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Nach der Amazonas-Synode in Rom: "Die Männerkirche muss aufwachen"

Von René Laglstorfer, 29. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Nach der Amazonas-Synode in Rom: "Die Männerkirche muss aufwachen"
Papst Franziskus bei der Schlussmesse der Amazonas-Synode Bild: APA/AFP/ANDREAS SOLARO

LINZ / ROM. Führende Vertreter der Diözese Linz sehen auch Auswirkungen auf Oberösterreich

Seit einem halben Jahrhundert wird in der katholischen Kirche diskutiert, ob die viri probati, also bewährte verheiratete Männer, zu Priestern geweiht werden sollen. Der aktuelle Linzer Bischof Manfred Scheuer hatte bereits im Jahr 2005 bei der Bischofs-Synode in Rom diesen Vorschlag eingebracht – vergeblich.

Nun hat sich die Amazonas-Synode, bei der Kirchenverantwortliche vor allem über die Rechte der indigenen Bevölkerung und den Umweltschutz im Amazonas-Gebiet diskutierten, mit knapper Zweidrittelmehrheit dafür ausgesprochen, die "Kriterien und Voraussetzungen zu schaffen, um geeignete und von der Gemeinde anerkannte Männer zu Priestern zu weihen". Sie sollen ihre "legitime und stabile Familie beibehalten können", wie es am Ende des 30-seitigen Synoden-Papiers heißt. Die OÖN berichteten. "Wenn sich Papst Franziskus diesem Votum anschließt, dann ist das eine historische Entscheidung", sagt Gabriele Eder-Cakl, Pastoralamtsdirektorin der Diözese Linz.

Wunsch nach Frauen-Diakonat

Die mögliche Öffnung des Priesteramts als Ausnahme von der rund 1000-jährigen Regel des Zölibats soll laut Synode nur regional in den "entlegensten Zonen des Amazonasgebiets" gelten, könnte aber auch auf "universaler" Ebene angegangen werden, wie es heißt. Eder-Cakl ist zuversichtlich: "Dieses Ergebnis kann auch auf unsere Diözese Linz wirken. Der Papst sagt ja immer: ,Macht mir mutige Vorschläge’." Erst im vergangenen Herbst hatte Bischof Scheuer in einem Brief an Papst Franziskus von einem "unüberhörbaren Rumoren in der Diözese bei der Frage nach der Öffnung von Priester- und Weiheämtern" geschrieben.

Eher einen Dämpfer brachte die Synode bei der möglichen Weihe von Frauen zu Diakonen. Dieses Thema vertagten die 181 stimmberechtigten Männer erneut (die mehr als 30 weiblichen Synoden-Teilnehmer waren nicht stimmberechtigt). Es solle lediglich darüber nachgedacht werden, dazu noch einmal eine päpstliche Kommission einzuberufen. Anfang des Jahres hatte eine Kommission des Vatikans aus historischen Gründen das Frauen-Diakonat ausgeschlossen. Nun könnte es neue Kommissionsmitglieder geben, die sich der Meinung von führenden Vertretern der Kirche in Oberösterreich anschließen könnten. "Für mich ist klar, dass auch Frauen hohe Positionen in der Kirche einnehmen und Sakramente spenden sollten. Die Männerkirche muss aufwachen", sagt Generaldechant Slawomir Dadas. Deutlich äußert sich auch Eder-Cakl, die den "Zukunftsweg" der Diözese leitet: "Ich wünsche mir das Frauen-Diakonat wirklich sehr, weil die Dringlichkeit da ist. Wir müssen die besonderen Begabungen und Fähigkeiten der Frauen und das, was sie leisten, in allen Bereichen schätzen. Junge Leute können überhaupt nicht nachvollziehen, warum wir als Kirche da Unterschiede zwischen Mann und Frau machen."

Entscheidung im Frühjahr 2020

Wie unterschiedlich die Synoden-Ergebnisse gelesen werden können, zeigen zwei konservative Priester aus Oberösterreich, die die Weihe verheirateter Männer kritisch sehen und anonym bleiben wollen. Sie sehen als wesentliche Aussage in dem Papier ein "Ja der Bischöfe zum Pflichtzölibat", der sich bewährt habe. Außerdem habe es schon bisher verheiratete Priester gegeben, wenn diese zuvor von anderen Religionen übertraten.

