Was "Spoofing" ist und wie es die Regierung verhindern möchte
WIEN. Betrügerische Anrufe mit "gekaperten" Rufnummern haben in den vergangenen Monaten rasant zugenommen.
Laut Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) dürfte die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher sein, als die der Telekom-Regulierungsbehörde RTR gemeldeten Zahlen. Dem entgegensetzen will die Regierung nun eine Novelle der "Kommunikationsparameter-, Entgelt-und Mehrwertdienste-Verordnung", um gegen solche "Spoofing"-Anrufe vorgehen zu können.
Seit 2018 erhebt die RTR den Rufnummernmissbrauch über eine eigene Meldestelle. Wurden im vergangenen Jahr noch häufiger Betrugs-SMS gemeldet, so kommt es in letzter Zeit vermehrt zu Betrug mit österreichischen Telefonnummern. Beim so genannten "Spoofing" werden Anrufe von einer österreichischen Rufnummer getätigt, dahinter verbergen sich jedoch Betrüger, etwa im Namen großer Online-Riesen und Technologiekonzerne.
Rufnummern können derzeit nicht gesperrt werden
Die betroffenen Rufnummern können derzeit nicht einfach gesperrt werden, würden die meist ahnungslosen Opfer dadurch ihre tatsächlich gültige Rufnummer verlieren. Am Montag startet die RTR nun das Konsultationsverfahren der KEM-Verordnung, um künftig gegen Rufnummernmissbrauch vorgehen zu können. Die Verordnung wird noch in diesem Jahr kundgemacht. Umgesetzt werden soll sie von den Betreibern innerhalb einer Anpassungsfrist.
"Beinahe jeder war in den vergangenen Wochen und Monaten mit Anrufen konfrontiert, mit denen er nicht gerechnet hat", bestätigte Tursky am Montag bei einem Pressegespräch den Trend in der Cyberkriminalität. Alleine in den vergangenen zwei Montan wurden über 4.000 Fälle gemeldet. Mit dem am Montag in Begutachtung gehenden Verordnungsentwurf will der Staatssekretär dem Telefonnummernmissbrauch nun den Kampf ansagen, wie er betonte.
Neue Verordnung
In Zukunft müssen die österreichischen Betreiber bei Anrufen aus dem Ausland mit österreichischen Rufnummern eine Verifizierung der Rufnummer vornehmen. Wenn ein Missbrauchsfall vorliegt, dann darf der Anruf nicht zugestellt werden. Besteht für Netzbetreiber die Möglichkeit die Authentizität des Anrufes aus dem Ausland zu prüfen, ist dieser verpflichtet, bei Fehlschlagen dieser Prüfung den Anruf zu unterbinden, so RTR-Geschäftsführer Klaus Steinmaurer.
Die neue Verordnung soll nach einer Anpassungsfrist noch vor dem nächsten Sommer in Kraft treten. "Das bedeutet, dass wir eine solche Rufnummernmissbrauchs-Welle wie derzeit in Zukunft nicht mehr erleben werden", ist sich Tursky sicher. Neben Missbrauchsfällen sei es aber auch wichtig, die Telekommunikationsnetze vor Ausfällen zu schützen. Die RTR ist daher in regelmäßigen Austausch mit den Telekommunikationsbetreibern und dem Innenministerium, um Risikoanalysen und Krisenpläne zu erstellen.
Momentan ist es relativ einfach, die Information über die eigene Rufnummer zu manipulieren. Das geht am (modifizierten) Handy oder Modem ebenso wie Telefontechnologien übers Internet, wobei die Betrüger hauptsächlich letzteres nutzen.
Eine Überprüfung der Rufnummer wird technisch anspruchsvoll, um nicht aus Netzen, welche nötige neuere Protokolle nicht unterstützen, blockiert zu werden. Klingt einfacher als es ist.
Typische Politikerhaltung:
"Gott lasse Weisheit regnen."
