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Bildung: Wünsche an die neue Regierung

13.November 2019

Ein eigenes Ministerium und mindestens zwei Prozent des BIP (derzeit 1,5 Prozent, Anm.) - diese Forderungen stellt die ÖH in einem am Mittwoch vorgestellten Forderungskatalog an die künftige Regierung. In diesem finden sich auch die klassischen ÖH-Anliegen wie die Abschaffung aller Zugangsbeschränkungen. "Diese sind immer sozial selektiv", begründete die stellvertretende ÖH-Vorsitzende Dora Jandl (Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ) bei einer Pressekonferenz. Studiengebühren müssten abgeschafft und auf Prüfungsgebühren verzichtet werden, so Jandl weiter. Die Hochschülerschaft wünscht sich zudem ein einheitliches Studienrecht und eine Neugestaltung der Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP). In dieser müssten Studenten vor allem über die Möglichkeiten an der Hochschule informiert werden, so Jandl: "Im Mittelpunkt stehen muss das System Hochschule oder eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, nicht das Hinausprüfen." ÖH-Vorsitzende Adrijana Novakovic (Grüne und Alternative Studierende) verlangte ein österreichweites Studierenden-Ticket für den öffentlichen Verkehr um 360 Euro pro Jahr sowie den Ausbau der Radinfrastruktur. 

Bildungsforscher fordern Rücknahme

Die Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) ruft die Regierungsverhandler zu einem "Rückbau lernhinderlicher Bildungsmaßnahmen" auf. Dazu zählt sie die Wiedereinführung der verpflichtenden Notengebung in den ersten Volksschuljahren, Sitzenbleiben in der Volksschule, Leistungsgruppen in der Neuen Mittelschule (NMS) sowie verpflichtende Deutschklassen. Also eigentlich alle bildungspolitischen Maßnahmen der vorherigen Regierung. 

Auf Basis von Ziffernnoten "Notenwahrheit" zu erwarten, sei eine "Illusion", so die Bildungsforscher "Und von Klassenwiederholungen in der Volksschule sind keine positiven Effekte zu erwarten." Stattdessen plädieren sie für sogenannte formative Assessments (regelmäßige unbenotete Erhebungen des Lernstands, Anm.) bzw. kompetenzorientierte oder differenzierte verbale Beurteilungen.

Auch an der Wiedereinführung von Leistungsniveaus bzw. Leistungsgruppen in der NMS lässt die ÖFEB kein gutes Haar. Kinder und Jugendliche mit unterschiedlicher Lernvoraussetzung und Förderbedarf sollten grundsätzlich gemeinsam unterrichtet werden und nur temporär individuell abgestimmte Fördermaßnahmen außerhalb des Klassenverbandes erhalten. Außerdem müssten Maßnahmen gesetzt werden, "die einer frühzeitigen Aufteilung der Kinder in unterschiedliche Schullaufbahnen entgegenwirken". Die Frage der Gesamtschule dürfe man dabei nicht ausklammern.

Über die Form der Deutschförderung wiederum sollten die einzelnen Schulstandorte selbst entscheiden. Die verpflichtende Einführung eigener Deutschförderklassen für Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse reduziere Interaktionen und soziale Kontakte mit deutschsprechenden Mitschülern.

 

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25. April 2024