Tiroler Landtagswahl: Schwarzer Härtetest oder historische Wende
INNSBRUCK. Für die Volkspartei geht es am Sonntag um den Machterhalt in einem ihrer Kernländer.
Zwei Tage vor der Tiroler Landtagswahl am Sonntag hat Bundeskanzler Karl Nehammer mit der Bestellung von Christian Stocker zum VP-Generalsekretär noch eine wichtige Personalie in seiner Partei erledigt. Es wird also zu den ersten Aufgaben Stockers gehören, das Ergebnis zu interpretieren. In einem traditionell schwarzen Land, in dem ein ganzer Wahlkampf von der Frage geprägt war, wie tief die Partei von Landeshauptmann Günther Platter in der Gunst der 535.000 Wahlberechtigten sinken wird.
Weil Platter bereits im Juni die Partei und die Spitzenkandidatur an Anton Mattle übergeben hat, steht am Sonntag der bisherige Wirtschaftslandesrat in der ersten Reihe. Den bisherigen Negativrekord aus VP-Sicht musste Platter 2013 bei seiner ersten Wahl als Landeschef mit 39,4 Prozent einstecken.
Umfragen verheißen Mattle Schlimmeres bis hin zum Debakel bei 25 Prozent. Als realistischer sehen Beobachter ein Ergebnis zwischen 30 und 35 Prozent. Als wichtigste hausgemachte Ursache für die Nöte der ÖVP gilt das Corona-Chaos in Ischgl. Und im Sog der Korruptionsermittlungen hat sich die Erfolgswelle von Ex-Kanzler Sebastian Kurz, die auch Platter 2018 in Tirol noch zu 44,3 Prozent getragen hat, ins Gegenteil umgekehrt. Während Platter damals unter vielen Optionen auswählen konnte und sich für die Grünen als Koalitionspartner entschied, dürfte diese Variante diesmal schon an der Arithmetik scheitern.
Weil Mattle im Gegensatz zu seinem Vorgänger eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen von Markus Abwerzger vorab ausgeschlossen hatte, deuteten im Wahlkampf die Vorzeichen auf Schwarz-Rot hin. Die in Tirol lange marginalisierte SPÖ käme so unter Georg Dornauer zu einem LH-Stellvertreter. Wofür sich Dornauer recht offensiv beworben hat. Überrascht hat er hingegen mit der Absage an Dreier- oder Vierervarianten. Womit auch jede Koalitionsvariante, in der die ÖVP erstmals in der Tiroler Nachkriegsgeschichte nicht den Landeshauptmann stellt, vom Tisch wäre.
Vielleicht als Fingerzeig an Dornauer zum Umdenken hat SP-Landeshauptmann Peter Kaiser am Freitag als Wahlhelfer seine erste österreichische Dreierkoalition in Kärnten hervorgehoben.
Für Mattle endet am Sonntag ein schwieriger Wahlkampf, auch weil ihm Platter den Landeshauptmannsessel und damit eine wichtige Profilierungsplattform nicht übergeben wollte. Was dem Vernehmen nach mit Machtkämpfen innerhalb der Tiroler VP-Bünde zu tun hatte.
Um selbst als Koalitionsverhandler antreten zu können, soll Mattle ein Ergebnis mit "30 Prozent plus" als Latte gelegt worden sein. Er selbst ging zuletzt von 34 Prozent aus.
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Der Nehammer wird jetzt schon die Worte der Entschuldigung und seines eigenen Versagens suchen. Er wird sich anschei...en wie ein kleines Kind, und das ist gut so!
Mal sehen, ob die Ansage des SP-Schorschi, nur Kollaborateur der ÖVP sein zu wollen und sonst nichts, die ÖVP nach unten zieht, oder beide. Dass Kollaboration nicht belohnt wird, zeigt sich den Umfragen nach jedenfalls schon bei den Grünen.
Historische Wende mit Bundespolitischen Konsequenzen ..... Bund Ursachen!!!
Die Ansicht von Hörl: "Alles gehört UNS" war ehrlich
und ein Schuss ins schwoazze Knie!!!
Statt Bund: und!!
In den Hals kann er sich ja kaum stechen.
Der Hörl zieht sich einfach ein anderes Knie an, aber für die Grünen ist es das Messer im Buckel, auch in Wien.
nie mehr Urlaub in Virol.
Same here.
Jeder Gastronom wählt dort die M fia.
Same here. Ich sag nur: Linzer Wutwirt, Ischler k.k. Bsuff...
