Massentests mit Anlaufschwierigkeiten: Erste Hinweise auf wenige "Positive"
WIEN. Von einer Pannenserie war am Freitag der Beginn der österreichweiten Corona-Massentests in den drei Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg begleitet.
Nur im "Ländle", wo man bei der Organisation der Antigentests und deren Auswertung auf ein eigenes System gesetzt hat, funktionierte die Abwicklung reibungslos. Bis Mittag meldeten die Behörden bereits 26.088 absolvierte Tests (bei 84.800 Anmeldungen), 106 (0,4 Prozent) davon waren positiv, was, wie bundesweit geregelt, die behördliche Absonderung und einen weiteren PCR-Test binnen 24 Stunden auslöst.
Seltsame Blüten
Andernorts trieb die Pannenserie jener Länder, die sich auf das vom Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellte IT-System gestützt haben, mitunter seltsame Blüten. Schon zum Start der Anmeldephase musste die vom Ministerium beauftragte A1-Tochter World Direct einräumen, dass die Daten von 800 Personen fälschlicherweise an Dritte weitergeleitet worden seien.
Salzburg und Linz, wo die Lehrer-Tests heute starten, waren mit dem Problem konfrontiert, dass das System bereits Termine für Freitag vergeben hatte. Was mit Improvisation gelöst wurde: Weil das Bundesheer bereits startklar war, wurden die Tests kurzerhand vorzeitig durchgeführt.
In Wien hat in der Stadthalle, einer von drei Teststationen, ein Systemausfall wegen Überlastung die Soldaten zur manuellen Datenerfassung gezwungen. Man habe sich für Notfälle mit entsprechenden Formularen gerüstet. Die Daten würden später elektronisch übertragen, weshalb es für die zu testenden Personen "keine Auswirkungen hat", sagte der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner.
- Video: Am ersten Tag bleibe die Auslastung der Massentests in Tirol, Vorarlberg und Wien vor allem in der Bundeshauptstadt hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür seien Pannen im IT-System des Bundes, heißt es.
In den Tiroler Teststationen, wo wie in Wien am Freitagvormittag großer Andrang gemeldet wurde, gab es ein spezifisches Problem: Negativ getestete Personen erhielten vorerst nur verspätet oder gar keine Benachrichtigung. Wie in Vorarlberg zeichnete sich auch in Innsbruck eine geringe Rate an positiv Getesteten ab. Von bis Freitagmittag 6000 Personen wurde bei 24 das Virus nachgewiesen. Ein Wert von 0,4 Prozent. In Wien gab es am ersten Tag der Massentests bei 24.000 Menschen 112 positive Fälle (rund 0,5 Prozent).
In Niederösterreich, wo erst am nächsten Wochenende getestet wird, geht man wegen "massiver Anmelde-Probleme" den Vorarlberger Weg und setzt auf ein eigenes System. Kaum Klagen kamen immerhin aus dem Süden. "Die IT funktioniert im Großen und Ganzen", meldete Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SP). Auch die Steiermark will am Bundestool festhalten, wie Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (VP) bestätigte.
Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) sprach von einem erfolgreichen Start, den die IT-Probleme "nicht beeinträchtigt" hätten.
Aus der Opposition kam dennoch Häme: Die Regierung laufe Gefahr, "auch die Massentests zu vergeigen", sagte SP-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. FP-Chef Norbert Hofer machte Kanzler Sebastian Kurz (VP) mit seinem "Alleingang" bei den Massentests für die Pannen verantwortlich. Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker warf der Regierung "Totalversagen" wegen der überstürzten Massentests vor.
Salzburg: Auinger holte fast alle ÖVP-Stimmen
Kalender und russische Pralinen: Das war in den Geschenksackerl an die Wiener Polizisten
Zusätzliche Studienplätze im FH-Jubiläumsjahr
Wien und Rom: Kooperation bei Zuwanderung
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Den Medien stünde es gut an, bevor sie groß über das EDV-Chaos bei den Massentests berichten, beim IT-Unternehmen, welches das neue EDV-Programm dazu zu erstellen hatt, nach den möglichen Ursachen zu recherchieren. Dann hätten Sie erfahren, dass es in der geforderten kurzen Zeit aus technischen Gründen praktisch nicht möglich war, ein fehlerfrei funktionierendes Programm zu erstellen da alle Probleäufe, die dafür notwendig sind, wegen Zeitmangel gar nicht durchgeführt werden können. Zudem wurde die Vorlaufzeit durch Vorverlegung des Testbeginns durch einige Landesfürsten noch zusätzlich verkürzt. Bemerkenswert ist, dass die Entscheidung zur Vorverlegung auf einer fachlich nicht haltbaren, ausschließlich emotionalen Begründung beruht.
".....Und kurz vor Weihnachten – also um den 19. bzw. 20. Dezember herum dann die gesamte restliche Bevölkerung: So sah es der ursprüngliche (Zeit-)Plan zu den geplanten Corona-Massentests vor."
Vorverlegung Massentest in OÖ um 1 Wo.
Wenn's doch von unserer Regierung ist, was kann da schon rauskommen, außer Kosten, Chaos und "Anlaufschwierigkeiten"?
Wenig positive. Vielleicht doch nicht sooo infektös wie angenommen, der Virus?
Unglaublich.
War aber logisch, wenn der BK etwas so kurzfristig u ohne Vorbereitungen ankündigt. Der Messias macht halt außer top-PR nicht viel Sinnvolles.
Vieles, was Shorty ankündigt, kostet Unmengen an Euros (70 Mio und noch viel mehr), bringt fast nix und geht daneben.
Aber viele Österreicher*innen lassen sich einfach gerne verarschen u gehen zur Testung. Dort gibts ja was gratis. Und die Ansteckung vielleicht gleich dazu.
Es ist eher fraglich, ob das verwendete Symbolfoto dazu beiträgt, die Testbereitschaft zu erhöhen...