Parteien fordern mehr Geld für Pflege
WIEN. ÖVP schlägt Pflege-daheim-Bonus vor, FPÖ will Zahlungen erhöhen.
Im Wahlkampffinale sitzt die Geldbörse locker: Gleich mehrere Parteien ventilierten am Sonntag Vorschläge zum Thema Pflege. Sie gehen in dieselbe Richtung: Der Staat soll künftig den Betroffenen und ihren Angehörigen mehr Geld zukommen lassen.
VP-Obmann Sebastian Kurz sprach sich für einen "Pflege-daheim-Bonus" aus. Wird ein Pflegebedürftiger der Stufe drei von seinen Angehörigen zuhause betreut, so soll es dafür 1500 Euro im Jahr zusätzlich geben. Für die Stufen darunter sind 500 beziehungsweise 1000 Euro als Bonus geplant. "Die vielen pflegenden Angehörigen verdienen die volle Unterstützung des Staates", sagte Kurz.
> Video: ÖVP will „Pflege-daheim-Bonus“ für Angehörige
FP-Obmann Norbert Hofer besserte in der ORF-Pressestunde finanziell nach. Er verlangte, dass Pflegebedürftige, die daheim gepflegt und betreut werden, in allen Pflegegeldstufen ab Stufe drei 50 Prozent mehr erhalten sollen. Dies würde für die Stufe drei statt 451,8 692,7 Euro im Monat bedeuten. In der Stufe sieben kämen die Betroffenen auf 2533,4 statt 1688,9 Euro. Hofer plädierte zudem dafür, dem Thema einen größeren Stellenwert einzuräumen und ein eigenes Pflege-Staatssekretariat zu schaffen.
> Video: Norbert Hofer (FPÖ) über die Pflegefinanzierung
Die SPÖ konnte mit den neuen VP-Vorschlägen wenig anfangen. "Ein Bonus von 41 bis 125 Euro im Monat, den man auch noch selbst mit seiner Versicherung eingezahlt hat, ist unzureichend", sagte SP-Sozialsprecher Josef Muchitsch. Wichtig seien die Einrichtung von Pflegeservicestellen, bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und ein Rechtsanspruch auf Teilzeit für pflegende Angehörige.
Auch die Neos sprachen von einer verfehlten Politik: Man solle nicht über einen Bonus, sondern über ehrliche Lösungen im Pflegebereich nachdenken.
Im Juli hatten die Parteien eine jährliche Valorisierung des Pflegegelds beschlossen. WIFO-Chef Christoph Badelt warnte vor weiteren Wahlzuckerln, es brauche ein Gesamtkonzept für die Pflege.
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Für ein Pflegegeld der Stufe 1 benötigt man einen Pflegeaufwand von mehr als 65 Stunden monatlich.
Bei einer Unterstützung von 500 EUR jährlich entfallen auf ein Monat gerundet 42 EUR.
Das ergibt eine staatliche Förderung von 65 Cent pro Pflegestunde.
Soviel zum Türkisen Pflegeplan!!!
Dafür sollen wir uns noch pflichtversichern.
EXAKT. Ich stimme dir absolut zu. So ein Vorschlag kann nur von einem türkisen Populisten kommen, der die Wähler für dumm hält. Jeder, der schon einmal von Pflege betroffen war, weiß dass mit max. 1.500 Euro pro Jahr KEIN EINZIGER PFLEGEFALL zu Hause bleibt. Damit wird kein einziges Problem gelöst.
Die Abgehobenheit, Ignoranz und Dummheit des Kurz und seiner türkisen ÖVP ist unübertroffen!!!
Während der Regierungszeit gab es keine Initiativen der ÖVP und FPÖ das Pflegegeld für Personen die zu Hause betreut werden zu erhöhen; und der jetzige Vorschlag 1.500 pro Jahr ist auch lächerlich. Die Heimkosten sind mehr als das doppelte so viel Aufwand. Pfui Teufel mit diesen Politiker: zuerst nix tun und 14 Tage vor der Wahl "Versprechen" heucheln.
