Weltumwelttag: Politische Reaktionen aus Österreich
WIEN. Der Weltumwelttag hat in Österreichs Politik zu zahlreichen, verschiedenen Reaktionen geführt.
Für die SPÖ rief Umweltsprecherin Julia Herr dazu auf, nicht auf die Klimakrise "im Schatten der Corona-Krise" zu vergessen. "Sie mag zwar aktuell in der Wahrnehmung in den Hintergrund getreten sein, doch sind die Folgen der Klimakrise immer deutlicher spürbar." Es gelte nun "diese Krisen gemeinsam anzugehen. Dafür müssen wir zugleich in Klimaschutz und Arbeitsplätze investieren", fordert die Abgeordnete. Als Beispiel nannte sie Deutschland, wo im Rahmen eines 130 Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket 37 Milliarden Euro einmalig direkt in Forschung und Ausbau von erneuerbarer Energie, öffentlichem Verkehr, E-Mobilität und Umweltschutz fließen.
JVP: Klimaschutz und Wirtschaft keine Gegensätze
Die Junge ÖVP betonte, dass Umwelt- und Klimaschutz sowie eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung keine Gegensätze darstellen, sondern "Hand in Hand" gehen sollten. Dieses Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Wirtschaft muss gerade in der aktuellen Phase oberste Priorität haben", so Laura Sachslehner, Generalsekretärin der Jungen ÖVP. Zentrale Säulen seien Nachhaltigkeit sowie "der konsequente Schutz unserer Böden, unserer Luft und unseres Wassers".
FPÖ: Keine Belastungen "unter Deckmantel des Umweltschutzes"
Der freiheitliche Umweltsprecher Walter Rauch warnte einmal mehr vor neuen Belastungen und Steuern "unter dem Deckmantel des Umweltschutzes". "Neue Belastungen wie CO2-Steuern, Erhöhungen der Spritpreise oder auch die Abschaffung der Pendlerpauschale wird es mit der FPÖ nicht geben. Umweltschutz funktioniert nur mit Hausverstand ohne neue Belastungen für die Bevölkerung und Wirtschaft", betonte Rauch.
NEOS: "Traurig und beschämend"
"Die Biodiversitätskrise schreitet in Österreich voran, der Anteil erneuerbarer Energie beim Stromverbrauch geht zurück und der Bodenverbrauch ist wieder deutlich gestiegen. Das ist traurig und beschämend", reagierte NEOS-Umwelt- und Klimasprecher Michael Bernhard. Die NEOS seien bereit, die "großen Brocken" anzugehen: die Ökologisierung des Steuersystems, die Abschaffung umweltschädlicher Subventionen, radikale Reform der Raumordnung und nachhaltiges Konjunkturpaket durch Investitionen in Sanierung, Kreislaufwirtschaft und grüne Infrastruktur, um Menschen und Umwelt zu entlasten
Die Betreiber des Klimavolksbegehrens präsentierten ihre Kampagne "Voices of Climate Change". Dabei werden Menschen vor die Kamera gebracht, die erzählen, wie sie die Auswirkungen der Klimakrise bereits in ihrem Leben spüren. Ganz gleich ob es Menschen aus der Land- und Forstwirtschaft sind, aus der Wissenschaft, aus den sogenannten systemrelevanten Berufen oder Eltern, Großeltern und Kinder. Jeder einzelne sei auf irgendeine Weise persönlich bereits von den Folgen der Klimakrise betroffen. Die ersten drei Videos und Porträts der Serie sind unter klimavolksbegehren.at abrufbar.
22.-29.6 Eintragungswoche Klimavolksbegeheren
Wir spüren die Auswirkungen der Klimakrise schon jetzt! Unsere Gletscher verschwinden, unsere Äcker und Wälder vertrocknen, die Hitze belastet uns alle. Wir müssen Österreich vor drohenden Milliardenkosten, Artensterben und Gesundheitsgefahren bewahren. Unsere Kinder verdienen eine lebenswerte Heimat. Darum fordern wir (verfassungs-)gesetzliche Änderungen, die Klimaschutz auf allen Ebenen ermöglichen und leistbar machen.
Hier die detaillierten Forderungen: https://klimavolksbegehren.at/forderungen/
In der Eintragungwoche kann das Klimavolksbegehren auf jedem Gemeinde-/Bezirksamt oder online per Handysignatur unterstützt werden.