Prominenter Besuch für 2000 Bürgermeister und ein 800. Geburtstag
WELS. Teuerungen, Ukrainekrieg, Pflege und Energiewende waren am gestrigen Haupttag des Gemeindetages in Wels Thema
Seit Mittwoch tagen rund 2000 Bürgermeister und Amtsleiter beim 68. Österreichischen Gemeindetag in Wels. Gestern, am Haupttag, erhielten sie prominenten Besuch: Neben anderen nahmen auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) teil. Mit Blick auf das immer noch männlich dominierte Amt wünschte sich Van der Bellen "viel, viel mehr Bürgermeisterinnen". Denn in Österreich ist nur jeder zehnte Bürgermeister eine Frau.
Vom NATO-Gipfel direkt zum Gemeindetag kam Kanzler Nehammer. Er verwies auf die "multiplen Krisen", die vor allem die Gemeinden treffen. Es liege zwar in der Verantwortung des Bundes, Kriegsflüchtlinge zu verteilen, aber es sei "ureigenste Aufgabe" der Gemeinden, die Flüchtlinge auch aufzunehmen. Auch wegen der guten Arbeit in den Gemeinden sei man in Österreich "in der Lage, Krisen zu bewältigen und stärker daraus hervorzugehen", lobte Nehammer.
"Lob können wir vertragen"
"Lob können wir immer gut vertragen", sagte Gemeindebundpräsident Alfred Riedl. Aber Krisen zu bewältigen sei das eine, es brauche auch die finanzielle Unterstützung des Bundes, erwiderte er. Gerade in der Pflege, bei der Energiewende und den Teuerungen bräuchten die Gemeinden dringende Unterstützung.
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) bezeichnete die Gemeinden "als Ort gelebter Politik". Die Kommunalpolitiker sind die Ersten, "die Lob und Kritik an der Politik abbekommen". "Kommunen halten zusammen", sagte der Städtebund-Vizepräsident und Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), "da sie so viele gemeinsame Aufgaben zu bewältigen haben." Und zu bewältigen gebe es noch viel. "Viele neue Erkenntnisse" für seine Gemeinde, aber auch für die Landes- und Bundespolitik erwartete sich der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FP) vom zweitägigen Treffen in seiner Gemeinde. Eine Gemeinde, die heuer ihren 800. Geburtstag feiert. Zum Festakt im Minoritenkloster war gestern auch Bundespräsident Van der Bellen geladen, der mit tosendem Applaus empfangen wurde und in bemüht oberösterreichischem Dialekt gratulierte: "Alles Gute, Wös!"
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