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SPÖ-Lercher teilte gegen ÖVP und FPÖ aus

Von nachrichten.at/apa, 26. Februar 2020, 22:49 Uhr
Max Lercher (SPÖ) beim Politischen Aschermittwoch Bild: ERWIN SCHERIAU (APA)

JUDENBURG. Viel verbale Prügel für Türkis und Blau, ein wenig für Grün, aber auch Selbstkritisches - das hat der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher seinen 200 Gästen beim Politischen Aschermittwoch geboten.

Der vom Moderator als "unser maximaler Max Lercher" angekündigte Abgeordnete ließ sich denn auch nicht lange bitten. Nach Bierfassanstich und Musik der fünfköpfigen "Dampflgeiger-Musi" trat er in Trachtengilet und steirischer Krawatte auf das Podium und begann mit einem Geständnis, im Rückblick auf seinen ersten politischen Aschermittwoch vor einem Jahr, nachdem er als Bundesgeschäftsführer abgesägt worden war: "Ihr habt mir vor einem Jahr die Kraft gegeben, wieder in die Politik zurückzukehren. Sozialdemokratie beginnt immer bei der Basis."

Die Seitenhiebe auf jetzige und vergangene Minister waren aufgelegt, so hieß es u.a.: "Die Kabarettisten sind todtraurig, denn Beate Hartinger-Klein ist uns verloren gegangen. Auch die Kegelvereine freuten sich nicht, so wie die Grünen umgefallen seien, werde das auch nicht bald einer tun. Sebastian Kurz stehe angeblich für Veränderung. Aber unter den viel zitierten Leistungsträgern verstehe er nur seine Spender. "Seine Minister tun sich schwer, auf Fragen bei Armin Wolf zu antworten. Und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner - die ist vom Bauernbund zum Bundesheer, also in eine demokratischere Organisation gewechselt", rief Lercher. Wäre Kanzler Kurz "auf einer Dating-Plattform, bei dieser Halbwertszeit seiner Regierungen, dann wäre er ein gekennzeichneter Hochrisikokandidat. Da wirst du irgendwann von der Plattform gesperrt."

Zu den Grünen sagte Lercher: "Werner Kogler gibt ihnen gewisse Bodenständigkeit, er ist eben Steirer. Aber wenn man hinter den Werner blickt, dann sieht man dieselben Oberlehrer wie immer. Besser wäre es gewesen, dass sie die Weisheit, die sie immer predigen, ins Regierungsprogramm gebracht hätten."

Dann widmete sich der Obersteirer der Lage der Sozialdemokratie: "Es tut weh, wie es gerade ist, denn die Sozialdemokratie ist viel mehr als reine Taktik und Geschwurbel. Wir brauchen als Partei und als Bewegung wieder Klarheit." Man müsse sich wieder bewusst werden, dass "die Sozialdemokratie viel größer als wir selbst ist. In diesem Wissen haben wir zu handeln, es geht nicht um Posten, sondern um die Auseinandersetzung, die uns Kraft gibt, wieder Wahlen zu gewinnen."

Lercher nahm auch zur Mitgliederbefragung Stellung: "Streiten kann man, ob es der richtige Zeitpunkt dafür ist oder ob andere Wege besser wären. Aber das hilft uns nicht, zu fragen, ob wir die Befragung brauchen, denn sie ist da. Deshalb haben wir mit der Situation verantwortlich umzugehen. Wir dürfen die Kritik nicht an einzelnen Personen festmachen, auch nicht an der Parteivorsitzenden, sondern wir müssen abstimmen, ob es passt oder nicht. Wenn die Beteiligung gut ist und die Vorsitzende gestärkt wird, dann müssen wir hinter ihr stehen. Wenn das nicht der Fall ist, braucht die Partei einen schnellen Neustart mit allen Konsequenzen." Die Bewegung brauche ein Ende der Selbstbeschäftigung, Statutenfragen seien intern wichtig, interessierten aber die Wähler recht wenig.

Es brauche Klarheit und Einigkeit, um das zu erkämpfen, wofür man gegründet worden sei, nämlich Gerechtigkeit. "Wir müssen auch einen Kulturwandel in der Parteistruktur herbeiführen - einige reden von Arbeitern wie von Fabelwesen." Abschließend meinte Lercher: "Zeigen wir, dass Österreich ein Land ist, in dem die groß gemacht werden, die es sich verdienen. Man habe bei jenen zu stehen, die in der Lebensrealität stünden, nicht bei irgendwelchen intellektuellen Debatten. "Dann wird die Sozialdemokratie wieder groß, und der Rest wird klein. Freundschaft. Prost", endete Lercher. "Endlich sagt einer, was schon lange niemand mehr gesagt hat", kommentierte ein Besucher zum Abschluss der Lercher-Rede, der auch Ansprachen von FSG-Chef Rainer Wimmer und der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik folgten.

