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Koalition: FPÖ und ÖVP nahmen Verhandlungen auf

Von nachrichten.at/apa, 10. Jänner 2025, 20:34 Uhr
KOALITION: HOFBURG
Budget als erstes Thema Bild: TOBIAS STEINMAURER (APA)

WIEN. FPÖ und ÖVP haben am Freitag offiziell die Koalitionsverhandlungen aufgenommen.

Als erstes haben sich die Parteien den wohl größten Brocken, die Sanierung des stark angeschlagenen Budgets, vorgenommen. Dazu kam am späteren Vormittag eine Expertengruppe zusammen, die Parteichefs Herbert Kickl und Christian Stocker waren dem Vernehmen nach noch nicht dabei. Die Gruppe soll auch über das Wochenende tagen, erste Ergebnisse werden zu Wochenbeginn erwartet.

Erst in den vergangenen Tagen hatten sich beide Parteien offiziell für Koalitionsverhandlungen entschieden, nachdem Gespräche zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS gescheitert waren. Im Mittelpunkt steht - wie bereits zuvor - als erstes die Budgetsanierung. 

  • ZIB 1: Blau-Schwarz beginnt mit Koalitionsgesprächen

Beide Seiten wollen ein EU-Defizitverfahren vermeiden. Nachdem es zuerst inoffiziell geheißen hatte, dass die Gespräche im Parlament stattfinden, wurde das Treffen wohl aufgrund des Medieninteresses kurzfristig an einen geheimen Ort verlegt. Der ursprüngliche Fahrplan war offenbar, vorerst bis Mittwoch im Parlament zu verhandeln. Laut den Raum-Buchungen des Parlaments, die dem "Standard" (online) vorliegen, hatte der blaue Klub bereits am Dienstagabend täglich ganztägig Besprechungsräume zwischen dem heutigen Freitag und dem kommenden Mittwoch reserviert. Besonders lang wären die Verhandlungen demnach am Sonntag angesetzt - nämlich bis Mitternacht.

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Wöginger will schwarze "Grundsatzfragen" klären

Tatsächlich hat sich am Freitag vorerst eine Budget-Verhandlungsgruppe getroffen. Diese soll "in Permanenz" tagen, um bis Anfang kommender Woche die Eckpunkte zu klären. ÖVP-Klubobmann August Wöginger, der Teil des schwarzen Verhandlungsteams ist und auch bei den Budget-Gesprächen dabei sein soll, wies in einer Aussendung davor auf die "ausführlichen Vorarbeiten" zum Thema hin. Darüber hinaus gelte es, Einigung bei den für die ÖVP wesentlichen Themen zu finden, also etwa der "Schutz der Souveränität Österreichs gegen Einflussnahme aus dem Ausland - besonders Russland".

Der ÖVP wichtige Grundsatzfragen sind auch "eine konstruktive Rolle Österreichs in der Europäischen Union" und der "Schutz sowie Erhalt unserer liberalen Demokratie und unseres Rechtsstaates". Zudem gelte es, sich auch künftig eindeutig zum Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus zu bekennen. "Wenn die FPÖ gemeinsam mit uns als ÖVP unter den genannten Prämissen dazu bereit ist, Verantwortung für unser Land zu übernehmen, dann kann gemeinsam ein konstruktives Verhandlungsergebnis gelingen", so Wöginger.

Stocker sieht Regierung nicht als fix

Das betonte einmal mehr auch NEO-Parteichef Christian Stocker, der wenige Tage nachdem er die ÖVP benommen hatte, zahlreiche Interviews gab - so auch den OÖNachrichten.

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WIEN. Mit dem Verhandlungsstart sei lange nicht gesagt, dass es eine blau-schwarze Koalition geben werde, sagt VP-Chef Christian Stocker im Interview.

Die Position gegenüber Russland werde sich nicht verändern, genauso sei ein EU-Austritt undenkbar. Über Inhaltliches habe er mit Kickl aber noch nicht gesprochen. Ob man sich tatsächlich auf ein Regierungsprogramm einigen kann, werden die nächsten Wochen zeigen. "Es kann dazu führen, dass wir eine Regierung bilden, aber es muss nicht dazu führen" sagte Stocker. Wie hoch die Chancen stehen, wollte Stocker nicht beurteilen: "Ich habe erlebt, wie eine 50:50 Prognose zu einer 0:100 wird". Die Schuld am Scheitern der Gespräche mit SPÖ und NEOS sah er einmal mehr bei Andreas Babler.