Der Papst dürfte im Frühjahr in seinem Schreiben zur Synode Tatsachen schaffen und die Priesterweihe von verheirateten Männern zumindest regional zulassen.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer

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33  Kommentare
33  Kommentare
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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 29.10.2019 11:24

Auf der 3. Seite der OÖN heute finden wir diesen Artikel ganz groß und darunter einen kleinerer Bericht über die "13. Linzer Religionsgespräche" vorigen Donnerstag in der KTU. Die Dame und die Herren am Podium vertraten hard-core linksgrünes Gedankengut, so in die Richtung "den österreichischen Sozialstaat müssen wir der ganzen Welt öffnen". Diese meiner Ansicht nach katastrophale politische Linie des herrschenden Amtskirchentums halte ich für einen wesentlichen Grund für den Niedergang, der sich in den statistischen Kurven darüber ausdrückt.

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 29.10.2019 11:38

"Hardcore-Linksgrünes Gedankengut" ist lustig, da doch die Grünen eine sehr atheistisch-humanistisches Weltbild vertreten.

Ihre Wahrnehmung könnte daher kommen, daß Sie (wie schon andernorts geoutet) aus der menschenverachtenden klerikal-faschistischen Ecke (kreuz.net & Co) kommen, und für diese Katholiban ist ja selbst das zweite Vatikanum " "Hardcore-Linksgrünes Gedankengut"

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hn1971 (1.989 Kommentare)
am 29.10.2019 12:11

Da schließ ich mich an!

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.10.2019 18:08

> atheistisch-humanistisches Weltbild

issa Oxy-moron

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 29.10.2019 18:11

nicht unbedingt.. man kann auch Atheist sein und kein Humanist..... z.B. als Nationalist, Rassist etc.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 29.10.2019 11:20

Die rk Kirche denkt global und in Jahrhunderten. Die hat ihre "Märkte" längst woanders als in Europa. Und dort gibts weder Priester- noch Männermangel.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.10.2019 17:37

> Und dort gibts weder Priester- noch Männermangel.

In Südamerika setzen die Sektierer der r.k.Kirche schwer zu. Besonders die Pfingstler, die kaum was mit dem Glauben zu tun haben aber viel mit dem Vereinsleben.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 29.10.2019 11:15

Die r.kath. Kirche macht im übertragenen Sinn folgendes:

Sie ist ein Komapatient bzw. schon scheintot (zumindest in Mitteleuropa) und überlegt sich im Ernst ganz genaue Regeln, nach denen sie ihrem scheintoten Körper dort und da ein winziges Pflaster auf wohldefinierte Körperstellen klebt.

Und dabei hofft sie, dass das sie selbst (den Koma-Patienten) wieder zu blühendem Leben verhelfen möge.

Das geht deshalb, weil die greisen Männer in Rom noch immer viel Geld zu verprassen haben und viel Macht ausüben können (zumindest im engsten Umfeld).

Sie haben aber nicht einmal mehr genügend junge Verkündiger, um ihre Lehre zu verkündigen und um die Basis-Arbeiten (Messe lesen, Begräbnisse, Taufen, etc.) vorzunehmen.

Und jene, an denen sie ihre Arbeit verrichten (Kirchgänger) sind auch im Durchschnitt im Pensionsalter.

Die Kirche vergreist von den Funktionären und von den aktiven Mitglieder her. Da hilft nichts mehr!

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.10.2019 17:45

> Sie haben aber nicht einmal mehr genügend junge Verkündiger

Achwas, die jungen sind dem Empathieschmäh aufgesessen. Die halten die Kirche selber für eine Caritas.

Sie müssten ja nur in einen Orden eintreten: Ora et labora. Aber dafür sind sie sich zu fein. Ich war mir auch zu fein, das Gehorsamsgelübde hätte ich nicht hingekriegt.

So wie du grad geschrieben hast, müssten alle Leute die Kirche mit einem Kloster verwechseln. So ist es auch!

"Der Staat sind wir alle" sagt der Staatssekretär.
"Die Kirche sind wir alle" sagt der Dompropst.

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 29.10.2019 10:51

die Männerkirche ! glaub nicht das es mit Frauen besser wäre😉
übrigens auch Aposteln waren verheiratet und hatten Kinder und das Sexleben vom Jesus ist auch umstritten, hatte er nicht einen lieblingsjünger ?
Papst Pelagius II (580) tolerierte verheiratete Geistliche so lange sie ihren Frauen und Kindern kein Eigentum der Kirche vermachten 😇
Papst Urban II (1095) ließ die Frauen der Geistlichen als Sklaven verkaufen, ihre Kinder wurden ausgesetzt 😇

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Dede.is.here (2.146 Kommentare)
am 29.10.2019 18:32

Jesus ist mit seiner Magdalena nach Kaschmir geflohen. Mustafa hat mir damals das Grab in Srinagar gezeigt.

