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Wiesinger-Buch: Drastische Schilderung bekannter Probleme

Von Barbara Eidenberger, 21. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Wiesinger-Buch: Drastische Schilderung bekannter Probleme
Wiesinger wurde 2019 bestellt. Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. Kulturkampf im Fokus: Das Buch der nun freigestellten Ombudsfrau ist eine Fortsetzung ihres ersten "Wut-Buches"

Die breite mediale Aufmerksamkeit für Susannes Wiesingers erstes Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer" wollte man offenbar im Bildungsministerium nicht ungenutzt lassen. Man holte Wiesinger als Ombudsfrau an Bord, stattete sie mit Büro und Mitarbeitern aus. Doch die Zusammenarbeit mit der streitbaren Pädagogin dürfte nicht einfach gewesen sein, wie sie selbst nun in ihrem zweiten Buch "Machtkampf im Ministerium" darstellt. Einen "ergebnisoffenen Bericht" über Werte- und Kulturkonflikte hätte niemand im Ministerium von ihr gewollt, schreibt Wiesinger: "Ich sollte Argumente und Beispiele für die parteipolitische Agenda der ÖVP sammeln." Von Kontrolle durch Kabinettsmitarbeiter, vorgegebene Antworten bei Interviews und Unterdrücken unerwünschter Kritik ist in dem Buch die Rede. All diese Vorwürfe wies Minister Heinz Faßmann (VP) gestern zurück. Der Tätigkeitsbericht von Wiesinger sei schon fertig, er ist seit gestern online. Man müsse nun ins Handeln kommen, so der Minister. Dieses hätte er sich von Wiesinger gewünscht. Doch aufgrund der "Irritationen" – die Ombudsfrau hatte niemanden über ihr geplantes Buch informiert – wurde sie freigestellt.

Wiesinger selbst wehrt sich gegen den Vorwurf, ein "Maulwurf" gewesen zu sein: Sie wolle lediglich auf die Probleme im Bildungswesen hinweisen. Das tut die Pädagogin in dem Buch, drastisch formuliert und mit anschaulichen Anekdoten versehen. Raum für differenzierte Betrachtungen bleibt kaum. Der im Titel angekündigte "Machtkampf" wird vergleichsweise kurz abgehandelt, ausführlicher widmet sie sich der Kritik an der Wiener Schulpolitik und den religiösen und kulturellen Konflikten in den Klassenzimmern. Über weite Strecken liest sich das Buch wie eine Neuauflage von Wiesingers erstem "Wut-Buch". Was nicht heißt, dass die aufgezeigten Probleme der Pädagogin nicht berechtigt wären. Die Frage etwa, wie man Eltern zur Teilhabe bewegen könne. Oder verhindern, dass Schüler aus religiösen Gründen nicht am Sport teilnehmen und Lerninhalte ablehnen. Dem Problemaufriss widmet Wiesinger viele Seiten, den Lösungsvorschlägen eher wenige. 

"Machtkampf im Ministerium. Wie Parteipolitik unsere Schulen zerstört." Susanne Wiesinger, Jan Thies. Edition QVV Addendum

Lesen Sie mehr zum Thema im Kommentar von Wolfgang Braun.

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Autorin
Barbara Eidenberger
Leiterin Online-Redaktion
Barbara Eidenberger
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19  Kommentare
19  Kommentare
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Analphabet (15.395 Kommentare)
am 21.01.2020 23:34

Die Mehrheit der Kinder von schwarzgrünen Politikern besucht Privatschulen, deshalb betrifft ihre Kritik hauptsächlich dieBildungspolitik der normalen staatlichen Schulen und Bildungseinrichtungen.

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vinzenz2015 (46.155 Kommentare)
am 22.01.2020 00:40

Wo habens die Daten zu ihrer Unterstellung her?

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Analphabet (15.395 Kommentare)
am 22.01.2020 15:58

Allerliebstes vincerl, wer sinnerfassend lesen kann, hat einen Vorteil.

