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3-Stufen-Plan und FFP2-Maske: Winterurlaub und Après-Ski unter strengen Auflagen

Von nachrichten.at/apa   20.September 2021

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (VP) stellten am Montag die Corona-Regeln für die bevorstehende Wintersaison vor. Orientieren will sich die Regierung dabei an den allgemeinen Corona-Beschränkungen, die von der Auslastung der Intensivbetten abhängen. Hierfür gibt es einen 3-Stufenplan. Die 3G-Regel wird auch auf den Weihnachtsmärkten gelten.

In Seilbahnen soll die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) sowie eine FFP2-Maskenpflicht für alle in allen Stufen gelten. Für Gastronomie und Hotellerie wird ebenfalls ein 3G-Nachweis erforderlich sein, ab Stufe 3 zählt beim Testen nur noch ein PCR-Test, gab Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Montag bekannt. Die Regeln für Après Ski sollen sich an den Regeln für die Nachtgastronomie anlehnen.

Schlangen vor den Gondeln und Seilbahnen soll es heuer nicht geben, zumal keine Kapazitätsbeschränkungen angedacht sind. Auch Abstandsregeln wie im Vorjahr wird es nicht geben.

Für die SPÖ ist es bezeichnend, dass die Regierung sich nicht um das Chaos an den Schulen, sondern um die Seilbahnen kümmere. Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch sah in einer Pressekonferenz die heutigen Pläne als Versuch, von anderen für die Koalition unangenehmen Themen abzulenken.

Die Regeln für den Wintertourismus im Überblick:

  1. In Seilbahnen gilt die 3G-Regel und verpflichtende FFP2 Maske (für alle, in allen Stufen)
  2. Aprés-Ski wird nur unter strengen Regeln, analog zur Nachtgastronomie möglich sein.
  3. Für Gastronomie und Hotellerie gilt die 3G Regel, ab Stufe 3 sind für den Getestet-Status nur mehr PCR-Tests zulässig

Ärztekammer-Präsident fordert Impfpflicht

"Über Après-Corona reden statt über Après-Ski", forderte indes Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres am Montag in einem Blog unter Verweis auf einen bedenklichen Anstieg der Zahl der Covid-Intensivpatienten und die bei knapp 60 Prozent stagnierende Durchimpfungsquote. Er urgierte "Impfverordnungen, beispielsweise für bestimmte Berufsgruppen, oder für Menschen, die in der Öffentlichkeit agieren. Wenn Aufklärung nicht hilft, muss der Gesetzgeber einschreiten".

In ganz Österreich befanden sich laut Gesundheitsministerium zuletzt 839 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-Erkrankung im Spital, davon 219 auf einer Intensivstation. So viele Intensivpatienten meldete der Krisenstab der Regierung zuletzt am 25. Mai (218). Damals klang die dritte Infektionswelle gerade aus.

Freilich waren im Frühjahr noch deutlich weniger Menschen geimpft. Dementsprechend lagen am Höhepunkt der Frühjahrswelle Mitte April drei mal so viele Covid-Kranke auf den Intensivstationen wie heute (611), obwohl die Zahl der vom Krisenstab gemeldeten aktiven Erkrankungen insgesamt nur um die Hälfte höher war (31.000 am 23. April gegenüber 23.000 am 20. September). Nach Angaben der Spitalsträger sind die meisten Intensivpatienten ungeimpft.

"Wahrscheinlich Causa Ischgl vergessen"

"In Wien müssen bereits Operationen verschoben bzw. an private Spitäler ausgelagert werden. Mehr als 600 Schulklassen wurden in Quarantäne geschickt. Offensichtlich gibt es Probleme bei den Testungen. Und noch immer gibt es Lehrer, die nicht geimpft sind", fasste der Präsident der Wiener und Österreichischen Ärztekammer die Lage aus seiner Sicht zusammen. Der Wintertourismus wollte eine starke Saison - ob das aber möglich sei, entscheide "nicht die Politik, sondern das Virus". "Wahrscheinlich haben zu viele die Causa Ischgl vergessen", mutmaßte Szekeres.

Mit den noch immer erst nur knapp 60 Prozent zweifach Geimpften "liegen wir im europäischen Vergleich im unteren Drittel, ähnlich wie Staaten aus dem ehemaligen Osteuropa", kritisierte er. Ohne rasche Erhöhung der Impfquote könne man "nichts anderes tun als abwarten, bis sich alle Nicht-Geimpften infizieren und erkranken, zum teil schwer". Ob die Krankenhäuser das schaffen, sei fraglich. "Wir dürfen nicht in eine Situation geraten, wo Menschen, die dringend ein Intensivbett brauchen würden, entweder, weil sie schwer erkranken oder einen Unfall erleiden, kein Bett bekommen", appellierte Szekeres.

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25. April 2024