ÖVP und Grüne gegen Krakers Absetzung
WIEN. In den Fraktionsverhandlungen um die Neuregelung der Parteifinanzen tut sich die nächste Konfliktlinie auf.
Die SPÖ verlange de facto die Absetzung von Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker, denn sie wolle die Funktion mit Inkrafttreten der Neuregelung sofort neu ausschreiben, kritisierten ÖVP und Grüne gegenüber der APA. Diese Bedingung habe man bei den Verhandlungen am Donnerstag entschieden abgelehnt. Die SPÖ bestätigte die Forderung, man wolle weiter verhandeln.
Weitere Verhandlungen mit der SPÖ
Beschlossen werden soll die Novelle zum Parteiengesetz und weitere Neuregelungen kommende Woche im Nationalrat. Einige Punkte brauchen eine Zweidrittelmehrheit (und damit die Zustimmung von SPÖ und/oder FPÖ), darunter der neue Bestellungsmodus der RH-Präsidentin, der in er Verfassung verankert ist, sowie die erweiterten Einschaurechte des Rechnungshofs in die Parteifinanzen. ÖVP und Grüne verhandelten daher am Donnerstag mit den Sozialdemokraten, die Freiheitlichen hatten abgesagt.
ÖVP-Chefverhandler Andreas Ottenschläger zeigte sich über die SPÖ irritiert. Man habe viele Forderungen der Opposition sowie aus den Begutachtungsstellungnahmen aufgegriffen, der Initiativantrag der Regierungsfraktionen sei auch schon überarbeitet worden. "Unser Ziel ist, einen möglichst fairen Wettbewerb zwischen den Parteien zu schaffen", erklärte er. Es gehe um Transparenz und das Ausschließen von Umgehungen. "Allerdings ist es für mich vollkommen unverständlich, warum die SPÖ nun auf einem Vorschlag beharrt, der dazu führt, dass die amtierende Rechnungshof-Präsidentin abgesetzt wird. Das ist nicht zielführend. Wir wollen mit den konstruktiven Kräften der Opposition dennoch im Gespräch bleiben und hoffen weiterhin auf eine Einigung mit möglichst breiter Zustimmung."
Ablehnung äußerte auch Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer. "Die Bedingung der SPÖ, die aktuelle Präsidentin des Rechnungshofes Margit Kraker de facto abzusetzen, ist für mich inakzeptabel, und wir werden ihr keinesfalls nachkommen", unterstrich sie: "Ich schätze Margit Kraker als unbestechliche, unabhängige und gewissenhafte Präsidentin des obersten Kontrollorgans der Republik, sie ist für zwölf Jahre gewählt und soll ihre wichtige Arbeit selbstverständlich weiter fortsetzen." Dennoch stellte sie das Bemühen um eine gute Lösung bis zum Plenum in Aussicht und hob vor allem die Beiträge der NEOS positiv hervor.
Der SPÖ-Klub versuchte die Sache herunterzuspielen. "Es hat rechtstechnische und demokratiepolitische Logik, dass bei einer Kompetenzerweiterung auch der Legitimationsgrad für die Spitze des Rechnungshofes erhöht wird", hieß es in einer Stellungnahme an die APA: "Das ist keinesfalls Misstrauen gegenüber der amtierenden Präsidentin, sondern demokratie- und rechtspolitisch schlüssig. Wir werden diese und weitere Punkte des Pakets zur Parteientransparenz weiterverhandeln."
Leichtfried: "Kraker steht vollkommen außer Streit"
SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried wiegelte auch persönlich ab. "Margit Kraker steht vollkommen außer Streit. Es hat aber demokratiepolitische und rechtspolitische Logik, dass bei Kompetenzerweiterung auch der Legitimationsgrad für die Spitze des Rechnungshofs erhöht wird. Das Ergebnis wäre eine gestärkte Präsidentin Kraker und ein gestärkter Rechnungshof", ließ er wissen. Man wolle eine Übergangsregelung, damit Kraker wiedergewählt werden könnte, hieß es im Klub - in der Verfassung ist das nämlich nicht vorgesehen.
Die NEOS ließen das nicht gelten. Die SPÖ boykottiere "mit einer schier unglaublichen Volte" auf den letzten Metern ein neues, ordentliches Parteiengesetz. "Die heute in den Verhandlungen von der SPÖ aufgestellte Forderung nach einer Abwahl der Rechnungshofpräsidentin ist vollkommen jenseitig", so NEOS-Klubvize Niki Scherak in einer Aussendung: "Eindeutiger kann die SPÖ nicht zeigen, dass sie Transparenz und gläserne Parteikassen scheut wie der Teufel das Weihwasser." Kraker und der RH stünden für klare Kontrollarbeit und Transparenz: "Die SPÖ ist offenbar dagegen." Auch Grünen-Rechnungshofsprecher David Stögmüller zeigte sich fassungslos und attestierte der SPÖ "durchschaubare Chuzpe".
Im Rechnungshof selbst kommentierte man den SPÖ-Vorstoß schmallippig. "Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker geht davon aus, dass ihre Funktionsperiode - wie in der Verfassung vorgesehen - zwölf Jahre beträgt. Für andere Überlegungen besteht kein Anlass", ließ Sprecher Christian Neuwirth via Twitter wissen und versah dies mit den Hashtags "#Überparteilich #Unabhängig #Objektiv".
Obwohl sie noch nicht an der Macht ist, will Rendi-Wagner bereits den Rechnungshof Rot einfärben.
Was will die SPÖ vor dem Rechnungshof verbergen, weil sie die Auswechslung der Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker verlangt, um ihre Blockade des neuen Parteientransparenz-Gesetzes aufzugeben.
Ob die ehemalige Büroleiterin von LH Schützhöfer wirklich so überparteilich agiert?
Die SPÖ hat die Transparenz und Prüfungsmöglichkeit der Parteifinanzen sehr lange verhindert und es wird wohl gute und konkrete Gründe haben, die sehr konsequente Chefin des RH los zu werden und durch ein Kuscheltier - möglichst mit Gewerkschaftsnähe - zu ersetzen.
Meint also der schwürkise Multinicker Suppenheld. Es stellt sich die Frage, was er bspw.
DonMartin
HumpDump
Vollhorst
spoe
und
Superheld
dazu noch so sagen lässt....
KLETTERMAXE (7.869 Kommentare)
die sehr konsequente Chefin des RH
Konsequente SCHWARZE Chefin des RH
Über Jahre weg im Schwarzen Dunstfeld als unabhängig zu bezeichnen ist nicht nur äußerst dreist sondern schon eine Frechheit!
und was haben die Grünen wieder bekommen für diese Aussage der Maurerin?
den bei der Bestellung der RH Chefin haben die Grünen noch geschäumt
Zitat:
die damalige Grünen-Chefin Eva Glawischnig gab sich sehr irritiert