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( Kommentare)
am 21.01.2020 19:04

Das rot-schwarz-grün-blaue Schmierentheater lähmt unser Schulsystem seit Jahrzehnten. Der jeweilige Landesfürst hält sich eine farblich passenden Landesschulratspräsidenten bzw. Bildungsdirektor. Die unterstehenden Bildungsregionen werden ebenfalls eingefärbt bis hinunter zu den Schulleitern.
Alles natürlich unter dem Titel der "Objektivierung" welche die Einflußnahme der Parteien verschleiern soll. Dieses System lief mehr schlecht als recht bis 2015 ein
Migrationsbeben die Schulen erreichte. Seither kracht die Schule an allen Ecken und Enden - Wiesinger hat recht, "business as usual" funktioniert nicht mehr !

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vinzenz2015 (46.155 Kommentare)
am 21.01.2020 17:56

Da gibts eine Schule - Ein Lehrer fühlt sich gemobbt,
obwohl man ihm nachweislich in allen Bereichen seinen persönlichen Wünschen kollegial entgegenkommt.
Mehrfach sehr lange Krankenstände, persönliche Aussprachen mit Dion und Kollegen.
Überraschend: krankheitsbedingte Frühpensionierung, verbunden mit massiven schriftlichen Anschuldigungen gegen die Schule insgesamt.
Und: ein Buch mit totaler Abrechnung!

Vor vielen Jahren! Es erinnern mich an den Verlauf dieser "Auseinandersetzung".
---

In einem thread zum Fall hat jemand das Wort: Profilierungsbedürnis verwendet.

Wenns um sachliche Arbeit geht ist Profilierungsbedürfnis meist hinderlich!

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vinzenz2015 (46.155 Kommentare)
am 21.01.2020 17:27

Was von Fassmann tw. als populistischer Trick gedacht war,
als Feigenblatt,
um die damaligen fb-Raunzer zu beruhigen,

das hat sich als Kuckuckei im ministeriellen Nest entpuppt!

Fassmann hat sich mit der Personalentscheidung Wiesinger vor zwei Jahren
selbst einen Bärendienst erwiesen.
Ein klassischer Selbstfaller!

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 21.01.2020 12:53

Interessieren hier irgendjemanden Dinge, die wirklich im Buch stehen? Leider hat kein Qualitätsmedium berichtet, dass Konrad Paul Liesmann das Vorwort schrieb:....wer aus Angst, politisch falsch eingeordnet zu werden, die Augen verschließt, wird wenig zur Lösung von Problemen beitragen...Tendenzen zum Zerfall der Gesellschat in tribalistische Strukturen...

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vinzenz2015 (46.155 Kommentare)
am 21.01.2020 17:14

Sie wissen schon,
wo K.P. Lissmann "tribalistische Strukturen" ortet??

Nicht nur in der islamistischen Ecke, s

sondern ... na wo? ...

bei der völkischen Ideologie,
bei den rechtsrechten Identitätsbewahrern/-rettern,
die in Burschenschaften und im Dunstkreis der Blauen ihr Heimat finden!!

https://userwikis.fu-berlin.de/display/sozkultanthro/Tribale+Gesellschaften

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vinzenz2015 (46.155 Kommentare)
am 21.01.2020 17:38

Zugespitzt:
Unter dem Arbeitstitel:"Wertefragen und Kulturkonflikte an Schulen"
wird eigentlich eine kulturelle Stammesrivalität verhandelt!

Ein typisches Phänomen,
wenn zwei Stammesgruppen aufeinandertreffen:

Da sind die Kinder aus muslimischer usw. jedenfall "fremder" Umgebung,

und da ist der "Stamm" der völkisch, oft nationalistisch, rassistisch akzentuierten Tendenzen geprägte Partei, die sich als ange-stammte Identitätsbewahrer verstehen,

die zusätzlich aus dieser Rivalitätssituation stimmenkapital schlagen wollen.
Für diesen tribe hat Wiesingen "DIE" = ihre "Wahrheit" geliefert.

Alles klar?!

Die Mehrheit der user hier, die Wiesingers "Wahrheit" verteidigen stammen aus dem oben beschrieben Lager der FP-Identitätsbewahrer.

Das jetzt andere Fraktionben ebenfalls Faßmann angreifen ist völlig anders motiviert!

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jopc (7.371 Kommentare)
am 21.01.2020 09:30

.....wurde am Montag vom Ministerium der Abschlußbericht vorgelegt.

Warum haben Sie gelogen Herr Minister als Sie behaupteten es gäbe ihn nicht?
Die Flucht nach vorne angetreten weil Fr. Wiesinger ihn am Sonntagabend in der ZiB2 präsentierte?