Meines Wissens ist Spoofing in Deutschland generell verboten, in Österreich "nur", wenn damit Missbrauch betrieben wird.
(Sehr) Viele österreichische (Zeig)Firmen nutzen übrigends Spoofing - z.B.: CALLCENTER mit der Rufnummer des Auftraggebers !
Bei solchen unerwünschten Anrufen drehe ich den Spieß um. Zumindest wenn es sich um eine Anruferin handelt.
Auf ihr Angebot gehe ich gar nicht ein sondern sage zu ihr in ruhiger eindringlicher Stimme:
"Beschreibe mir mal ganz genau was du jetzt grade anhast...."
Bei Männern sage ich gar nichts sondern schalte beim Handy das Mikrofon aus und lege es zur Seite.
In beiden Fällen dauert es nicht lange bis die Verbindung wieder weg ist.
Ach wie lieb die Regierung fantasiert mal wieder...
Sicher kann man mittels Verifikation die Verwendung im Ausland unterbinden, ist aber wieder mal dummer Populismus.
Technisch hackt man sich in Telefonanlagen rein in Österreich und oh wunder ausgehebelt. Noch billiger gehts wenn man eine ausländische Telefonnummer nimmt, diese unterliegen nicht der Verifizierung.
OH sie Telekommunikationsweiser 1. Ranges!
Österreichischere Begründung gibt es nicht: “des geht net, weil……!”
Jeder, der zB. eine ISDN-Telefonanlage einstellen kann, ist in der Lage, eine beliebige abgehende Rufnummer einzustellen, die dann an Ihrem Telefon angezeigt wird...
ISDN ist so 2020 wo die A1 dies abgeschaltet hat. Sogar hier war es in gewissen Konstellationen notwendig den Rufnummernheader zu verändern. Gerne wird dies im Bereich Helplines gemacht.
Informiere dich mal wie Telefonie funktioniert besonders im Bereich SIP und wie generell die Netze aufgebaut sind sowie Peerings, dann kann man weiterreden....
Das Thema ist weit größer als die österreichischen Landesgrenzen und wenn das nicht mal in der EU funktioniert unter den Providern, wird es garantiert wenn die ÖVP etwas sagt.
Das sind die dunklen Seiten der ganzen Digitalisierung und die ist gar nicht so einfach zu bekämpfen!
Zukünftig wird wahrscheinlich auch noch die sogenannte künstliche Intelligenz von den Gaunern für Betrug gegen die Opfer eingesetzt werden!
Vielleicht wäre in manchen situationen weniger Digitalisierung im Alltag sogar besser und sicherer!
Zum Beispiel, die ganze zum Teil unnütze und sehr ablenkende Elektronik in den neuen Fahrzeugen!
Ich habe vor vielen Jahren wiederholt Anrufe eines "Wein-Verkäufers" bekommen. Nachdem meine wiederholte Bitte, nicht mehr anzurufen auf taube Ohren stieß, habe ich die freundliche Dame gebeten, einen Moment zu warten. Dann hab ich einige Minuten irgend etwas anderes gemacht. Als ich zurückkam, fragte mich die Dame, was ich denn jetzt gemacht hätte. Ich hab ihr gesagt, daß ich sie einfach warten ließ, weil sie ja meine Zeit stehlen würde, da dürfte ich auch ihre stehlen. Sie ist dann ZIEMLICH ausfallen geworden, aber es hat nie wieder jemand von dort angerufen....
Ich wurde im letzten halben Jahr dutzende Male von angeblichen Amazon -Servicestellen angerufen. Meine abweisenden Antworten halfen nicht, also begann ich im Sommer jedes Mal wenn so ein Anruf kam, mit einer Trillerpfeife lautstark zu Pfeifen, direkt ins Telefon. Seit einigen Wochen ist jetzt Ruhe. Hoffentlich bleibt es so.
Endlich!