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Neuer FP-Obmann Hofer: "Wir werden niemals wieder an uns selbst scheitern"

Von Annette Gantner, 16. September 2019, 00:04 Uhr
Neuer FP-Obmann Hofer: "Wir werden niemals wieder an uns selbst scheitern"
Hofer erhielt nach seiner Wahl von Haimbuchner ein Modellflugzeug als Symbol für den "Überflieger FPÖ". Bild: APA

GRAZ. In Graz wurde Hofer mit 98,25 Prozent gewählt, er will die Partei auf Platz eins führen.

Vor der Grazer Messehalle wartete die Blasmusik, vereinzelt demonstrierten Tierschützer, als am Samstag um zehn Uhr die FP-Delegierten einzogen, um Norbert Hofer zum neuen Obmann zu küren. Es war ein Parteitag, der so knapp vor der Wahl Geschlossenheit signalisieren sollte. Von einem "Aufbruchsparteitag" sprach Hofer in seiner einstündigen, frei gehaltenen Rede.

Seine Ziele wirken ehrgeizig. "Ich trete nicht an, um Obmann einer Partei zu werden, die sich mit dem zweiten oder dritten Platz zufriedengibt", sagte Hofer. Die Messlatte seien die 2,2 Millionen Wähler, die ihn gerne als Bundespräsidenten gesehen hätten. Er kündigte eine Verbreiterung der Partei an: inhaltlich um Themen wie Umweltschutz, Pflege und Tierschutz, zudem sollen die Freiheitlichen in den Vorfeldorganisationen von Hochschülerschaft bis Arbeiterkammer stärker Fuß fassen. Die FPÖ sei am Land erfolgreich, man müsse aber auch in den Städten gewinnen, mahnte er.

"Böse Falle" Ibiza

Die FPÖ sei wie einst nach Knittelfeld auch jetzt selbst verantwortlich für die Situation, in der sie sich befinde. "Wir werden niemals wieder an uns selbst scheitern", versprach Hofer. Wirklich reflektiert wurde nicht. Das Ibiza-Video nannte er eine "böse Falle". Sein Vorgänger Heinz-Christian Strache, der nicht nach Graz gekommen war, wurde von Hofer noch einmal gewürdigt. "Du hast für diese Partei Unglaubliches geleistet. Ich bitte um einen Applaus."

Immer wieder baute der 48-Jährige auch Privates ein: Er erzählte, dass seine Schwester mit 16 Jahren an Krebs gestorben sei, dass er bei seiner ersten FP-Sitzung in Eisenstadt gleich zum Organisationsreferenten ernannt worden war, und er überraschte die Anwesenden mit seinem Bekenntnis, nun Vegetarier zu sein.

Hofer beteuerte, dass er die FPÖ wieder in eine Koalition mit der ÖVP führen wolle. Als Forderungen nannte er den Ausbau der direkten Demokratie, die Abschaffung der ORF-Gebühren, mehr Geld für das Bundesheer und freie Hand bei personellen Besetzungen. Er werde dafür kämpfen, dass Herbert Kickl wieder Innenminister werde. "Ich bin bereit, für euch durch dick und dünn zu gehen", sagte Hofer zum Schluss. Die Delegierten dankten es mit Bravorufen und Standing Ovations.

In den anschließenden Wortmeldungen leisteten die Landesparteichefs Treueschwüre. Vor der Halle sammelten sich Trauben an Delegierten, um zu rauchen, für Hungrige gab es Frankfurter.