Dass er selbst nun an der Spitze der Volkspartei stehe, sei überraschend gekommen: "Als ich am Sonntag zu jener Sitzung gefahren bin, in der ich zum geschäftsführenden Parteichef designiert wurde, hätte ich selbst nicht geglaubt, dass das passiert." Er werde aber nicht nur übergangsmäßig die Partei führen: "Ich bin gekommen, um zu bleiben." Einen Termin für einen außerordentlichen Parteitag gebe es aber noch nicht, dieser müsse aber innerhalb der nächsten drei Monate stattfinden.

An seiner Haltung gegenüber Kickl habe sich nichts geändert, betonte Stocker, der in den vergangenen Monaten hart gegen den FPÖ-Chef geschossen hatte. Ein neuerlicher Wahlkampf, an dessen Ende eine Dreierkoalition womöglich gar keine Mehrheit mehr habe, sei keine bessere Option. "Aus diesen Überlegungen habe ich etwas anderes gemacht, als ich vorher gesagt habe." Dass darunter seine Reputation gelitten habe, sei ihm klar. Wie die Freiheitlichen etwa mit den Identitären verfahren obliege nicht seiner Verantwortung. Ausschließen, dass Identitäre in staatlichen Institutionen oder Ministerbüros arbeiten würden, wollte er im Interview nicht: "Ich werde keine Personallisten der Freiheitlichen kontrollieren. Ich bin auch nicht die Nanny der FPÖ. Aber wir werden unsere Verantwortung wahrnehmen."

Inhaltlich blieb der ÖVP-Chef weitgehend vage, etwa ob die ÖVP ihre Unterstützung des EU-Raketenschutzschirms Skyshield zurückziehen könnte - die FPÖ ist bekanntlich strikt dagegen. "Ich werde über diese Verhandlungen, bevor sie begonnen haben, nicht sagen können wie sie ausgehen werden". Er möchte das Budget jedenfalls über sieben Jahre konsolidieren, gelingen soll das über ausgabenseitige Einsparungen.

Auch Stimmen aus den Ländern

Für den oberösterreichischen FPÖ-Chef Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner geht es nun in erster Linie um das Budget. "Es muss klar sein, wie es mit den Finanzen weitergeht", sagte er am Rande einer Pressekonferenz in Linz, "nur dann haben wir Spielraum für Investitionen, die notwendig sind. Ohne Geld ka Musi." Die Neuwahldrohung von Bundesparteichef Herbert Kickl, sollten die Verhandlungen nicht gut laufen, milderte er ab - er habe diese Aussage eher "positiv" verstanden: "Nicht taktieren, keine Sprüche, nicht regieren um des Regierens willen allein", sondern zu arbeiten um zu Ergebnissen zu kommen. Allerdings: "Um jeden Preis regieren wird die Freiheitliche Partei nicht", so Haimbuchner, der auch Kickl-Vize ist.

Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) zeigte sich in Hinblick auf die derzeit laufenden blau-schwarzen Verhandlungen "durchaus zuversichtlich", wie sie am Rande einer Pressekonferenz zur APA sagte. Sie sei der festen Überzeugung, dass man "gute Gespräche führen kann", die dazu führten, dass man schließlich "sachlich etwas weiterbringt". Es gebe nämlich klare "inhaltliche Schnittmengen in den Programmen der Parteien", womit sich auch Themen anpacken ließen, "um die es wirklich geht". Das seien etwa "Migration, Wirtschaft, illegale Zuwanderung und Sicherheit", so Mair. Im Falle von Gesprächen auf Augenhöhe könne es "auch schnell gehen."

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17  Kommentare
17  Kommentare
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1949wien (4.324 Kommentare)
am 11.01.2025 21:18

NEUWAHL mit neuen Parteiobmännern/frauen in der ÖVP, SPÖ und bei den Neos! dann kann die FPÖ brausen gehen!

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Augustin65 (2.953 Kommentare)
am 11.01.2025 17:25

Bitte noch einmal wählen.

Dann geht es sich auch mit JEDER anderen Partei als Beiwagerl aus....

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Natscho (6.210 Kommentare)
am 11.01.2025 14:09

Die FPÖ war nie und ist nicht die Partei der "kleinen Leute"

Jeder, der das glaubt, soll sich einmal das Abstimmverhalten der FPÖ im Nationalrat anschauen. Da wurde fast nur GEGEN den Großteil der Bevölkerung abgestimmt. Wer glaubt, dass durch Wählen dieser Partei die Pensionen gesichert seien oder dass man leichter einen Arzttermin bekommt, oder dass dieses Land sicherer wird, hat auf's falsche Pferd gesetzt und wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Außerden hat sich In der Vergangenheit diese Partei immer mehr bedient, als alle anderen Parteien, wenn sie an der Macht war. Wer glaubt, dass alle Parteien gleichermaßen korrupt sind, irrt sich gewaltig!

