Projekt berittene Polizei läuft weiter: Kickl trabt ab, Pferde bleiben vorerst
WIEN. Der unfreiwillige Abgang von Herbert Kickl (FPÖ) als Innenminister bedeutet nicht automatisch das Aus für dessen Lieblingsprojekt: die berittene Polizei.
Die Testphase laufe weiter, um alles andere werde sich die neue Ressortführung kümmern, hieß es aus dem Büro des scheidenden Ministers zur APA. Auch die polizeilichen Wachkatzen "Cop-Cat" und "Mieze-Leutnant" dürften ihren Job behalten.
Die Verantwortung über die berittene Polizei liegt weiterhin bei Bernhard Treibenreif, Direktor der Sondereinheit Einsatzkommando Cobra/Direktion für Spezialeinheiten. Das Oberkommando im Innenministerium wird aber künftig der ehemalige Präsident des Obersten Gerichtshofs, Eckart Ratz, haben - zumindest während der Zeit der Übergangsregierung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Fraglich ist, ob das Thema berittene Polizei tatsächlich an erster Stelle seiner Agenda steht.
Goldgruber: Berittene Polizei "ein sehr gutes Einsatzmittel"
Der von Kickl einst eingesetzte und umstrittene einstige Generalsekretär im Innenministerium, Peter Goldgruber, sagte am Montag bereits gegenüber der APA, dass die berittene Polizei "ein sehr gutes Einsatzmittel" sei. Auch glaube er, dass Österreich damit "gute Erfahrungen machen könnte".
Zuletzt ergab eine parlamentarische Anfragebeantwortung von Justizminister Josef Moser (ÖVP) an die SPÖ, dass es zwischen Juni 2018 und März 2019 zu insgesamt 16 veterinärmedizinischen Vorfällen inklusive nachfolgender Trainingsunterbrechung bei den Pferden gekommen war. Darunter fielen unter anderem Rückenprobleme, temporäre deutliche Gewichtsabnahme, lockere Kniebänder, ein Hufabszess oder auch eine Sehnenentzündung. Die Tierarztrechnung und Medikation belief sich auf knapp 5.000 Euro. Tierärztlich betreut wird auch ein lahmendes Pferd, das ein Geschenk des ungarischen Premiers Viktor Orban war. Es ist weiterhin im Bestand der "Berittenen Polizei". Für dieses Tier wurde auch "die Expertise der ungarischen Reiterstaffel herangezogen, die über langjährige Erfahrungswerte mit der Pferderasse Nonius verfügt", schrieb der zur Zeit der Beantwortung der Anfrage Noch-Innenminister Kickl.
Gesundheitliche Probleme gab es freilich auch beim zweibeinigen Personal. 44 Krankenstände der Reiterinnen und Reiter nach Dienstunfällen oder Krankheit gab es bis zum 31. März. Von den insgesamt 239 Krankenstandstagen waren 77 auf Dienstunfälle zurückzuführen.
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Offenbar wurde überprüft, ob kein Nachkomme von Waldheims Pferd dabei ist.
Alte indianische Weisheit:
Wenn du bemerkst, dass das Pferd das du reitest, tot ist - Steig ab!
Von einer Zeitung wie den OÖN, die angeblich Anspruch auf Qualität erheben, hätte ich mir eine bessere Überschrift erwartet. So kann man sich irren.
Ich denke, diesen Anspruch hat man längst aufgegeben. Siehe z.B. die noch immer abrufbare Falschmeldung von Frau Straches Umzug zu den Eltern, welche sie bereits gestern zurückwies.
Vielleicht führt das Projekt der neue Innenminister weiter. Mit Pferden kommt man schon schneller in parks, voran als mit Auto oder Fahrrad.