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mape (8.837 Kommentare)
am 29.10.2019 18:55

Ja, und bald kommt das Christkind!
Ayshe, Mustafas Schwester kennt es persönlich!
😅

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Dede.is.here (2.146 Kommentare)
am 29.10.2019 19:56

BERLIN taz | Europäische Neonazis haben der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon einen Besuch abgestattet. Mehrere Politiker der „Allianz für Frieden und Freiheit“ (APF), einem rechtsextremen Parteienzusammenschluss auf europäischer Ebene, besuchten bereits am letzten Samstag in Beirut unter anderem den Auslandsbeauftragten der Hisbollah, Ammar Al-Moussawi.

https://taz.de/Europaeische-Neonazis-bei-der-Hisbollah/!5582324/

kannst dich schon zum fürchten anfangen.....

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Dede.is.here (2.146 Kommentare)
am 29.10.2019 20:01

mape..bist du schon in Srinagar gewesen. Mustafa war ein Einheimischer...kein Fundamentalist und kein Rechter...

du bist ein nichts.

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mape (8.837 Kommentare)
am 29.10.2019 20:22

Wenn SIE das schon schreiben, sollten Sie es wenigstens richtig schreiben.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 29.10.2019 10:07

warum gibt es denn eine ganze Menge "christlichen" Kirchen? weil sie sich gespalten haben durch immer neuere Hinzudichtungen -
Das Zölibat wurde ja auch nicht von Christus verordnet, sondern dazu bedurfte es dem Ablasshandel mit dem die Klöster Reichtum anhäufen konnte und damit dieser nicht wieder verteilt werden musste, wurde das Zölibat geschaffen .
Die "Evangelischen" machten da nicht mit - also Kirchenspaltung!

Erst wenn die Christlichen Kirchen eine Gemeinsamkeit herstellen - können sie von einer Kirche sprechen!

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boris (1.939 Kommentare)
am 29.10.2019 09:49

Das Grundproblem aller Religionen (egal ob vergangene oder aktuell geglaubte) ist, dass es Gott oder die Götter, an die sie glauben, real NICHT gibt. Beten ist zwar ein psychologisches Placebo, indem man glaubt "den Beistand einer höheren Macht" zu erlangen und Dinge wagt, die man sich sonst nie getrauen würde - allenfalls mit positiven Ausgang (-> "Beten hat geholfen"). Bei denen es negativ ausgeht (z.B. eingeschlossene Soldaten sind in der Folge tot) ist eine entsprechende Aussage nicht möglich, weshalb oft ein einseitiger Eindruck erweckt wird. Da zunehmend die absurd anmutenden "biblischen Geschichterln" einfach nicht mehr geglaubt werden, helfen organisatorische Änderungen nicht wirklich. So wurde z.B. Jesus nicht ob "unser Sünden zu deren Vergebung" gekreuzigt, sondern nach römischen Recht als politischer Rebell von Pontius Pilatus verurteilt. "Bist du der König der Juden" mit "Ja" zu beantworten hat der Besatzungsmacht Rom gereicht.

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caber (1.956 Kommentare)
am 29.10.2019 14:39

Zitat: "Das Grundproblem aller Religionen (egal ob vergangene oder aktuell geglaubte) ist, dass es Gott oder die Götter, an die sie glauben, real NICHT gibt."

Es gibt durchaus Religionen, die nicht an Gott oder Götter glauben - jedenfalls nicht im Sinne eines allmächtigen, allgütigen, ewigen Weltenschöpfers; Beispiel: Buddhismus.

Gott, Götter, das Absolute, Transzendente... sind im Übrigen einer wissenschaftlichen Methodik nicht zugänglich; insofern lässt sich ihre Existenz auch nicht widerlegen. (Beweisen kann man laut Kritischem Rationalismus ohnehin nichts.)

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boris (1.939 Kommentare)
am 30.10.2019 07:38

Ich hab nichts dagegen, dass jemand an "etwas Übernatürliches glaubt" - nur steht es Ihm/ihr nicht zu, das mit Gewalt (psychisch oder physisch), wie es Katholiban, deren Sekten (z.B. Zeugen Jehova) oder Islamisten praktizier(t)en, anderen Menschen zu oktroyieren. Darin lag bzw. liegt Psychoterror, der der Organisation nebst groben Verfehlungen nun "auf den Kopf fallen" und sie als "Lügner" dastehen lässt. Damit will ich nicht viele gute Hilfen, die auch aus dem Glauben kommen (können) übersehen.