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Penetrant (256 Kommentare)
am 11.01.2025 13:53

Was könnte denn passieren?

Was würde man sich wünschen?
- Stabiler Arbeitsmarkt
- entlastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
- Regierungsapparat auf den Prüfstand um kosten zu sparen
- Flüchtlnige die sich nicht intgegrieren wollen nach Hause schicken
- Arbeitslose unterstützen wieder Arbeit zu finden und nicht einfach nur Maßnahmen vorschreiben.
- Politik entstauben, altbackenes loswerden und neue Wege finden und gehen
- Österreich wieder stabilität geben und mehr aufs eigene Land schauen
- Gesundheitssystem auf den Prüfstand stellen und vernünftige Maßnahmen durchsetzen.

Hab sicher noch einiges vergessen, aber es gibt ja immer pro und contra.

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LASimon (15.802 Kommentare)
am 11.01.2025 15:19

Welcher Ihrer Wünsche wird Ihres Erachtens von einer FPÖ-geführten Regierung erfüllt werden, die für ein Zurück in die imaginierte Vergangenheit, also wie keine zweite für das Altbackene steht?

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Penetrant (256 Kommentare)
am 11.01.2025 15:28

Wahrscheinlich keine. Denn bisher habe ich noch keine Partei erlebt die daran Interesse hätte, sonst würde sicher einiges anders laufen

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Zeitungstudierer (6.544 Kommentare)
am 11.01.2025 08:51

Hoffentlich kommt diese Regierung auch wirklich zustande.
Millionen Wähler wollen das.
Dann bekommen wir endlich das beste aus zwei Welten, für die Wirtschaft und die täglich arbeitenden Menschen.
Der Rest geht ohnehin schon demonstrieren, da sie dafür alle Zeit der Welt hat, während die Konservativen das Geld für diese Demokratie/ Arbeit Verweigerer verdienen dürfen.

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Fraga (623 Kommentare)
am 11.01.2025 10:47

Wenns zur Regierung kommen sollte, hat die VP nur die Option, bei FP-Alleingängen (zB EU-Veto oder zu grosse Putinnähe) sofort die Regierung aufzukündigen und in Neuwahlen zu gehen!
Aber: wann hat ein Wünschen schon geholfen ...

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Konzertmeister (254 Kommentare)
am 10.01.2025 22:32

Daß eine einst staatstragende Partei so verkommen kann und einer gefährlichen Truppe den Weg zur Macht ebnet, ist eine große Tragödie. Die ÖVP wird sich dafür verantworten müssen; vor ihren Wählern und vor allen Demokraten in diesem Land.

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cyrill24 (758 Kommentare)
am 10.01.2025 23:30

Und wie war das 1970 mit Kreisky

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Konzertmeister (254 Kommentare)
am 10.01.2025 23:40

…und wie war das 1445 mit Egon dem Buckligen Und wie war das 612 mit Calixtus dem Dritten?
Machen Sie sich bitte nicht lächerlich!

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LASimon (15.802 Kommentare)
am 11.01.2025 15:16

Sie können doch die FPÖ von 1970 nicht mit der FPÖ von 2025 vergleichen. Damals war das eine Honoratiorenpartei mit nationalistischer Färbung, die aber - schon durch ihren Langzeitvorsitzenden garantiert - keine Zweifel an Demokratie und Rechtstaatlichkeit hatte oder säte.
Der heutige Vorsitzende lässt keine Zweifel daran, dass ihm Rechtstaatlichkeit am ... vorbeigeht. Auch das System der repräsentativen Demokratie geht ihm gegen den Strich.

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Ferdl1234 (5 Kommentare)
am 11.01.2025 06:24

was genau meinen Sie mit staatstragend, das ist doch die ÖVP schon längst nicht mehr!

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docholliday (9.804 Kommentare)
am 11.01.2025 08:42

Darum schrieb Konzertmeister EINST staatstragend.
Logo?

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kirchham (2.700 Kommentare)
am 10.01.2025 21:45

Jetzt probieren wir die ÖVP mal mit der FPÖ, vielleicht können wir denen eine Lüge vorgaukeln und glauben uns das. Denn wir wollen am Topf bleiben.

Die ÖVP, die verlogenste Partei seit Gedenken.

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Natscho (6.210 Kommentare)
am 11.01.2025 14:11

die övp hat überhaupt keine hebel in den verhandlungen. entweder sie stimmt allem zu was die fpö will oder es gibt neuwahlen! so einfach ist das leider

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.158 Kommentare)
am 10.01.2025 21:28

Tja, ÖVP. Schnell hin- und herzappeln lässt Euch noch schneller im braunen Sumpf untergehen.

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