....und wiederum werden wir erleben was Augenauswischerei und Werbung schafft: Die Leute werden wieder dort ihr Kreuzerl machen wo sie es immer gemacht haben. Dann ist wieder die Macht gesichert und die Wählerschaft verschwindet aus dem Blickfeld ! Bis zum nächsten mal.
Irgend wie luschtig, wenn sich die Partei Apparatschiks einzelner Fraktionen vor einer Wahl gegenseitig so lieb haben. Es zeigt nur wie niedrig das Niveau in der Politik geworden ist.
Andererseits muss man sich die Frage stellen, ob man in einer Demokratie solchen Leuten Macht zugestehen darf, oder als Bürger die Macht selbst übernimmt! Das wäre dann auch Demokratie!
Nö. Das wär ein krimineller Putsch. Streben Sie einen solchen an? Das würde den Verfassungsschutz sicher interessieren.
Ah. Noch einer, der am liebsten gleich bei gewaltsamen Umstürzen mitmachen will, Vermerkt.
Riecht nach Multiplikation von Franz Hörls Froh- und Drohbotschaften.
Sie wissen schon, dass wir hier in Oberösterreich sind? Also weder in Wien noch in Tirol.
Der Lohn für 0 % sozial und 100 % korrupt.
Das wird ein Härtetest für die Seilbahnmafia und ihr Unterstützernetzwerk. Die Menschen in Tirol haben es satt.
Eine Opposition, die bereits vor der Wahl ankündigt vorbei am Wahlsieger an die Macht zu gelangen zu wollen, nimmt die Wähler nicht ernst.
Doubletim weiß was Demokratie ist!
Du nicht.
Wahl- und Demokratiesieger ist bekanntlich und insbesondere nach türkis-schwarzen Methoden nicht dasselbe.
Stichwort: "Wenn wir Dritter bei der Wahl werden dann gehen wir in Opposition".
Schwarz wird traurig sein, weil sie stark verlieren werden. Trotzdem bleiben sie erster. Rot und blau werden sich freuen, weil sie gewinnen werden. Die roten werden sich mehr freuen, weil sie mit den schwarzen in die Landesregierung einziehen werden. Die blauen werden sich als Sieger fühlen und trotzdem nichts gewinnen. Und die anderen ? Sind nur dabei statt mittendrin.
meine wette:
sonntag abend, großes erstaunen nach der Auszählung, dass das vielgewünschte debakel doch deutlich geringer ausgefallen ist.
so lange namen wie övp, mattle, hörl und andreas hofer genetisch im gleichen neuronennest der tiroler implementiert sind, gibts kein entrinnen beim impulsiven kreuzerl machen.
hinweis: ich trete die rechte dieses meines statements kostenfrei an kommentatoren am sonntag abend ab.
Debakel bleibt Debakel. Ob größer oder kleiner ist unerheblich.
DIe Tiwag gehört uns. die die Wohbauförderung, die Hypp gehört uns usw....am allermeisten gehört diesem abgehobenen Seilbahnkaiser am Sonntag ein saftiger Denkzettel vom Wähler.
Hoffentlich werden die Schwarz-Grünen so hart abgestraft, dass es jeder Wähler bis ins hinterste Tal versteht, dass mit denen kein Staat mehr zu machen ist,
Nur, dass ihre FPÖ halt auch hinlänglich ihre „Fähigkeiten“ und abartigen Geisteshaltungen bewiesen hat und somit als Alternative ausscheidet.
Dann wird es eben schwarz-rot. Und blau wird wieder nichts.
Der NVPÖVP geht es am Sonntag um den Machterhalt
Nicht nur am Sonntag, sondern immer.
Dabei dachte ich , dass Politik für die Menschen im Land da sei, nicht umgekehrt.
Soll keiner sagen die türkis-schwarze ÖVP wäre nicht für Menschen da.
Wahrnehmbar nur für solche welche systemerelevant für den Machterhalt frei nach Franz Hörl "die Tiwag gehört uns, die Hypo gehört uns ... " sind.
Gerne auch für die Gattung welche willig dafür zahlt bei verdodeltem Après-Ski übers Ohr gehauen zu werden.
ich hoffe prader, dass es nicht sie waren, der meine antwort hat sperren lassen? ich wollte ihnen nur beipflichten und hatte auch meiner meinung nach keine beleidigung ausgesprochen.
ich bin Anhänger von Argumenten und nicht vom Anpatzen und vor Gericht ziehen - also kein NVPÖVP Vasall.
Gemeldet muss Sie jemand anders haben. Ich nicht.