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hn1971 (1.989 Kommentare)
am 29.10.2019 09:05

Genau das ist eines der Hauptprobleme der katholischen Kirche, dieses stocksteife erzkonservative Diktat aus Rom. Die Kirche verliert zunehmends an ihrem (welchem?) Image und hat auch kein Marketing-Konzept um neue Mitglieder zu bekommen. Wenn man in den Gottesdienst geht sieht man 70+ Teilnehmer und das wars. Die sollten schleunigst aufwachen und sich modernisieren!

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.10.2019 10:02

> das ist eines der Hauptprobleme der katholischen Kirche

Alle Glaubensgemeinschaften sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine gemeinsame Lehre haben. Staaten haben ein gemeinsames Recht, was auf das gleiche hinauskommt.

Nicht ganz, denn die Glaubensgemeinschaften kennen keine Staatsgrenzen, das macht den Staatsanhängern die grössten Denkschwierigkeiten.

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ocr63 (15 Kommentare)
am 29.10.2019 13:32

Es ist erschreckend welche Ahnungslosigkeit in den Kommentaren hier zu finden ist. Man urteilt über Dinge, die man vom Hörensagen, aus der Presse oder vom Stammtisch her genau kennt. Die katholische Kirche ist kein Zeitgeistverein sondern eine Institution die es seit 2000 Jahren gibt, in dieser Zeit gab es viele gute und auch schlechte Vertreter, sie werden vor unser aller Richter dafür einmal Rechenschaft ablegen müssen. Die Kirche hat sich z.B. auch dem Zeitgeist der Nazis nicht angepasst, natürlich hat es so wie heute auch schwache Priester und Bischöfe gegeben. Sie gibt klare Regeln vor, die die Menschen heute nicht mehr akzeptieren können, weil sie sich für besonders fortschrittlich halten, was aber ist schlecht am Schutz des alten und jungen Lebens, an der Liebe zum Nächsten, am Verbot der Todesstrafe - dafür war die Kirche immer Garant. Unsere Bischöfe sollten wieder das Wort verkünden statt überflüssige Synoden abzuhalten. Übrigens Bibellesen eröffnet ganz neue Horizonte.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.10.2019 18:05

> Kirche ist kein Zeitgeistverein sondern eine Institution die es seit 2000 Jahren gibt

Die Kirchen vor 2000 Jahren sind gleichzeitig die Staatsmacht gewesen.

Um das Volk in den Griff zu bekommen war die "Idee" von einem allwissenden und allmächtigen Gott für die Regierenden ein brillanter Einfall. Ob es diesen Gott tatsächlich gibt und ob er ein liebender oder ein gefährlicher Gott ist, hat sich je nach Zeitgeist und Machtverhältnissen geändert.

Dass der Jesus justament zur gleichen Zeit wie die Stoa auf der Erde gewesen ist, hat gut gepasst. Und dass er den römischen Militärschädeln zum Kreuzigen aka zur Erlösung hingeworfen werden musste, hat den Juden ihren heiligen Sehnsuchtsglauben an den Messias genommen: Er ist noch immer nicht da. Es steht uns Christen die Pflicht zu, mit den Juden besonders viel Mitleid zu haben für den gestohlenen Messias. Den Muslimen auch. Da ist es irrelevant, dass es einer der Hohepriester war, der es vebockt hat: Danke, Kaiphas!

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stefan190691 (214 Kommentare)
am 29.10.2019 08:32

Bitte erklärt mir endlich jemand wie man gläubig sein kann.
Es ist mir ein Rätsel wie man sein Leben danach richten kann was sich vor 2000+ Jahren irgendjemand zusammengedichtet hat.

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jago (57.723 Kommentare)
am 29.10.2019 09:54

> Es ist mir ein Rätsel wie man sein Leben danach richten kann

Die Theologie ist die Mutter der Jura, Die Staaten sind halt eingegrenzt gültig mit ihren Schriften. Und austreten geht auch nicht so einfach.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 29.10.2019 11:06

@jago: "Und austreten geht auch nicht so einfach."

So schwierig ist es aber auch nicht: Man lustwandle auf die BH oder in den Statutarstädten zum Magistrat, füllt ein Formular aus und ist schwupdiwup "ausgetreten".

