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Das Bundesheer wird reformiert

Von nachrichten.at/eku   16.Juni 2021

Sie habe bei ihrem Amtsantritt positive Veränderungen bei der Truppe versprochen. Ein höheres Budget habe sie bereits erreicht, nachhaltiger wäre jetzt aber die Änderung bei den Strukturen. Also kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (VP) gestern Abend bei einem Hintergrundgespräch mit Journalisten in Wien eine Strukturreform an, die Effizienzsteigerungen in der Verwaltung bringen soll.

Unmittelbare Auswirkungen hat die Reform nach den Worten Tanners ausschließlich auf die Zentralstellen mit dem Verteidigungsministerium und dem Streitkräftekommando. Demnach werden einerseits aus sechs Sektionen ab 1. Juli nur noch drei: die Generaldirektion für Verteidigungspolitik, die Präsidialdirektion sowie die Generaldirektion für Landesverteidigung - das ist die Generalstabsdirektion. Generalstabschef General Robert Brieger wird aufgewertet und damit wirklich zum ersten Soldaten, der die Truppe führt.

Das Streitkräftekommando wird gestrichen, die Landstreitkräfte mit der bisherigen Sektion IV, Einsatz, zu einer von insgesamt neun zur Generalstabsabteilung gehörenden Direktionen zusammengeführt. Die Luftstreitkräfte (Luftraumüberwachung und Luftunterstützung) werden ebenfalls eine Direktion. Insgesamt von der Reform betroffen sollen zwischen 1300 und 1700 Personen sein. Allerdings werde niemand den Job verlieren, versichert Tanner. Erleichtert wird dieses Vorhaben dadurch, dass in den kommenden acht Jahren eine große Pensionierungswelle ansteht - alleine in der obersten Führung tritt mehr als ein Drittel in den Ruhestand.

Da die Zahl der gesamten Heeres-Planstellen allerdings nicht verringert werden soll, würden somit zusätzliche Jobs bei der Truppe möglich, die Reform in der Verwaltung somit die Truppe stärken. 

"Aktenpingpong beendet" 

Mit der Reform sollen "Doppelgleisigkeiten" abgeschafft und das "Aktenpingpong" beendet werden, das die tägliche Arbeit der Soldatinnen und Soldaten erschwert hat, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). "Wir wollen eine zukunftsfähige Struktur für das Bundesheer schaffen." Und zwar mit einer Reform der Struktur der Zentralstelle und nicht der Truppe. "Das ist erstmals eine Reform für die Truppe und keine Reform der Truppe", betonte Tanner.

Die Reformen der Vergangenheit seien nie zu Ende gebracht worden, was für jede Organisation bzw. jedes Unternehmen schädlich sei, so Tanner. Zudem wurde dabei die "Wurzel des Problems", nämlich die "Kopflastigkeit" nie angegangen. Dies habe sich mit der aktuellen Reform nun geändert, so die Verteidigungsministerin.

Für Generalstabschef Robert Brieger ist die bevorstehende Strukturanpassung der Versuch, eine "relativ komplexe, kopflastige Organisation stärker an der Truppe zu orientieren". Durch die Verschlankung der Zentralstelle und dadurch, dass weniger Abteilungen gebildet werden, wobei aber die einzelnen größer ausfielen, würden Schnittstellen reduziert. Wesentlich sei, dass jede Aufgabe nur einmal wahrgenommen und abgebildet bzw. auf einer Organisationsebene gemanagt wird. Die für die Führung des Bundesheeres wesentlichen Aufgabenträger werden unter dem Chef des Generalstabes zusammengefasst, was eine Dynamisierung des Führungsverfahrens ermögliche, so Brieger.

 

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25. April 2024