Laptops für Schulen: Rund 150.000 Endgeräte für Schüler ab Herbst
WIEN. Rund 150.000 Laptops und Tablets sollen im Herbst an die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufe ausgeliefert werden.
Diese vor genau einem Jahr angekündigte Digitalisierungsoffensive bewarben Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bildungsminister Heinz Faßmann (beide ÖVP) bei einem Schulbesuch am Mittwoch. Außerdem sollen bis 2023 alle Bundesschulen mit einer auf Glasfaser basierenden Breitbandanbindung ausgestattet sein.
Ausstattung der fünften Schulstufe mit Endgeräten
Die Initiative sieht die optionale Ausstattung aller Schüler der fünften Schulstufe (im ersten Jahr auch der sechsten) mit digitalen Endgeräten vor. Die Schulen mussten dafür ein Digitalisierungskonzept vorlegen, außerdem brauchte es einen Beschluss der aus Eltern, Lehrern und Schülern bestehenden Schulpartnerschaftsgremien. Insgesamt 93 Prozent aller Standorte (1.502 Schulen) entschieden dafür - im Burgenland und Tirol waren es sogar alle, in Vorarlberg nur 82 und in Salzburg 86 Prozent. Es müssen aber nicht immer alle Klassen an einem Standort mitmachen.
Die Schüler erhalten nun im Laufe des Herbsts die von den jeweiligen Schulen ausgesuchten Geräte: 42 Prozent entschieden sich für Windows Notebooks, 27 Prozent für iOS Tablets, 22 Prozent für Windows Tablets, fünf Prozent für Chromebooks und je zwei Prozent für Android Tablets bzw. Refurbished Notebooks. Sie müssen einen 25-prozentigen Selbstbehalt leisten, das sind je nach Gerät rund 100 Euro. Dafür gehen die Geräte ins Eigentum der Schüler über. Sozial schwache Familien können vom Selbstbehalt befreit werden. Auch jene Lehrer an den Bundesschulen, die eine solche Klasse unterrichten, bekommen die entsprechenden Geräte. An den Pflichtschulen spendiert der Bund drei Lehrer-Geräte pro Klasse, den Test sollen die Länder übernehmen.
Kurz sprach vom größten "Digitalisierungsschub, den es an Schulen bisher gegeben hat". Insgesamt werden dafür 250 Mio. Euro ausgegeben. "Das ist nach der Einführung des Gratisschulbuchs sicher eine der größten Veränderungen, die an der Schule stattfindet."
Auch Faßmann bemühte Superlative: "Wir drehen nicht mehr an kleinen Schrauben, wie es in der Vergangenheit notgedrungen der Fall gewesen ist." Nicht alle Geräte würden bereits am ersten Schultag am Schreibtisch liegen - sie würden aber im Lauf des Wintersemesters ausgeliefert. Der Bestellungsvorgang sei äußerst komplex und habe (auch bereits für die nächsten Jahre) 350.000 Geräte umfasst: "Da kann ich nicht zum Apple Store oder zum Mediamarkt in der Seitenstraße gehen und sagen, bitte packt sie mir noch ein." Derzeit laufe noch ein Einspruch eines Bewerbers.
Administratoren in der Bildungsdirektion
Die Geräte haben eine vierjährige Garantie. Wechselt man die Schule und damit eventuell den Gerätetyp, gibt es eine Tauschbörse. An den Schulen erhalten Lehrer im Rahmen von IT-Kustodiaten für die Betreuung der Geräte Werteinheiten abgegolten, bei Netzwerkproblemen sollen Administratoren in den Bildungsdirektionen helfen. Es soll auch Funktionen für ein sogenanntes Classroom Management bei den Geräten geben: So können die Lehrer etwa bei Tests das Internet deaktivieren, außerdem kann der Bildschirm eines Schülers etwa auf einem Whiteboard geteilt werden.
Von den Mühen der Ebene berichtete der Direktor des Diefenbach-Gymnasiums, Helmut Langegger: An den Schulen stünden nun bauliche Maßnahmen am Programm - etwa die Schaffung von genügend Steckdosen in den Klassen. Außerdem brauche man Router und Firewalls, die man aber finanziert bekommen habe.
SPÖ kritisiert Selbstbehalt
Die SPÖ kritisiert den Selbstbehalt für die Schüler sowie den Zeitpunkt der Auslieferung: Diese erfolge so spät, dass dann der Höhepunkt der Pandemie schon überschritten sein werde, so Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler in einer Aussendung. Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger nannte es am Rande einer Pressekonferenz "beschämend", dass die günstigen Laptops erst jetzt kommen und dann nicht einmal alle Schüler und Lehrer ausgestattet werden. Außerdem pochte sie auf mehr Anstrengungen etwa bei Lehrerausbildung und Arbeitsplätzen an Schulen.
Auch die Stadt Wien investiert in die digitale Infrastruktur - das vor zwei Jahren gestartete Projekt zur Modernisierung der Mittelschulen, Polytechnischen Schulen und Berufsschulen mit moderner WLAN-Ausstattung und neuen digitalen Lernmethoden wird nun ausgeweitet. Bis 2023 sollen 195 Schulen auf das Stadt Wien-interne, sichere, stabile und moderne Netzwerk zugreifen können. Die dafür nötigen 20 Mio. Euro soll der Gemeinderat am Mittwoch freigeben.
