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Saison-Finale furioso im Nationalrat

Von nachrichten.at/apa, 03. Juli 2022, 07:36 Uhr
Nationalrat Abgeordnete
Die Abgeordneten erwartet in der kommenden Woche ein straffes Programm. Bild: (APA/ROLAND SCHLAGER)

WIEN. Der Nationalrat legt in der kommenden Woche ein beachtliches Finish hin. In drei Sitzungen zum Abschluss der laufenden Session werden mehr als 40 Gesetze beschlossen und mit Gaby Schwarz eine neue Volksanwältin ernannt.

Ein kleiner Ausschnitt aus dem Programm: die Pflegereform, das Demokratie-Paket, das Radfahrer-Paket, das Aus für die Vollspaltenböden, die Reparatur der indexierten Familienbeihilfe und die Aufhebung der Impfpflicht. Wie immer muss im Juli schnell noch alles auf die Tagesordnung, was man in den Monaten davor nicht fertig gebracht hat. Bevor es allerdings damit zur Sache geht, kann die ÖVP am Mittwoch das Thema der "Aktuellen Stunde" vorgeben, wobei man einmal mehr die geplanten Entlastungen für die Bürger in den Mittelpunkt rücken wird. An den beiden weiteren Plenartagen stehen Fragestunden am Beginn, Donnerstag mit Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) und Freitag mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Pflegepaket auf der Agenda

Das Thema, das vermutlich perspektivisch die größte Bedeutung hat, ist das Pflegepaket. Darin enthalten sind unter anderem eine Ausweitung der Befugnisse von Pflegeassistentinnen und Pflegefachassistentinnen, ein Pflegebonus für Angehörige und eine Erhöhung des Demenz-Zuschlags beim Pflegegeld. Zudem wird der Bund den Ländern 520 Millionen für Gehaltserhöhungen für Pflegepersonal sowie 225 Millionen für Ausbildungszuschüsse zur Verfügung stellen.

Ein Aufreger der vergangenen Monate wird quasi stumm geschalten. Die ausgesetzte Corona-Impfpflicht wird nun ganz abgeschafft. Ein Aufreger von Türkis-Blau wird ebenfalls beseitigt, allerdings erst auf Druck des EuGH. Die Indexierung der Familienbeihilfe, über die Arbeitnehmer vor allem aus den Ost-Staaten geringere Leistungen für ihre Kinder in den Herkunftsländern erhielten, wird abgeschafft bzw. werden die Modalitäten für die Nachzahlung geregelt.

450 Millionen für Energiekostenzuschüsse

Nicht nur Haushalte leiden unter den hohen Energiepreisen. Daher werden 450 Millionen für Energiekostenzuschüsse zur Absicherung der Liquidität von besonders betroffenen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Gute Nachrichten haben die Abgeordneten für die Photovoltaik-Branche parat. Kleinere Anlagen werden einkommenssteuer-befreit.

Auch Corona-bedingt macht der Bund wieder einmal die Geldbörse auf. So wird etwa der Haftungsrahmen für Garantien des Austria Wirtschaftsservice im KMU-Förderungsgesetz von 750 Millionen auf eine Milliarde ausgeweitet, um Klein- und Mittelbetrieben Hilfe zu leisten. Die Länder erhalten zur Abfederung pandemiebedingter Schäden einmalig 500 Millionen Euro.

Keine neuen Ställe mit Vollspaltenböden

Der wahrscheinlich meist umstrittene Punkt des Tierschutz-Pakets konnte erst wenige Tage vor der Plenarwoche gelöst werden, das Aus für die Vollspaltenböden. Der kommt freilich mit einer stattlichen Übergangsfrist bis 2039. Schon ab kommendem Jahr dürfen allerdings keine neuen Ställe mit solchen von Tierschützen vehement bekämpften Böden mehr eingebaut werden. Irgendwie zu dem Thema passt auch das Volksbegehren "Kauf regional", das am Mittwoch behandelt wird.

