Quarantäne, Heimunterricht: Salzburg reagiert mit drastischen Maßnahmen
WIEN/LINZ. Hallein und Innsbruck auf Rot gestellt – Kurz und Anschober appellieren an die Länder.
Nicht nur Wels-Stadt, sondern auch der Salzburger Bezirk Hallein sowie Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land in Tirol wurden von der Ampel-Kommission am Donnerstagabend auf Rot gestellt. Wien blieb orange, was zu Kontroversen geführt hatte.
Schon vor den Ampelschaltungen war Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (VP) mit einschneidenden Maßnahmen für weite Teile seines Bundeslandes vorgeprescht. "Die Entwicklung ist dramatisch", sagte er zum Corona-Infektionsgeschehen.
So wird die 7000-Einwohner-Gemeinde Kuchl unter Quarantäne gestellt und die Ein- und Ausreise in die Gemeinde nur in Ausnahmefällen erlaubt. Außerdem gibt es Ausgangsbeschränkungen, Gastronomie und Hotellerie müssen zusperren – all das vorläufig einmal bis 1. November.
- Video: Das Land Salzburg wird die Gemeinde Kuchl unter Quarantäne stellen und die Corona-Ampel springt erstmals in einigen Regionen auf rot.
Weitere Maßnahmen: Das erst am Dienstag im Tennengau in Kraft getretene Verbot privater Feiern außerhalb des eigenen Wohnraums wird auf das ganze Bundesland ausgedehnt. In ganz Salzburg wird zudem eine Registrierungspflicht für die Gastronomie eingeführt – eine Maßnahme, die das Land vor wenigen Wochen noch aus Datenschutzgründen abgelehnt hatte. Weiters führt das Land ein Veranstaltungsverbot ein, wenn es keine zugewiesenen Sitzplätze gibt. Im Tennengau, Flachgau, Pongau und in der Stadt Salzburg werden alle Schüler ab der neunten Schulstufe auf Heimunterricht umgestellt. Auch die Fachhochschulen in Kuchl und Puch führen Distance Learning bis vorerst 1. November ein.
Die Zahl der Neuinfektionen ist in Salzburg auf zuletzt täglich rund 130 Fälle gestiegen, der Tennengau ist mittlerweile sogar der Corona-Hotspot Österreichs mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 352,8 Fällen pro 100.000 Einwohner (zum Vergleich: Wien liegt bei rund 150 Fällen). "Wir sehen die unbedingte Notwendigkeit, Maßnahmen zu setzen, um nicht in einen weiteren Lockdown zu gehen", sagte Haslauer.
Zuvor hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) in einem Schreiben die Bundesländer zu schärferen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung aufgefordert. "Die Lage ist ernst." An die Bevölkerung appellierte Kurz, die Maßnahmen mitzutragen.
Aus für Gesichtsschilde
Auch Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) wies auf die sich zuspitzende Lage hin: "Mit Sorge erfüllt mich der Trend der vergangenen Tage zu mehr Neuinfektionen in Alten- und Pflegeheimen. Auch unsere aktuellen internen Prognosen, die wir für jeweils 14 Tage erstellen lassen, geben wenig Grund für Optimismus."
Heute wird ein Auftritt der Regierungsspitze erwartet, bei der bundesweite Maßnahmen verkünden werden dürften. So gut wie fix werden Gesichts- und Kinnschilde nicht mehr als Mund-Nasen-Schutz zugelassen.
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Solange es so viele Querulanten gibt welche im Gasthaus falsche Namen angeben bzw keine Auskünfte über Kontakte geben, dürfen wir uns nicht wundern wenn die Fall zahlen steigen und strengere Vorschriften kommen. Wir alle müssen es dann ausbaden.
Also liebe Mitbürger macht mit, damit wir alle das gut überstehen!
Lieber Rudi
Sorge dich nicht, lebe!
Wenn man drei Tage lang ankündigt, die "Faceshields" verbieten zu wollen, braucht man sich nicht zu wundern, dass wichtige Aussagen in der Wulst der Worte schlichtweg untergehen.
Bei der produzierten Verbalflut schalten viele die Ohren auf Durchzug.