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Warum genau machen in den SCHWARZEN ÖVP-Länder Vorarlberg nur 82 % und in Salzburg 86 % mit? Insgesamt aber 93 % die mitmachen.
Die tragen anscheinend die Türkise Linie nicht mehr mit.
Die Frage ist doch, wer diesen Riesenauftrag vom Staat erhält. Meist muss man jemanden in den Ministerien sehr gut kennen, um überhaupt in die engere Wahl zu kommen. Vielleicht gibt es dann wieder einen Untersuchungsausschuss?
Bald tragen wir die Kinder auch noch zur Schule, nachdem das Fahren mit dem Bus ungesund und gefährlich für unsere armen Kinder ist.
Die Eltern sollen gefälligst ihren Kindern einen Laptop kaufen, statt das Geld zu versaufen, verkiffen, verrauchen oder verspielen. Bzw. nachhause schicken…..
@KAVE84: Du bist "lustig"
Selber die Annehmlichkeiten vom Staat kassieren aber von anderen fordern!
Du gehörst zu jenen die sofort der vergangenen Bildungspolitik die Schuld geben, wenn PISA schlecht ausfällt und Österreich im Vergleich mit vielen anderen Ländern in der Bildung schlecht dasteht.
Was ist daran so schlecht, wenn die Schüler Laptop als Werkzeug für den Unterricht bekommen. Dadurch kann ja auf längere Sicht bei den Schulbüchern eingespart werden.
Es ist eben international schon länger üblich, dass der Unterricht digital stattfindet.
Wenn die Politik richtigerweise jetzt schrittweise die Digitalisierung des Unterricht voran treibt, dann ist es nur vernünftig dies auch Großteils zu finanzieren.
KOSTE ES WAS ES WOLLE, ist doch das Credo der Regierung!
Wer anschafft zahlt!
Wäre gespannt wieviele davon zu Weihnachten noch in Österreich bzw. benutzbar sind.
Das ist wichtig. Ohne Computer können sie vielleicht gerade noch einen Laubbaum von einem Nadelbaum unterscheiden, die wenigsten meinen, dass Niederlande und Holland zwei verschiedene Staaten sind und vertrottel langsam vor sich hin. Die Lehrer unterrichten dann nur mehr anhand von Links aber Hauptsache sie sind mega cool! Die intellektuelle Verarmung der Gesellschaft nimmt rasant Fahrt auf!
Diese Digitalisierungsoffensive von Bundeskanzler Kurz und Bildungsminister Faßmann ist der größte Meilenstein im Schulbereich seit der Einführung des Gratisschulbuchs unter Kreisky und wird unseren Kindern die dringend nötigen Fähigkeiten geben in der Zukunft lebenserhaltende Jobs zu finden.
OIDA - Um so was zu schreiben, muss man wirklich Mitglied der schwürkise Sekte sein...
@TIM29TIM: Deine üblichen ÖVP-Huldigungen des Messias KURZ!
ABER:
In diesem Bereich wurde die letzten 20 Jahre unter ÖVP-Finanzministern beinahe zu Tode gespart. Österreich fiel immer weiter zurück, ja mehr in der Bildung gespart wurde!
Jetzt wo endlich die EU-Mittel zur Digitalisierung fließen, jetzt wird auch in Österreich endlich daran gegangen, was viele EU-Länder längst haben!
Viele Bildungsminister der letzten Jahre haben die Digitalisierung der Klassenzimmer immer wieder gefordert, aber von ÖVP-Finanzministern wurde das nötige Geld NICHT frei gegeben.
Wir danken dem Erfinder des Computers , der Mondrakete und "Sonne der Wissenschaft" Herr Dr. Dr. Sebastian Kurz , dass er uns niederen Pöbel an seinen Segnungen teilnehmen lässt. ( copyrigt SED - DDR )
Was gibt es eigentlich an einer Aktion die Jahre zu spät kommt zu jubeln ? Ist das nicht genau die ÖVP die die Einführung der Schülercomputer immer verhindert hat.
Wer hat den so ein Bedürfnis?
Wieder unsere Neuösterreicher die alle für Blöd verkaufen.
Als Österreicher muss man sich sowieso alles selber kaufen.
Uns hat damals keiner unterstützt.
DANKE
Und die LehrerInnen?
Nachdem ich mir im Lauf meiner Arbeit 2 oder 3 PCs und 3 Laptops selber finanziert habe (die gebrauchten Geräte, die ich ein paarmal übergangsweise benutzte nicht mitgerechnet), von denen ich grade mal zwei auch teilweise steuerlich geltend machen konnte, gehe ich bald in Pension. Es hat ein komplettes Arbeitsleben lang gedauert, bis den Verantwortlichen klar geworden ist, dass PCs heute Arbeitsgeräte sind, und diese sind vom Dienstgeber bereitzustellen.
sind das die laptops, die unser kanzler schon 2020 verteilt hat?
DAS nenne ich weitsicht!
und vorher jahrelang blockierte !
Das wichtigste ist mittels der willfährigen Medien- finanziert mit Steuergeld- geglückt:
Schöne Bilder und Schlagzeilen an der Grenze der Lächerlichkeit.