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Lehre mit Matura: Zugang verschärft

Von nachrichten.at/apa   12.Februar 2020

Das 2008 gestartete Förderprogramm "Lehre mit Matura" erhält neue Vorgaben. Bewerber müssen künftig ein Motivationsschreiben verfassen und Kursanbieter neue Qualitätskriterien erfüllen. Änderungen gibt es auch bei der Finanzierung. So soll die derzeit hohe Dropout-Quote gesenkt werden, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Im Rahmen der "Lehre mit Matura" können Jugendliche parallel zu ihrer Lehrlingsausbildung kostenlos Vorbereitungskurse für die Berufsreifeprüfung absolvieren - je nach Vereinbarung mit ihrem Betrieb in ihrer Freizeit oder während der Arbeitszeit. Das Bildungsministerium stellt pro Lehrling bis zu 6.000 Euro für Vorbereitungskurse, Kursunterlagen und Prüfungen zur Verfügung. Kurse finden entweder in Berufsschulen oder in Erwachsenenbildungseinrichtungen wie dem WIFI statt.

Video: Zukünftig sollen die Maturaschulen nur bei Erfolg voll bezahlt werden. Damit will man die Absolventenzahl verdoppeln.

Die Matura selbst umfasst dann vier Teilprüfungen (Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache, Fachbereich). Drei der vier Prüfungen können bereits vor der Lehrabschlussprüfung absolviert werden, die letzte darf erst danach stattfinden. Voraussetzung für den Einstieg ins Programm ist ein gültiger Lehrvertrag. Außerdem muss ein Aufnahmeverfahren mit verpflichtender Eingangsberatung und Potenzialanalyse sowie eine Eingangsphase mit "Auffrischungskursen" in Deutsch und Mathematik durchlaufen werden.

Seit dem Start 2008 haben 9.300 Lehrlinge die Reifeprüfung absolviert. Wermutstropfen ist die hohe Dropout-Rate von 36 Prozent: "Das passt mir nicht ganz", meinte Faßmann. Daher ist ab Start der neuen Laufzeit des Programms am 1. Juli auch ein Motivationsschreiben für die Aufnahme zu verfassen. Die Finanzierung soll außerdem outputorientierter erfolgen: Kursanbieter erhalten einen Teil ihrer Aufwendungen nur dann ersetzt, wenn Prüfungen erfolgreich absolviert werden.

Seit 2008 haben rund 26.500 Lehrlinge am Programm teilgenommen. Das ist in etwa jeder zehnte Lehrling. Rund 36 Prozent schieden aus, die Hälfte davon während oder nach dem ersten Vorbereitungskurs. Als Gründe dafür gaben sie eine zu hohe Belastung bzw. Zeitdruck, berufliche Gründe oder fehlende Motivation an. Die Lehre bleibt davon aber unberührt und kann weiter absolviert werden.

Einen Rechtsanspruch auf die Absolvierung der Kurse in der Arbeitszeit will Faßmann nicht vorgeben. Das sei Sache der Sozialpartner, betonte der Minister. Unverändert bleiben die Fördermittel für die kommenden fünf Jahre bis Oktober 2025. Ausgeschüttet werden bis zu 12,5 MillionenEuro pro Jahr. Das entspricht mehr als 60 MillionenEuro bzw. Förderungen für bis zu 10.000 Lehrlinge bis 2025

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