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Österreich verhängt Reisewarnung für Kroatien

Von nachrichten.at/apa   14.August 2020

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen in dem Land bzw. immer mehr Coronafällen mit Kroatien-Bezug in Österreich gilt ab Montag erneut eine Reisewarnung für Kroatien. Urlauber, die sich derzeit in Kroatien befinden, werden dringend aufgerufen heimzukehren. Weitere Details würden derzeit mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt, hieß es am Freitag aus dem Außenamt.

Kroatien hatte am gestrigen Donnerstag eine Rekordzahl an Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. 180 Menschen infizierten sich innerhalb von 24 Stunden mit dem SARS-CoV-2-Virus. Laut Johns Hopkins Universität wurden in Kroatien bisher 6.050 positive Corona-Fälle gezählt, 161 Personen sind demnach mit oder an dem Virus verstorben.

Wilde Partynächte trotz Corona

Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Neuinfizierten bei rund 30 Jahren. Warum das so ist, legen folgenden Videoaufnahmen nahe: In kroatischen Nachtklubs, etwa in Novalja, wird gefeiert, als gäbe es keine Pandemie. Von Schutzmasken und vor allem Sicherheitsabstand keine Spur: 

Weltweit gilt weiterhin zumindest der Reisehinweis der Stufe 4 ("Hohes Sicherheitsrisiko"), generell wird also von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten.

Stelzer begrüßt Reisewarnung

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) begrüßt vom Außenministerium veröffentlichte Reisewarnung für Kroatien. "122 Neuinfektionen gibt es in Oberösterreich in den vergangen vier Tagen insgesamt. Alleine 40 Infektionen davon lassen sich in Oberösterreich auf die kroatische Urlaubsregion Makarska zurückführen. Daher danke ich der Bundesregierung für die rasche Reaktion, eine Reisewarnung zu verhängen", so Stelzer in einer Aussendung am Nachmittag.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP)

Ein Überblick über die derzeit geltenden Reisewarnungen für Österreicher:

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie gelten (inklusive Kroatien) Reisewarnungen für 32 Staaten bzw. zwei Teilregionen weltweit.

In Europa sind das neben Kroatien und dem spanischen Festland die EU-Länder Bulgarien, Rumänien, Portugal und Schweden sowie Albanien, Bosnien-Herzegowina, der Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, die Republik Moldau, Russland, Serbien, die Türkei, die Ukraine und Weißrussland (Belarus).

Außerhalb Europas warnt das Außenministerium wegen der Pandemie weiterhin vor Reisen nach Ägypten, Bangladesch, Brasilien, Chile, Ecuador, Indien, Indonesien, in den Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Peru, Philippinen, Senegal, Südafrika und in die USA sowie in die chinesische Provinz Hubei.

Abgesehen von der Pandemie warnt das Außenamt außerdem vor Reisen nach Afghanistan, in den Irak, in den Jemen, nach Libyen, nach Niger, Mali, Somalia, in den Südsudan, nach Syrien und in die Zentralafrikanische Republik. Grundsätzlich rät das Außenministerium aufgrund der Coronakrise "dringend von allen nicht notwendigen" Auslandsreisen ab.

Eine Reisewarnung berechtigt zu einem kostenlosen Storno einer gebuchten Reise. Eine Reisewarnung ist aber kein Reiseverbot. Sollte allerdings eine Rückholaktion aus einer Region oder einem Land durchgeführt werden, wo es eine ausdrückliche Reisewarnung gibt, können die Reisenden an den Konsularkosten beteiligt werden.

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16 Kärntner nach Kroatien-Reise infiziert

16 der insgesamt 22 Personen, die am (gestrigen) Donnerstag in Kärnten positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, weisen einen direkten Kroatien-Bezug auf. Wie Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) am Freitag vor Journalisten sagte, seien es besonders viele junge Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten - 80 Prozent der 22 sind 19 bis 25 Jahre alt.

Regional eingrenzen, wo in Kroatien sich die Kärntner Rückkehrer angesteckt hatten, könne man nicht, informierte Prettner weiter: "Es waren unterschiedliche Orte, von wo sie zurückgekommen sind." Nachdem besonders viele junge Leute infiziert sind, geht sie aber davon aus, dass möglicherweise in Feierlaune die Distanz-Regeln nicht eingehalten worden sind. Reiserückkehrer aus Kroatien sollten generell ihren Gesundheitszustand beobachten und beim Auftreten von Symptomen sofort um einen Test ansuchen.

Gesundheitschecks an Südgrenze gefordert

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) fordert angesichts steigender Corona-Infiziertenzahlen durch Balkan-Rückkehrer "Gesundheitschecks an allen österreichischen Südgrenzen". "Hier besteht Handlungsbedarf", sagte Platter im APA-Gespräch. Es gelte, einen "weiteren unkontrollierten Anstieg in Österreich zu verhindern und die Bildung neuer Cluster zu unterbinden".

Indes begrüßte Platter die von der Bundesregierung verhängte Reisewarnung für Kroatien. Eine solche hatte der Landeshauptmann am Donnerstag im APA-Interview zur Diskussion gestellt. Diese sei notwendig, meinte Platter am Freitag, denn der in ganz Österreich zu verzeichnende Anstieg der Infektionen sei zu einem großen Anteil auf Rückkehrer vom Westbalkan und Kroatien zurückzuführen. "Die Infektionsketten in den betroffenen Regionen müssen auch in Österreich die Alarmglocken läuten lassen", so der Landeschef.

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24. April 2024