Lieber Herr Kurz,
die volle Unterstützung des Staates für
pflegende Angehörige schaut anders aus
als 1500 € Bonus im JAHR !
Wieviel kostet denn dem Staat ein Pflegeplatz
im Seniorenheim ?
Wieviel darf es alternativ zu Hause im
familiären Umfeld, in Eins-zu-eins- Betreuung kosten ?
Warum gibt es keine Anpassung der
Pflegepersonalberechnung in allen Bereichen
der Pflege an die neuen Verhältnisse
( - Aufnahme in ein Pflegeheim erst ab Stufe 4,
wobei viele der BewohnerInnen an Demenz leiden) ?
Stimmt es, dass in einigen Heimen pro
Nachtdienst 1 Pflegekraft für 70 !!! Bewohner
zuständig ist ?
Diese Umstände und Zustände sollten dringendst
hinterfragt und behoben werden, bevor Sie mit
irgendwelchen Wahlzuckerln hausieren gehen !
Fehlt nur noch, dass dieser Pflegebonus auch so an das Einkommen gekoppelt wird, wie der Familienbonus: wer mehr verdient, kriegt mehr. Wer zu wenig verdient, kriegt gar nichts.
Siehe da, siehe da,
die vielversprechenden Wahlversprechen sind da !
Nachdem in der Politik jahre- und jahrzehntelang
das Thema Pflege ignoriert wurde,
weil dort ja eh alle so froh sind, sinnstiftend,
aus reiner Nächstenliebe Tag und Nacht
zum Hungerlohn arbeiten zu dürfen,
interessieren sich plötzlich alle Parteien dafür.
Jetzt, wo scharenweise Pflegekräfte in
menschenfreundlichere Branchen abwandern
und händeringend um "Florence Nightingales"
aus aller Herren Länder geworben wird,
werden plötzlich alle wach.
Siehe da, der beste Vorschlag scheint es zu sein,
Pflegebedürftige an den eigenen Familienverband zu
"retournieren" und damit die öffentliche Hand,
sprich das Budget, zu entlasten.
Das wird sich in den seltensten Fällen
verwirklichen lassen. Welche Familie kann es sich
denn leisten, mit nur einem Verdiener in der Familie
auszukommen ? Abgesehen davon ist die Pflege
(zB. eines Demenzkranken ) kein Honiglecken.
Und das sollen wir uns noch selbst bezahlen, indem wir verpflichtet werden, uns bei Herrn Löger und Konsorten zu versichern.
Die Grünen plakatieren in Oberösterreich eine "saubere Politik".
Diese saubere grüne Politik stinkt von Wien bis nach Oberösterreich.
Pflege daheim würde aber auch voraus setzen, dass alte Eltern und Kindern (und wohl auch deren Kinder) alle brav unter einem Dach leben.
Eh toll... aber diese Zeiten sind lange vorbei. Heute lebt und stirbt man nicht mehr am Ort der Eltern, die neue Generation ist mobiler, internationaler,..
Meine Eltern wohnen eine Autostunde weg, meine Schwiegereltern detto (in eine andere Richtung)...
Kurz gibt sich in Sachen Pflege wie ein Vollpfosten?
Für diesen Denkansatz bekommt er von mir ein Gehalt von bestenfalls € 1.500,00 im Jahr und keinesfalls meine Wählerstimme!
Wer die Last der Pflege zu tragen hat, muss sich von Kurz nicht auch noch verarschen lassen!
ich gebe KURZ Vorschlag recht
er hat meinen Vorschlag die Pflicht -Pflegeversicherung bei Sozialversicherungen anzusiedeln umgesetzt.
Hofer ist dagegen , WARUM ?
@PEPONE! Was ich in allen Atikeln, Diskussionen u. Kommentaren nicht erfahren konnte: Ist eine angedachte Pflege"versicherung" eine Sofortleistung im Anlassfall auch für die Menschen im biblischen Alter oder eine Vorausabsicherung für die jüngere, beitragsleistende, d.h. erwerbstätige Generation ?