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"Wir brauchen den normalen Unterricht"

13.Jänner 2021

Die Meldungen, dass das Homeschooling nun doch nicht am kommenden Montag endet, sondern noch bis nach den Semesterferien andauern könnte, hat bei Schülern, Lehrern und Elternvertretern gestern Ernüchterung ausgelöst.

"Wir haben immer gesagt, dass der Schulstart so früh wie möglich erfolgen soll", sagt Julian Angerer, der Landesschulsprecher für Berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS). Die Sicherheitskonzepte, die an den Schulen schon vor dem zweiten Lockdown praktiziert wurden, plus die angekündigten regelmäßigen Möglichkeiten zum Selbsttest für Schüler und Lehrer würden eine Rückkehr in die Schule rechtfertigen, sagt Angerer.

Psychische Belastung

Bei den Schülern sei der Drang nach normalem Unterricht im Klassenzimmer spürbar, sagt auch Angerers Kollegin Susanna Öllinger. Die Landesschulsprecherin für Allgemeinbildende höhere Schulen (AHS) warnt vor allem vor den psychischen Auswirkungen eines verlängerten Schul-Lockdowns. "Die Schüler brauchen die sozialen Kontakte, die Lernatmosphäre in der Schule. Kontakt mit anderen ist für die Entwicklung wichtig", sagt Öllinger.

Ins selbe Horn stößt Edeltraud Kufleitner, Direktorin der Volksschule 20 in Linz. Mit der Zeit werde es für die Lehrer immer schwieriger, den Stoff über Fernunterricht zu vermitteln. "Man muss auch haptisch mit den Kindern arbeiten", sagt Kufleitner. Zudem sei zu befürchten, dass die Schüler aufgrund des Arbeitens mit dem Computer in die virtuelle Welt abrutschen.

"In diesem Semester gibt es mehr Distance Learning als Präsenzunterricht", sagt Joris Gruber, Präsident des Landesverbands der Elternvereine an höheren und mittleren Schulen. "Das Distance Learning funktioniert zwar recht gut, es kann aber, auf Dauer gesehen, den Präsenzunterricht nicht ersetzen."

Für Bernd Langensteiner, Direktor des Ennser BRG, lassen die derzeitigen Infektionszahlen eine Öffnung der Schulen allerdings nicht zu. Dennoch plädiert er dafür, dass zumindest auch die Schüler der Unterstufe zu den Prüfungen in die Schule kommen dürften, wie auch jetzt schon jene der Oberstufe.

"Es ist eine schwierige Situation", sagt Bertram Geigl, Direktor der HTL Wels. Wie Gruber hält er fest, dass Präsenzunterricht nicht durch Distance Learning zu ersetzen sei. Doch gehe die Gesundheit vor. Würden alle Schüler wieder in den Unterricht kommen, könnten Abstände nicht eingehalten werden: "Ich könnte nicht jedem Schüler einen eigenen Tisch anbieten." Die Bundesjugendvertretung (BJV) forderte eine rasche Öffnung der Schulen und warf der Bundesregierung vor, die Schüler unter Druck zu setzen: "Kinder und Jugendliche dürfen für das Fehlverhalten der Politik nicht büßen", sagt BJV-Vorsitzender Derai Al Nuaimi. (nieg/ort)

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