Meine Ansicht dazu, verschmierter und verhaberter Filz im Ministerium der genau das bestätigt was Fr. Wiesinger anprangert.

Hr. Minister, Sie gehören öffentlich in den Medien gefragt warum Sie gelogen haben.

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( Kommentare)
am 21.01.2020 15:28

Mit dieser Aussage kommt Minister Faßmann (VP)

vom Bonus in den Malus.

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( Kommentare)
am 21.01.2020 09:29

Jetzt zeigt eine mutige Lehrerin endlich die Missstände in unseren Schulen auf und wird suspendiert. In welcher Welt leben wir, wenn man die Wahrheit nicht mehr sagen darf.

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( Kommentare)
am 21.01.2020 18:49

In einer BASTIKRATUR mit weitgehender Message-Control. Wer die Wahrheit sagt braucht ein schnelles Pferd - die Überbringerin der schlechten Nachrichten wird einfach abserviert.

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 21.01.2020 09:14

Frau Wiesinger schreibt einfach über Dinge, über die ich in der Qualitätspesse nichts finde. Dafür bin ich ihr so dankbar, dass ich mir noch heute Vormittag ihr Buch im Thalia kaufen werde. Dort ist es jetzt eingetroffen.

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vinzenz2015 (46.155 Kommentare)
am 21.01.2020 17:43

Wiesinger hat ausschließlich "Brennpunktschulen" besucht!
An der großen Mehrheit von Schulen, die ebenfalls Schüler mit Migrationshintergrund haben
gibts die Probleme, die Wiesinger beschreibt nicht!!
Dafür gibts hinreichend Nachweise aus der Diskussion über ihr ihr erstes Buch.!!

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 21.01.2020 07:44

"Raum für differenzierte Betrachtungen bleibt kaum. ..... Dem Problemaufriss widmet Wiesinger viele Seiten, den Lösungsvorschlägen eher wenige."

Man kann ein Buch so oder so schreiben. Der eine peilt das eine Ziel an, der andere ein anderes. Vielleicht ging es ihr nicht um differenzierte Betrachtung. Vielleicht ging es ihr nicht darum, Lösungen aufzuzeigen, sondern auf Probleme aufmerksam zu machen.
Man kann unendlich viel aufzählen, was in dem Buch NICHT geschrieben ist. In einem einzigen Buch kann man niemals die ganze (Schul-)Welt beschreiben. Jedes Buch ist immer nur ein Auszug des Ganzen. Ihr aus ihrer Wahl des Auszugs einen Strick zu drehen ist doch naiv.

Hier geht es gar nicht um parteipolitische Aufregung. Am Schulsystem durfte noch nie Kritik geübt werden, egal welche Partei grad an der Regierung war. Wenn z.B. Eltern wagen, Kritik zu üben, verliert deren Kind das Recht auf Bildung.

Es ist an der Zeit das ganze Bildungssystem vorbehaltlos kritisch zu hinterfragen.

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sydney6 (631 Kommentare)
am 21.01.2020 06:38

Ich kenn` das Buch zwar nicht aber es ist doch nichts neues, dass speziell im öffentlichen Dienst ALLES parteipolitisch gesteuert ist und das nicht erst seit gestern sondern schon seit Jahrzehnten zählt(e) bei JEDER Postenbesetzung (von oben bis unten) nur das Parteibuch und nie die Fähigkeit . Jeder "gelernte" Österreicher kann etliche Beispiele dazu aufzählen, dazu brauchts keine "streitbare Lehrerin". Dass diese Lehrerin IMMER nach Aufmerksamkeit lechzen wird, war auch schon vorhersehbar!

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jopc (7.371 Kommentare)
am 21.01.2020 09:39

Nach Aufmerksamkeit lechzen.
Na, so kann man es auch nennen.
Vielleicht hatte sie nur die Schnauze voll.
Ein ruhigeres Leben hätte sie selbstverständlich gehabt wenn sie den Mund gehalten hätte.

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( Kommentare)
am 21.01.2020 15:32

Sie war damit beauftragt,
die Vorgänge im Ministerium zu dokumentieren.

Allerdings sollte der Bericht erst nach einer
Metternichschen Zensur der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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