Als Kickl ans Rednerpult trat, füllte sich der Saal wieder. Er schleuderte seine Sager – viele unter der Gürtellinie – in die Halle, phasenweise erhielt er mehr Zwischenapplaus als Hofer. "Wir sind seit Knittelfeld gegen jeden Spaltpilz immun", versicherte er. Hofer sei der richtige Mann am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt. ÖVP und SPÖ warf er vor, dass Österreich ein "Triple-A" habe – dies stehe aber für "aggressive afghanische Asylwerber". Grapscher hätte die Republik mit dem Oberschwammerl schon genug, da brauche es nicht noch Asylwerber, sagte er in Richtung Peter Pilz. Und Werner Kogler tanke, obwohl Grüner, selber gerne. Zum Schluss mahnte Kickl ein "hervorragendes Ergebnis" für Hofer ein.

Hofer sollte ein solches auch bekommen. Von den 806 Delegierten wählten ihn 98,25 Prozent. Strache hatte 2017 98,7 Prozent erhalten. Oberösterreichs FP-Chef Manfed Haimbuchner übergab Hofer als Geschenk noch ein Modellflugzeug und damit den "Startknüppel für den Überflieger FPÖ".

Beschlüsse

Beim Parteitag wurden die Stellvertreter in offener Abstimmung und in einem Block einstimmig gewählt. Es sind dies Herbert Kickl, Manfred Haimbuchner (Oberösterreich), Marlene Svazek (Salzburg), Mario Kunasek (Steiermark), Gernot Darmann (Kärnten) und Abgeordneter Harald Stefan.

Beschlossen wurde auch der Leitantrag, der ein klares Bekenntnis der FPÖ zur Umsetzung des VP-FP-Regierungsprogramms umfasst. Der Parteichef erhält zudem ein Durchgriffsrecht, das ihm erlaubt, Mitglieder aus der Partei auszuschließen oder zu suspendieren.

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Autorin
Annette Gantner
Redakteurin Innenpolitik
Annette Gantner

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18  Kommentare
18  Kommentare
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walterneu (4.715 Kommentare)
am 17.09.2019 21:42

Neuer FP-Obmann Hofer: "Wir werden niemals wieder an uns selbst scheitern"
Das sieht man, dass hat er Recht hat. Wenn man Blau ist, schuetzt der Intelekt vor Selbstkritik und daher schliesst man auch ein scheitern aus.

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Gelesen (718 Kommentare)
am 16.09.2019 09:48

Wenn Sie ihre Versprechen einhalten würden, und nicht gegen die Bevölkerung handeln, könnte ja etwas daraus werden. Aber so geht es Ihnen auch nur um Posten in der Politik.

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 16.09.2019 09:26

Leider sind ausser den Rechten keine Parteien glaubwürdig beim Thema der Kontrolle der Einwanderung. Wer immer die Einwanderung aus dem Orient und aus Afrika wirklich abstellen will, wird aber politisch und medial erbarmungslos verfolgt.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 16.09.2019 09:23

Die FPÖ ist eine Partei, welche nach zu vielen Seiten offen ist.
- Die stark zunehmende Zahl der Nazianhänger.
- Die mit rechtem Gedankengut.
- Die einfach gegen Ausländer jeglicher Art sind.
- Die über alles unzufriedenen.
- Die mit sich selber unzufriedenen.
- Die, welche sich im Führer der FPÖ einen Erlöser von allem Übel suchen.
Genau das sind die Wähler der Freiheitlichen Partei Österreich. Einer Partei, welche nach allen Seiten hin offen sein will, um in allen Bereichen nach Wähler zu fischen.
"Wer nach allen Seiten offen ist, der kann nicht ganz dicht sein!"
Genau diese Undichtheit kommt dann in den Einzelfällen, den Ibizafällen, den Raufereien, der fehlenden Moral, laufend hervor. Würde die Partei Konsequenzen bei all diesen Fällen ziehen, kämen ihr mit der Zeit alle Wähler abhanden.

Einer der all diese Unterschiede noch zusammenhalten konnte, HC-Strache ist ihnen abhandengekommen. Genau dieses Fehlen der Figur Strache, wird mir Sicherheit das nächste eigene Scheitern sein.

