor dem U-Auschuß!

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am 13.07.2020 14:43

Da schreit einer in die andere Richtung "Haltet den Dieb", damit man nicht in die eigene Richtung schaut. Die arme Opposition hat nur mehr ein Ziel, die Türkisen ordentlich mit Schmutz bewerfen. Irgend was bleibt bestimmt hängen, rechnen sie sich aus.
Interessant ist, dass es ihnen nichts hilft.
Ein U-Ausschuss, der die Korruption nur zwischen 2017 und 2019 untersucht ist eine Idiotie. Als hätte es unter den Roten nie Korruption gegeben.

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 13.07.2020 17:04

Eher schreien da wohl zwei Seiten laut "Haltet den Dieb" und zeigen auf den jeweils anderen....

Vielleicht haben ja beide recht?
es gilt die türkis-blaune Unschuldsvermutung!

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 13.07.2020 17:34

Sie decken Korruption?
Interessant. Und es wundert mich auch nicht. Sie befürworten mit ihrer türkisen Missionarsstellung diese ja sogar offensichtlich.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 13.07.2020 14:05

warte schon auf den Untersuchungsausschußschußschuß😁

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ECHOLOT (8.780 Kommentare)
am 13.07.2020 13:23

Wird Zeit dass man den turkisen am Zahn fühlt, genügt nicht den osterr, Maulkorb umzuhängen U ihnen täglich Angst zu machen, die Machenschaften u sonstige Skandale werden nicht davon ablenken!

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lester (11.380 Kommentare)
am 13.07.2020 12:55

Wie war das mit dem Sprichwort?
"Haltet den Dieb und lief in der anderen Richtung davon".
Typisch FPÖ eben.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 13.07.2020 12:47

Es wird doch nicht der Jan von der SPÖ, Herr Jan Krainer gewesen sein? Herr Hafenecker schaut uns alle für blöd an.

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 13.07.2020 12:21

Warum muss ich mir das in meiner Mittagspause ansehen?

Danke Sebastian, in jeder Hinsicht!
Hättest was gelernt, müsste ich nicht für deine Egotrips steuern zahlen.

ÖVP und FPÖ Trollboys, geht's wohin, wo ihr keinen stört!

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