Die heilige Mutter Kirche sieht das etwas anders, für sie ist jeder, der irgendwann getauft wurde, auch wenn er dazu nicht seine Zustimmung gab und auch nicht geschäftsfähig war, sein ganzes Leben lang "Kirchenmitglied".

Ich erachte Regeln, die man Personen aufpfropft, die sich selbst nicht freiwillig diesen Regeln unterwerfen wollten oder kraft Gesetz dazu gezwungen sind, als unzulässig. Jeder Bürger sollte wohl selbst entscheiden können, ob er einem Verein betritt oder aus ihm austritt und nicht die Kirche darf bestimmen, dass eine Taufe das ganze Leben lang Auswirkungen hat, die der getaufte gar nicht wollte oder wissentlich in Kauf nahm oder selbständig gewählt hat...

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bbcc (1.012 Kommentare)
am 29.10.2019 13:07

Gute Frage, wie kann man gläubig sein..?

Nun, erstens glaub ich nicht, dass sich die Bibel jemand vor 2000 Jahren einfach so zusammengedichtet hat.
Das ganze ist doch sehr komplex und mit der menschlichen Lebensgeschichte seit langer Zeit verwurzelt. Man darf auch die Bibel nicht wie eine Zeitung lesen.
B.b. die Bergpredigt. Was da drinnen steht ist eigentlich der rote Leitfaden für ein gutes Leben. Aber natürlich, so leicht ist es nicht, das ganze auch zu Leben. Wir sind alle Menschen mit Stärken und Fehlern. Deshalb muss man wirklich ständig sich fragen, wie weit ich das ganze Ernst nehme und auch praktiziere. Oder ich bin als Mensch Frei und lebe wie der grösste Egoist (und auch im Endeffekt als Trottel ) dahin und kümmer mich nicht um die anderen und auch schließlich nicht um mein Leben.
Ich war früher nicht gläubig, durch viele kleine Erlebnisse im Leben bin ich es nun doch geworden. Ich kann sagen, dass der Glaube im Leben einem viel weiterhelfen kann, wenn man es etwas versucht

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 29.10.2019 18:13

Sie haben recht.
Es sit viel besser sein Leben danach auszurichten, was in den 90ern des letzten jahrhunderts im Silicon Valley erfunden wurde!

:-D

P.S.: die Spuren der Gesetzestafeln der 10 Gebote sind in unserem Rechtssystem des 21, Jh eindeutig zu finden......

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naturpur (488 Kommentare)
am 29.10.2019 05:54

.... und noch über etwas nachdenken.....und noch eine Kommission einberufen.....

bald werdet Ihr über nichts mehr nachdenken und keine Kommission mehr einberufen müssen.....
weil es den Frauen hoffentlich zu dumm werden wird sich als Menschen 2, Klasse behandeln und sich von Euch wunderbaren, männlichen Fast-Göttern zwiefeln zu lassen.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 29.10.2019 06:52

Gut gebrüllt!

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docholliday (8.076 Kommentare)
am 29.10.2019 08:59

Haben Sie irgendwelchen Frust?

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docholliday (8.076 Kommentare)
am 29.10.2019 08:59

@Naturpur, Sie waren gemeint!

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bbcc (1.012 Kommentare)
am 29.10.2019 13:18

Schau, im Grunde ist das ja positiv.

Die Kirche hat sich nie wie eine Fahne im Wind gedreht und im Grunde ist das auch gut so. Das Ganze ist ja auch kein Zeitgeistprojekt oder billige Politik, sondern tiefe Grundlagen des Glaubens.

Deswegen gibt es ja die Kirche als Institution auch schon seit 2000 Jahren.
Alles andere ist ja schon längst in die Hosen gegangen (außer das Judentum-die sind noch etwas älter!)

Immerhin fangen sie jetzt mal im kleinen damit an, das ganze zu hinterfragen und zu denken.
Das dies nicht von heute auf morgen geht, sollte uns schon klar sein.
Aber Papst Franziskus ist ja ein sehr kluger Mensch und er wird das auch in die richtige Richtung lenken.

Ob das jetzt 5-10 oder 50 Jahre dauert ist zwar schwer zu begreifen aber kirchlich gesehen egal.

Die Kirche denkt eben eher in Jahrhunderten als in Minuten oder Stunden.
Damit ist die Kirche in der Menschheitsgeschichte aber auch nicht wirklich falsch gefahren.

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