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magni (1.361 Kommentare)
am 16.09.2019 09:42

Als Basti-Adept ist das eben ihre Sicht der Dinge, sie sei ihnen unbenommen.

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KritischerGeist01 (4.927 Kommentare)
am 16.09.2019 08:41

"Wir werden niemals wieder an uns selbst scheitern."

Das haben sich Haider 1986 und Strache 2002 sicher auch gedacht. Die Geschichte belegt somit, dass die FPÖ immer unrecht hat.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 16.09.2019 08:43

Zumindest ist dieser Ausspruch das erste Eingeständnis, dass man selbst Schuld an der Misere hat.

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KritischerGeist01 (4.927 Kommentare)
am 16.09.2019 09:06

Das glaubst du wirklich, oder?
Nun ja, man kann sich alles schön reden. Oder man ist einfältig und vergisst, dass Selbstkritik in Wahlzeiten ausschließlich für Medien und Wähler gedacht ist. Die Zukunft wird zu 100 % belegen, dass von freiheitlichen Versprechungen nichts zu halten ist. Warum ich das weiß? Die Vergangenheit hat's bewiesen.

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hn1971 (2.003 Kommentare)
am 16.09.2019 07:57

Wers glaubt wird selig zwinkern

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 16.09.2019 07:53

Sag niemals nie!

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xerxes (3.689 Kommentare)
am 16.09.2019 05:26

Der große Fehler der SPÖ: Sie hat sich mit der Ibiza-Skandal-Partei FPÖ verbündet und den erfolgreichen Kurz gestürzt. Das verstehen die Österreicher nicht, das wollen sie nicht, das ist gegen jede Vernunft. Dafür werden Rendi-Wagner, Drozda und Genossen vom Wähler am 29. September bestraft und es kommt zum GRÖWAZ (=Größte Wahlniederlage aller Zeiten)

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oblio (24.784 Kommentare)
am 16.09.2019 06:11

Erfolgreicher Kurz??
Dieser Selbstdarsteller und Dampfplauderer ist eine Gefahr für unser Land!
Er hat mit seinen blauen Partnern die Demokratie gefährdet und die teuren Neuwahlen zwei Mal provoziert! Wie blind sind österreichische Wähler, wenn sie dieser türkisen Abspaltung noch ihren Schmonzes abnehmen!
Schwarz-türkis ist unwählbar, blau sowieso und rot kaum besser!

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 16.09.2019 06:27

Ein Skandal war, dass sich Kurz mit denen Ina Bett gelegt hat. Ist, dass er jetzt davon spricht, dass ihn Einzelfälle gestört hätten, aber er damals nicht gehandelt hat. Und wird sein, um so wie die ÖVP zu argumentieren, dass er sich wieder mit denselben ins Bett legen wird, seinen Lehrmeistern und Garanten, dass auch er Bedeutung haben kann, der er sonst nicht gewachsen ist.

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KritischerGeist01 (4.927 Kommentare)
am 16.09.2019 08:51

@ Xerxes: Hat die ÖVP-Zentrale in Oberösterreich heute wieder den Auftrag, alle Anderen anzupatzen? Wie üblich? Aber wir wissen ja mittlerweile, was wir von deinen Beiträgen halten dürfen ...

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linz2050 (6.580 Kommentare)
am 16.09.2019 00:21

" ... Ah B'soffene G'schicht ... " der FPÖ Parteitag! Denn nüchtern können sie sich nicht einmal selbst in den Spiegel schauen!

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magni (1.361 Kommentare)
am 16.09.2019 05:13

Derart frustriert ob des sozialistischen Niedergangs?

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 16.09.2019 06:22

Noch nicht wieder bewusst, nach dieser blauen Vernebelungsaktion, dass die Roten klar vor den Blauen liegen?

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magni (1.361 Kommentare)
am 16.09.2019 07:45

aja stimmt, gewaltige 2% und das trotz dauerbashing in diversen medien. ich bin beeindruckt.

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