Mehr zum Politischen Aschermittwoch:

  • Strache gab beim DAÖ-Event in Wien sein politisches Comeback bekannt >> Zum Artikel
  • Hofer nahm bei seiner ersten Rede in der Rieder Jahnturnhalle die türkis-grüne Regierung ins Visier >> Zum Artikel
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12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Flachmann (7.183 Kommentare)
am 27.02.2020 12:41

Mit der Dampflgeigermusi hat der Lercher den Nagel auf den Kopf getroffen.

Mit dieser Truppe nimmt er Bezug auf die dreissigjährige Dampfplauderei seiner Genossen!

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xerxes (3.689 Kommentare)
am 27.02.2020 10:21

Na sowas: Da schimpft die Wiener SPÖ Bezirksvorsteherin Schaefer-Wiery am Faschingdienstag die SPÖ als "verlogen und intrigenhaft" und der Lercher verliert am Aschermittwoch darüber kein Wort!

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xerxes (3.689 Kommentare)
am 27.02.2020 10:12

Am 3. August 2019 (jederzeit überprüfbar) sagte der rausgeschmissene SPÖ Bundesgeschäftsführer Max Lercher zur Kronenzeitung:

„Manche Sozialdemokraten würden sich nur mehr für Posten und Privilegien interessieren. Das lehne ich zutiefst ab. Sie sind genauso meine politischen Gegner wie die, die nur auf die Reichen und Privilegierten schauen.“

Und ich hätte so gerne bei seiner Aschermittwochrede gehört, was er darüber denkt, dass seine Genossen mit einem Porsche herumfahren und die Joy Rendi-Wagner ihre beiden Töchter statt in eine Gesamtschule in eine Privatschule schickt.

Oder sind das gar keine Privilegien?

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docholliday (8.170 Kommentare)
am 27.02.2020 07:34

A typischa Lercherlschaaaars👌

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docholliday (8.170 Kommentare)
am 27.02.2020 07:33

Eine Hetzveranstaltung eben, wie die anderen auch.
Und ich dachte immer, die SPÖ ist gegen Hetze?

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Alfred_E_Neumann (7.219 Kommentare)
am 27.02.2020 00:08

Auch eine Form einer besoffenen Gschicht. Prost.

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NedDeppat (14.165 Kommentare)
am 26.02.2020 23:55

Hmmm, schlagen nicht Ertrinkende auch um sich?

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 26.02.2020 23:29

Welches Bonmot hatte Lercher für den privaten Postenschacher Doskozil zugunsten dessen bundesdeutscher Verlobten auf einen hochdotierten Landesposten parat?

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 26.02.2020 23:26

200 beim Politischen Aschermittwoch?

Sowas Peinliches kommt halt raus, wenn die Sozialisten der CSU nacheifern möchten und am Ende nur die engsten Familienmitglieder Lerchers pflichtschuldig higehen.

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meisteral (11.748 Kommentare)
am 26.02.2020 23:13

Naja, der Rundumschlag macht die Situation der Sozialdemokraten auch nicht besser.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.02.2020 00:05

Ich weiß ja nicht was diesen Lercher geritten hat, dass er meint unbedingt sich in der Disziplin "Aschermittochsreden" profilieren zu wollen.
Nun kann irgend jemand dem Maxl einmal sagen, dass ihm dazu wirklich jedes Talent fehlt am Aschermittwoch auf die Pauke zu hauen?
Warum tut er sich das an?
Warum tut er uns das an?
Gut wir brauchen ja nicht diese Veranstaltung zu suchen, aber hat sich Lercher sich das wirklich gut überlegt was er da macht?
Was glaubt er damit zu erreichen?
Meint er etwa, dass er mit dieser Vorstellung sich etwas selbst beweisen zu müssen und daran glaubt krampfhaft "witzig" zu sein?
Nun in der SP hat man in der letzten Zeit wirklich keinen Versuch ausgelassen ins Fettnäpchen zu treten und dieser Fauxpas reiht sich nahtlos daran.
Lercher ist Untermieter im Fettnapf und fühlt sich darin scheinbar pudelwohl.
Und das wollte er uns heute unbedingt beweisen.
Wir werden ihn in unsere Gebete einschließen.
Vielleicht wird ihn der heilige Geist zu Pfingsten doch noch

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.02.2020 00:07

erleuchten, dass er am Aschermittwoch besser Asche auf sein Haupt streut, bevor er auf die Idee kommt, vor ein Mikrophon zu treten und den verspäteten Faschingsnarren zu geben.
Möge ihm die Erleuchtung kommen. Amen.

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