Die Schwarzen und ihre Helfershelfer, die GrünlingInnen, die werden wohl in Tirol verdientermassen abgestraft werden und zwar hoffentlich ordentlich. Mander - ischt Zeit ...
Trotz Demokratie gewinnt nur jener Kandidat die Wahl, mit den höchsten Parteispenden für die Wahlwerbung ? Kurzerhand, das gelingt mit bezahlten Werbeträgern und den täglichen konsumierten Meinungsbrei mit abhängigen Wählern.
richtig, da hilft auch keine demo.
"... Als wichtigste hausgemachte Ursache für die Nöte der ÖVP gilt das Corona-Chaos in Ischgl ..."
Die Causa Ischgl war bloß der im "Wir haben alles zu 100% richtige gemacht" Übermut verloren gegangene Tarnpanzer eines morbiden Clan- Systems, welchem durch jahrzehntelange Machtausübung jede Selbstreinigungskraft abhanden kam.
Eine Partei deren Vertreter seit Jahrzehnten höchstgerichtliche Entscheidungen bzgl. organisiertem Land- und Ressourcendiebstahls öffentlichen Eigentums in großem Stil, begangen durch Teilorganisationen, negieren soll zu Recht jeden Anspruch verlieren als christlichsoziale Partei aufzutreten die sich in ihrem Handeln vordinglich an den zehn Geboten orientieren müsste.
Erst recht wenn hochrangige Funktionäre unbeirrt und frei nach Franz Hörl in arroganten Machtphantasien der Art schwelgen "die Tiwag gehört uns, die Hypo gehört uns ... ".
https://www.derstandard.at/story/2000139261770/causa-agrargemeinschaften-renitente-tiroler-burschen
Der Versuch von Hörl, Mattle und Co, sich als die Nachfolger vom Andreas Hofer zu verkaufen, wird hoffentlich ordentlich danebengehen. Tirol ist der Entwicklung der Zeit nicht gefolgt, sondern nur auf einem Status verblieben, welcher sich am Kontostand orientiert hat. Skitourismus hat keine Zukunft (mehr). Das werden die Tiroler in den nächsten Jahren sehr leidvoll erfahren.
Den Andreas Hofer, auf den sich viele berufen, gab es nie. Der war eine widerspruchsvolle, ja zwiespältige Person - so wie die allermeisten Menschen. Ich denke da an seine "Religionspolizei", die in Innsbruck die Stadtbevölkerung zu "ordentlichen Christenmenschen" umerziehen w(s)ollte.
Worin liegt der angebliche Widerspruch, oder gar die behauptete Zwiespältigkeit? War er schizophren? Dafür gibt es keine Hinweise. Somit war er ein ganz normales Produkt seiner Umwelt und Fähigkeiten, wie jeder (Nichtschizophrene).
Zwischen "zwiespältig" und "schizophren" ist ein gewaltiger Unterschied. Aber zu Ihrer Frage: Einerseits war er - nach allem was man weiss - ein tiefreligiöser Mensch, anderseits hat er seine Truppen nicht abgehalten von üblen Massakern an der Zivilbevölkerung Bayerns.
Ja Tiroler Manner auf gehts Zeit wirds eucha Altpacken Herrschaften auf den Zenit der Geschichte zu schicken.
Die Daroler wählen sicher den Mattle.
der isst das Eis - wider Erwarten und laut Selbstbeschreibung - wie ein „Normaler“.
Und der Dornauer hat offensichtlich schon im Wahlkampf einen Koalitionsvertrag ausgehandelt.
Anscheinend hat sich für viele das Modell Korruption, Posten für Spenden und das Schließen der Balkanroute gelohnt.
Das heißt, wenn man bei den ersten Punkten unsicher war, hat spätestens die Prise Ausländerhass und Schüren von Ängsten zu überzeugen vermocht.
Ein schönes Bild von zwei Verlierer, der eine Morgen, der andere wird Ihm bald folgen!
Der Fachkräftemangel ist in der Politik wohl am größten
Stimmt, der Fachkräftemangel war früher nur in der fp ein Problem, mittlerweile hat diese Schwäche alle Parteien heimgesucht.
Da wehren sich die Wohlversorgten auch verbissen dagegen "Politiker" auf die Mangelberufsliste zu setzen.
Hoffentlich trauen siich die Tiroler einen Wechsel herbeizuführen.
Ich mach mir Sorgen um Österreich. Wenn die Umfragen zur BP-Wahl stimmen, sehe ich wenig Licht...