Rot-Weiß-Rot-Karte: Neue Zulassungskriterien

Änderungen gibt es bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, die wegen der strikten Vorgaben ihre Erwartungen bei weitem nicht erfüllt hat. So werden nun die Zulassungskriterien, was Mindestentlohnung und Sprachkenntnisse betrifft, gelockert. Zudem erhalten Stamm-Saisonniers die Möglichkeit zu einem dauerhaften Arbeitsmarkt-Zugang.

Lange umstritten war die Dienstrechtsnovelle, bis man sich im Ministerrat doch noch verständigen konnte. Erleichtert werden damit die Regeln für den Quereinstieg in den Lehrerberuf und verbessert die Bezahlung in der Sommerschule.

Im Verkehrspaket kommt zwar entgegen ursprünglichen Plänen nicht eine generelle Erlaubnis für Radfahrer, gegen die Einbahn zu fahren. Doch wird beispielsweise Rechtsabbiegen bei "Rot" für Radler erlaubt.

Fragezeichen Parteiengesetz

Das größte über der Plenarwoche schwebende Fragezeichen betrifft das Parteiengesetz. Dieses soll dem Rechnungshof deutlich größere Einschauungsmöglichkeiten verschaffen. Nachdem sich die Verhandlungen mit der SPÖ ziehen, könnte es die Koalition mit einfach gesetzlichen Regelungen versuchen. Einigt man sich doch noch auf eine Verfassungsbestimmung, könnte die Wahl der Rechnungshof-Spitze in Zukunft mit Zwei-Drittel-Mehrheit versehen sein.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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tim29tim (3.244 Kommentare)
am 03.07.2022 10:11

Was will die SPÖ vor dem Rechnungshof verbergen, weil Rendi-Wagner die Auswechslung der Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker verlangt, um ihre Ablehnung des neuen Parteientransparenz-Gesetzes aufzugeben.

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jagehtsnu (378 Kommentare)
am 03.07.2022 09:41

Eine von den Weisheiten meiner Oma lautet: Am Abend wird der Faule fleissig

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 03.07.2022 10:59

Morgen, morgen, nicht heute - so Fauler spricht.

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hasta (2.848 Kommentare)
am 03.07.2022 09:33

Diese kommende Woche ist einer der gefährlichsten für das öst. Volk. Wie man aus der Vergangenheit weis werden im NR jede Menge von Gesetzen beschlossen ohne die notwendige Sorgfalt walten zu lassen.
Husch-Pfusch-Gesetze haben wieder Saison.

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Peter2012 (6.180 Kommentare)
am 03.07.2022 08:10

Während die Teuerungsbelastungen immer mehr steigen gehen die Nationalratsabgeordneten in eine lange Sommerpause.

Das allgemeine Volk wird mit der Teuerung im Stich gelassen!!! Man bekommt nur einen Tropfen auf den heißen Stein mit 500 Euro im Oktober 2022 welcher aber bereits jetzt schon weggefressen ist.

Wo sind eigentlich die Weihnachtsgutscheine 2020 sowie 2021 in der Höhe von je 350 Euro anlässlich von COVID für jeden Arbeitnehmer geblieben???

Die kalte Progression welche frühestens 2023 eingeführt wird und diese nur teilweise hätte zumindest rückwirken mit 1.1.2022 eingeführt werden sollen!!!
Alle Berufsgruppen sind Verlierer; die Größten jedoch die Pensionisten mit 1,8% gefolgt vom Öffentlichen Dienst mit 2,8%.

Pensionisten und Arbeitnehmer unter 10 Kilometer einfachen Arbeitsweg haben rein gar nichts vom erhöhten Pendlereuro!!!

... und dann noch die eventuelle Diskriminierung der Bemessung des Klimabonus nach Wohnort ist eine Zumutung und Frechheit!!!

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Peter2012 (6.180 Kommentare)
am 03.07.2022 08:11

Ist Tierwohl so wenig Wert? 2039??? Beim COVID-19-Impfpflichtgesetz ist ja alles sehr schnell gegangen!!!

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Peter2012 (6.180 Kommentare)
am 03.07.2022 08:13

.... ach ja und wer gibt eine Garantie dass das COVID-19-Impfpflichtgesetz nicht mehr aktiviert wird???

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